Die langzeitige Anwendung von Kortikosteroiden (Kortison) kann eine Ursache für ein Glaukom (Grüner Star) sein
Eine der möglichen Ursachen für ein Glaukom (Grüner Star) ist die langzeitige Anwendung von Kortikosteroiden, auch als Kortison bezeichnet.
Eine kurze Beschreibung von Kortikosteroide – auch umgangssprachlich „Kortison“ genannt
Kortikosteroide sind eine Gruppe von Medikamenten, die entzündungshemmende und immunsuppressive Eigenschaften haben.
Sie werden häufig zur Behandlung verschiedener entzündlicher Erkrankungen eingesetzt, wie zum Beispiel:
- Entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa
- Asthma und chronisch-obstruktive Lungenerkrankung (COPD)
- Rheumatische Erkrankungen wie rheumatoide Arthritis, systemischer Lupus erythematodes (SLE) und Polymyalgia rheumatica
- Hauterkrankungen wie Ekzeme, Psoriasis (Schuppenflechte) und allergische Reaktionen
- Autoimmunerkrankungen wie Multiple Sklerose (MS) und Hashimoto-Thyreoiditis
- Nierenerkrankungen wie nephrotisches Syndrom und IgA-Nephropathie
- Entzündliche Augenerkrankungen wie Uveitis!
- Organtransplantationen zur Verhinderung von Transplantatabstoßungen
- Bestimmte Bluterkrankungen wie hämolytische Anämie und aplastische Anämie
- Akute Schübe bei chronischen Krankheiten zur Reduzierung von Entzündungen (z. B. bei Asthma oder rheumatoider Arthritis)
Allerdings können Kortikosteroide bei längerer Anwendung auch Nebenwirkungen haben, insbesondere wenn sie in hohen Dosen verschrieben werden oder wenn sie über einen längeren Zeitraum eingenommen werden.
Zur Entstehung eines Glaukoms in Verbindung mit der langzeitigen Anwendung von Kortikosteroiden (Kortison)
Die Beziehung zwischen der langzeitigen Anwendung von Kortikosteroiden und der Entstehung eines Glaukoms ist komplex und wird durch verschiedene Mechanismen erklärt. Ein wichtiger Faktor ist der Einfluss von Kortikosteroiden auf den Augeninnendruck.
Normalerweise wird die Flüssigkeit im Auge, bekannt als Kammerwasser, ständig produziert und abgelassen, wodurch der Augeninnendruck auf einem konstanten Niveau gehalten wird.
Kortikosteroide (Kortison) können den Abfluss des Kammerwassers reduzieren, indem sie die Trabekelmaschen (ein Netzwerk aus Bindegewebe im Auge) beeinflussen oder indem sie die Produktion von Kammerwasser erhöhen.
Auf diese Weise kann sich der Augeninnendruck allmählich erhöhen. Ein erhöhter Augeninnendruck belastet den Sehnerv und die empfindlichen Nervenfasern, die das Sehen ermöglichen.
Der erhöhte Druck führt mit der Zeit zu einer Schädigung des Sehnervs, die als Glaukom-Schaden bezeichnet wird.
Nicht aus jeder Langzeiteinnahme muss zwangsläufig ein Glaukom (Grüner Star) entstehen
Es ist wichtig zu betonen, dass nicht jeder, der Kortikosteroide einnimmt, zwangsläufig ein Glaukom entwickeln wird. Die Anfälligkeit für die Entwicklung eines Glaukoms aufgrund der Kortikosteroidtherapie kann von Person zu Person variieren.
Sie hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich:
- der Dosis
- der Dauer der Anwendung
- der individuellen Augenstruktur
- und der familiären Veranlagung.
Regelmäßige Augenuntersuchungen bei einer Langzeiteinnahme von Kortikosteroiden (Kortison)
Daher ist es von entscheidender Bedeutung, dass Patienten, die langfristig Kortikosteroide einnehmen müssen, regelmäßige Augenuntersuchungen durchführen lassen, um Veränderungen des Augeninnendrucks und Anzeichen eines Glaukoms frühzeitig zu erkennen.
Falls ein erhöhter Augeninnendruck festgestellt wird oder wenn eine familiäre Vorbelastung für Glaukom besteht, kann der Augenarzt entsprechende Maßnahmen ergreifen, um das Risiko eines Glaukoms zu reduzieren oder frühzeitig zu behandeln.
Ärzte verschiedenen Fachrichtungen und Naturheilkunde sollten zum Wohle des Patienten kooperieren
Insgesamt zeigt die langzeitige Anwendung von Kortikosteroiden die potenzielle Komplexität der medizinischen Therapien und die Notwendigkeit einer engen Zusammenarbeit zwischen Ärzten verschiedener Fachrichtungen.
Aufgabe ist es mögliche Nebenwirkungen zu identifizieren und zu managen, um die bestmögliche Gesundheitsversorgung für die Patienten sicherzustellen.