Die Glaukom-Behandlung – ein vollständiger Überblick über die verschiedenen Behandlungsmethoden

Glaukom Behandlung - wir geben einen vollständigen Überblick über alle Behandlungsmethoden des Glaukoms (Grüner Star)

Glaukom Behandlung – wir geben einen vollständigen Überblick über alle Behandlungsmethoden des Glaukoms (Grüner Star)

Die effektive Behandlung eines Glaukom / Grüner Star ist von entscheidender Bedeutung, um den fortschreitenden Sehverlust zu verlangsamen oder zu stoppen. Es ist wichtig zu verstehen, dass ein Glaukom nicht geheilt werden kann, da bereits entstandene Schäden am Sehnerv irreversibel sind.

Diese Methoden zur Glaukom Behandlung stehen zur Verfügung und werden im Detail beschrieben:

Die Hauptmethode zur Senkung des Augeninnendrucks bei einem Glaukom ist die Anwendung von speziellen Augentropfen. Diese Präparate werden je nach Verschreibung einmal täglich oder mehrmals täglich angewendet. Regelmäßige Kontrolluntersuchungen in der Augenarztpraxis sind ebenfalls von großer Bedeutung und werden normalerweise alle 1 bis 3 Monate, abhängig vom Fortschritt der Erkrankung, durchgeführt.

In Fällen, in denen die medikamentöse Behandlung nicht ausreichend wirksam ist oder nicht gut vertragen wird, können operative Eingriffe wie die Trabekulektomie oder minimalinvasive Verfahren in Betracht gezogen werden.

Bei einem akuten Glaukom-Anfall ist es dringend erforderlich, sofort ärztliche Hilfe aufzusuchen, um Schäden am Sehnerv zu verhindern. In solchen Notfällen kann eine Laserbehandlung dazu beitragen, den gestauten Augeninnendruck schnell zu reduzieren.

Die Therapie des Glaukoms umfasst:

  • Anwendung von Medikamenten in Form von Augentropfen
  • Lasereingriffe
  • Operative Verfahren

Das Hauptziel dieser Behandlungen ist es, den Augeninnendruck zu senken, um das Risiko von Sehschäden und Erblindung zu minimieren.

Der Begriff Glaukom, auch als Grüner Star bekannt, bezieht sich auf verschiedene Augenerkrankungen, die alle zu einer Schädigung des Sehnervs führen. Zu den häufigsten Glaukom-Symptomen zählt:

Die Senkung des Augeninnendrucks ist entscheidend, um den schleichenden Sehverlust bei Glaukom zu verlangsamen oder aufzuhalten. Dennoch ist es wichtig zu betonen, dass eine Heilung des Glaukoms nicht möglich ist, da bereits bestehende Schäden am Sehnerv nicht rückgängig gemacht werden können.

Im Folgenden beschreiben wir in voller Breite und Tiefe:

  • Die grundsätzlichen Behandlungsmöglichkeiten der einzelnen Glaukom-Arten
  • Die Möglichkeiten zur Behandlung eines Glaukoms bei Kindern
  • Die eingesetzten Medikamente zur Glaukom / Grüner Star Behandlung
  • Die alternativen Behandlungsmöglichkeiten
  • Neue Therapien für die Glaukom-Behandlung
  • Die verschiedenen Verfahren zur Glaukom / Grüner Star Operation
  • Als Untergruppe der Operationen die verschiedenen Laser-Operationsverfahren
  • Die Glaukom / Grüner Star Heilungschancen

Integrierten Augentherapie nach Noll

Augenakupunktur Noll ist spezialisiert auf die Behandlung degenerativer Augenkrankheiten.

Zur Therapie

Die Pseudoexfoliationssyndrom-Behandlung

Das Pseudoexfoliationssyndrom

Das Pseudoexfoliationsglaukom, auch bekannt als pseudoexfoliatives Glaukom, ist eine häufig auftretende Komplikation des Pseudoexfoliationssyndroms. Das PEX-Glaukom ist eine Art von sekundärem Offenwinkelglaukom mit erhöhtem Augeninnendruck und weist im Vergleich zu anderen Glaukomformen eine höhere Progressionsrate auf, was bedeutet, dass es eine größere Wahrscheinlichkeit für Schädigungen des Sehnervs mit sich bringt.

Es gibt einige Unterschiede zwischen dem PEX-Glaukom und dem primären Offenwinkelglaukom. Das PEX-Glaukom ist durch eine stärkere Pigmentierung im Kammerwinkel und höhere Augeninnendruckwerte gekennzeichnet. Es neigt dazu, Druckspitzen und -schwankungen im Verlauf des Tages sowie akute Drucksteigerungen in Verbindung mit einer Erweiterung der Pupille zu verursachen.

Zudem treten Schädigungen des Sehnervs und Gesichtsfeldausfälle beim PEX-Glaukom schneller und häufiger auf. Diese Unterschiede in den Symptomen gehen auch mit einer größeren Resistenz gegenüber medikamentöser Therapie einher.

Etwa die Hälfte der Menschen mit Pseudoexfoliationssyndrom entwickelt im Laufe der Zeit auch ein Pseudoexfoliationsglaukom, wodurch das PEX-Syndrom zu einer der häufigsten Ursachen für Glaukom insgesamt wird. Etwa ein Drittel der Patienten, bei denen diese Glaukomform diagnostiziert wird, leiden an beiden Augen unter dieser Erkrankung.

Die Ablagerungen, die mit dem Pseudoexfoliationssyndrom in der Augenlinse und im Kammerwinkel auftreten, führen zu einem Verschluss des Kammerwinkels. Dies wiederum verhindert den normalen Abfluss des Kammerwassers und führt zu einem Anstieg des Augeninnendrucks. Mit diesem erhöhten Druck auf den Sehnerv steigt das Risiko einer Schädigung, was schließlich zur Entwicklung des Grünen Stars führt.

In fortgeschrittenen Stadien verursacht das pseudoexfoliative Glaukom, wie alle Glaukome, Gesichtsfeldausfälle. Im Vergleich zum primären Offenwinkelglaukom schreitet das PEX-Glaukom schneller voran und spricht weniger gut auf medikamentöse Behandlungen an. Daher ist in vielen Fällen eine chirurgische Intervention notwendig.

Ursachen für das Pseudoexfoliationssyndrom

Die genauen Ursachen für das Auftreten des Pseudoexfoliationssyndroms bleiben nach wie vor in der Forschung unklar. Es gibt jedoch wissenschaftliche Untersuchungen, die verschiedene Vermutungen nahelegen:

Eine mögliche Ursache könnte in bestimmten Entzündungsreaktionen und -prozessen liegen, die die Entstehung des Pseudoexfoliationssyndroms begünstigen könnten. Andererseits legen Studien nahe, dass genetische Faktoren sowie oxidativer Stress eine bedeutende Rolle spielen könnten.

Es gibt auch Anzeichen dafür, dass ein erhöhter Homocysteinspiegel das Auftreten des Pseudoexfoliationssyndroms begünstigen könnte. Homocystein ist eine Aminosäure, die im Zusammenhang mit kardiovaskulären Erkrankungen, insbesondere Herz-Kreislauf-Erkrankungen, von Interesse ist.

Des Weiteren zeigen Studien, dass das Pseudoexfoliationssyndrom bei Patienten mit Mutationen im LOXL1-Gen häufiger auftritt. Dieses Gen spielt eine entscheidende Rolle im Elastin-Stoffwechsel, und Mutationen können offensichtlich zur Produktion des pseudoexfoliativen Materials führen.

Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass das Vorhandensein dieses Gendefekts nicht der einzige Faktor ist, der zur Entstehung des Pseudoexfoliationssyndroms beiträgt, und es führt nicht zwangsläufig zur Entwicklung von Glaukom.

Ein weiterer bedeutsamer Faktor bei der Entstehung des Pseudoexfoliationssyndroms ist das Alter. Das Risiko, an dieser Erkrankung zu erkranken, steigt mit zunehmendem Alter, insbesondere bei Personen über 70 Jahren. In der Schweiz ist etwa jede 20. Person betroffen, wobei Frauen ein höheres Risiko haben.

Angesichts der alternden Bevölkerung gewinnt das Syndrom sowohl bei Frauen als auch bei Männern zunehmend an klinischer Bedeutung.

Diagnose des Pseudoexfoliationssyndroms (PEX): Erkennung und Kriterien

Bei einem fortgeschrittenen Pseudoexfoliationssyndrom kann der Augenarzt spezifische auffällige Befunde feststellen. Mithilfe der Spaltlampe lassen sich beispielsweise proteinartige Ansammlungen am Pupillenrand sowie Ablagerungen auf der Augenlinse identifizieren.

Zusätzlich können bei einer Untersuchung des Kammerwinkels, die als Gonioskopie bekannt ist, Ablagerungen des PEX-Materials im dichten Gewebe des Kammerwinkels erkannt werden. Diese Ablagerungen können den natürlichen Abfluss des Kammerwassers behindern.

Das PEX-Material, das in verschiedenen Teilen des Auges sowohl innerhalb als auch außerhalb gebildet wird, besteht aus feinfaserigen, elastischen Bestandteilen, die von verschiedenen Zellen und Geweben stammen. Im Auge sind weißliche, flockige Partikel auf der Linse und an ihrem inneren Rand sowie auf der Regenbogenhaut sichtbar.

Die Diagnose des Pseudoexfoliationssyndroms kann aufgrund des Fehlens zentraler Ablagerungen in vielen Fällen eine Herausforderung sein. Eine zuverlässige Diagnose ist häufig erst nach einer Pupillenerweiterung möglich.

Im Frühstadium kann das Vorliegen der Erkrankung anhand von Faktoren wie subtilen Veränderungen der Linse in Kombination mit Pigmentdispersion (Ablösen von Pigmentzellen von der Rückseite der Regenbogenhaut) oder Mydriasis-Schwäche (Fehlfunktion bei der Erweiterung der Pupille) erkannt werden.

Aufgrund des hohen Risikos für die Entwicklung von Glaukom ist eine frühzeitige Diagnose des PEX-Syndroms äußerst wünschenswert. Eine präzise und frühzeitige Diagnose ist besonders klinisch relevant, insbesondere wenn es um die potenzielle Notwendigkeit einer Kataraktoperation (Linsenersatzoperation) im Rahmen der Grauer-Star-Behandlung und die damit verbundenen Risiken geht.

Klinischen Kriterien für die Diagnose des Pseudoexfoliationssyndroms

Die klinischen Kriterien für die Diagnose des Pseudoexfoliationssyndroms umfassen:

  • Scheibenförmige Ablagerungen: von grauem, schuppigem Material auf der Vorderseite der Linse und im Kammerwinkel
  • Irisschlottern: was sich durch das Zittern der Regenbogenhaut aufgrund mangelhafter Haftung an die Umgebung, beispielsweise bei Kopfbewegungen, äußert.
  • Linsenluxation: wobei die Linse in die vordere Augenkammer oder in den Glaskörperraum verschoben wird.
  • Rubeosis Iridis: eine rosarote Färbung der Iris oder vermehrte Gefässneubildung in der Iris und im Kammerwinkel.
  • Sekundäre Optikusatrophie: was den Schwund von Nervenzellen des Sehnervs bezeichnet.

Symptome des Pseudoexfoliationssyndroms

Häufig bleibt ein Pseudoexfoliationssyndrom ohne erkennbare Symptome und verursacht keinerlei Schmerzen. Allerdings können sich bei Auftreten von Komplikationen wie dem Grünen Star (Glaukom) Symptome entwickeln, die zu einer Schädigung des Sehnervenkopfes und einem fortschreitenden Sehverlust führen können.

Doch welche Risikofaktoren erhöhen die Wahrscheinlichkeit, an einem Pseudoexfoliationssyndrom zu erkranken?

Das Risiko für diese Erkrankung steigt signifikant mit dem Alter, insbesondere bei Personen über 70 Jahren. In der Gesamtbevölkerung ist im Durchschnitt etwa jede 20. Person betroffen, wobei Frauen ein höheres Erkrankungsrisiko haben. Mit der stetigen Zunahme des Durchschnittsalters in der Bevölkerung nimmt auch die Verbreitung des Pseudoexfoliationssyndroms zu.

Zusätzlich dazu spielen genetische Veranlagungen eine wichtige Rolle. Personen, die eine familiäre Vorbelastung für diese Erkrankung haben, sind einem erhöhten Risiko ausgesetzt. Ebenso kann der Wohnsitz in nördlichen Ländern das Risiko für das Pseudoexfoliationssyndrom steigern.

Insgesamt ist es entscheidend, diese Risikofaktoren im Blick zu behalten und regelmäßige augenärztliche Untersuchungen durchführen zu lassen, um mögliche Symptome und Anzeichen frühzeitig zu erkennen und geeignete Maßnahmen zur Prävention und Behandlung zu ergreifen.

Behandlungsmöglichkeiten des Pseudoexfoliationssyndroms

Da die genauen Ursachen des Pseudoexfoliationssyndroms nicht behandelt werden können oder noch nicht vollständig bekannt sind, konzentriert sich die Therapie darauf, weitere Schädigungen am Auge zu verhindern.

Wenn beispielsweise der Augeninnendruck erhöht ist, kann versucht werden, ihn mit Augentropfen zu senken, um das Risiko für die Entwicklung eines Glaukoms zu reduzieren. Es stehen verschiedene Arten von Augentropfen zur Verfügung, die dazu geeignet sind, den Augeninnendruck zu reduzieren.

In der Regel beginnt die Behandlung mit einem Augentropfenpräparat, das nur einen Wirkstoff enthält. Falls die Senkung des Augeninnendrucks nicht ausreichend ist, kann die Kombination mehrerer Wirkstoffe in Betracht gezogen werden. In der Regel werden jedoch nicht mehr als zwei verschiedene Augentropfenpräparate mit insgesamt drei verschiedenen Wirkstoffen eingesetzt.

Wenn ein verschlossener Kammerwinkel vorliegt, kann versucht werden, ihn mithilfe eines Lasers zu öffnen, um den Abfluss des Kammerwassers im Trabekelwerk zu verbessern. Dieses Verfahren, bekannt als Selektive Lasertrabekuloplastik, behandelt das Trabekelwerk mit einem Laserstrahl, was zu einer Vergrößerung der Poren im Gewebe führt und den Abfluss verbessert.

Die Selektive Lasertrabekuloplastik ist ein schonendes Verfahren und kann am Anfang der Glaukomtherapie oder zusätzlich zur Anwendung von Augentropfen eingesetzt werden. Bei nachlassender Wirkung des Lasereingriffs kann die Behandlung problemlos wiederholt werden.

Normalerweise kann die Laserbehandlung den Augeninnendruck um etwa 30 Prozent senken. Dieser Effekt hält jedoch oft nicht sehr lange an, und die Notwendigkeit einer chirurgischen Intervention tritt schneller ein als bei anderen Formen des Glaukoms.

Wenn der Augeninnendruck nicht ausreichend gesenkt werden kann, bleibt schließlich nur die Möglichkeit, die Linse operativ zu entfernen, was als Grauer-Star-Operation bekannt ist. Die Entfernung der Linse bietet die Möglichkeit, die Ursache des Pseudoexfoliationssyndroms zu beseitigen, was zu einer Normalisierung des Augeninnendrucks nach der Operation führen kann. Insbesondere bei starken Druckschwankungen und gleichzeitiger Anwesenheit eines Grauen Stars sollte über eine operative Vorgehensweise nachgedacht werden.

Standardverfahren zur operativen Therapie

Das sind die Standardverfahren zur operativen Therapie des Pseudoexfoliationssyndroms im Überblick:

  • Trabekulektomie (Filterkissenoperation): Dabei wird in der Augapfelwand ein kleines Loch präpariert, das mit einem Teil der Lederhaut bedeckt wird. Dadurch kann das Kammerwasser bei erhöhtem Augeninnendruck unter die Bindehaut abfließen, wo sich eine Art Sickerkissen bildet.
  • Kanaloplastik (Fadenoperation): Diese Technik erweitert den Schlemm’schen Kanal mithilfe eines Mikrokatheters und eines speziellen Gels und spannt einen feinen Faden in den Kanal. Dadurch wird der Augenabfluss verbessert, ohne den Augapfel selbst zu öffnen. Die Kanaloplastik erreicht in der Regel jedoch nicht die gleichen Drucksenkungswerte wie die Trabekulektomie, weshalb häufig zusätzliche Augentropfen erforderlich sind.
  • iStent-Implantat: Bei diesem minimalinvasiven Verfahren werden zwei Titanimplantate in den Kammerwinkel im Trabekelmaschenwerk eingesetzt. Dadurch fließt das Kammerwasser direkt in den Schlemm’schen Kanal. Die Implantation kann alleinig oder gleichzeitig mit der Kataraktoperation durchgeführt werden, um den Augeninnendruck weiter zu senken.
  • XEN-Gel-Implantat: Dies ist ein minimalinvasives Verfahren, bei dem ein Gelatineröhrchen in die Vorderkammer eingesetzt wird, um ein Sickerkissen zu schaffen, ähnlich wie bei der Trabekulektomie.
  • Drainageimplantate: Wenn Medikamente und die Trabekulektomie den Augeninnendruck nicht ausreichend senken, kann ein Silikonschlauch in die Vorderkammer eingeführt werden, um die Flüssigkeitsdrainage zu ermöglichen.
  • Zyklophotokoagulation: Bei diesem Verfahren wird der Ziliarkörper, der für die Produktion der Augenflüssigkeit verantwortlich ist, mithilfe eines Lasers verödet. Dadurch wird die Menge der produzierten Flüssigkeit reduziert und der Augeninnendruck gesenkt.

Es ist zu beachten, dass sowohl nach Laserbehandlungen als auch nach chirurgischen Eingriffen in der frühen postoperativen Phase Risiken bestehen. Dies liegt daran, dass es zu Entzündungsreaktionen und Druckspitzen kommen kann, wenn die Blut-Kammerwasser-Schranke zusammenbricht.

Diese Reaktionen treten häufig auf, daher ist eine intensive Überwachung und Behandlung während und nach den Eingriffen von großer Bedeutung.

Wichtig ist auch, dass die Therapie des Pseudoexfoliationssyndroms im Wesentlichen der des primären Offenwinkelglaukoms entspricht. Es ist jedoch entscheidend, den therapeutischen Ansatz schneller und konsequenter von konservativen zu operativen Maßnahmen zu ändern.

Prognose des Pseudoexfoliationssyndroms

Die Prognose beim Pseudoexfoliationssyndrom und dem oft damit verbundenen Glaukom hängt entscheidend von der rechtzeitigen Erkennung ab. Dank einer breiten Palette individuell anpassbarer Behandlungsmöglichkeiten gibt es heute die Chance auf eine günstige Prognose. Unbehandelt kann das Syndrom jedoch zur frühzeitigen Erblindung führen.

Vergleicht man die Symptome von Patienten, bei denen das Pseudoexfoliationsglaukom diagnostiziert wurde, mit denen von Patienten mit primärem chronischem Offenwinkelglaukom zum Zeitpunkt der Entdeckung, zeigt sich, dass der durchschnittliche Augeninnendruck bei den Pseudoexfoliationsglaukom-Patienten deutlich höher ist.

Zudem sind etwa ein Viertel der Pseudoexfoliationsglaukom-Patienten auf den betroffenen Augen praktisch blind, während sich bei nur etwa 15 Prozent der am primären Offenwinkelglaukom Erkrankten eine leichte Verschlechterung des Sehvermögens zeigt.

Des Weiteren weisen die Betroffenen des Pseudoexfoliationssyndroms signifikant häufiger Ablagerungen im Kammerwinkel auf. Daher ist regelmäßige augenärztliche Kontrolle für Patienten mit Pseudoexfoliationssyndrom von entscheidender Bedeutung.

Pseudoexfoliationssyndrom-Prävention

Das Pseudoexfoliationssyndrom kann, obwohl anfangs kaum Symptome auftreten, schwerwiegende Augen- und Sehschäden verursachen, insbesondere wenn ein erhöhter Augeninnendruck zum Grünen Star führt. Dies kann zu irreversiblen Schäden am Sehnerv und schweren Sehstörungen führen. Frühzeitige Diagnose ist der Schlüssel zur Verhinderung weiterer Schäden.

Um das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen, ist eine regelmäßige Überwachung des Augeninnendrucks bei Patienten mit PEX-Syndrom, insbesondere bei beginnendem Glaukom, entscheidend. Wenn bereits ein Glaukom vorhanden ist, ist eine konsequente Senkung des Augeninnendrucks erforderlich und muss im Tagesdruckprofil überwacht werden. Das Ziel ist es, den Druck unter 15 zu halten.

Erfahrungen zeigen, dass Patienten mit Pseudoexfoliationssyndrom und erhöhtem Augeninnendruck wesentlich häufiger ein Glaukom entwickeln als Patienten mit erhöhtem Augeninnendruck, aber ohne Pseudoexfoliationssyndrom. Daher ist eine medikamentöse Behandlung auch dann ratsam, wenn Sehnerv und Gesichtsfeld noch unauffällig sind.

Das PEX-Material bildet sich nicht nur im Auge, sondern auch in der Haut, den Gefäßen und verschiedenen Organen. Daher sollten mögliche Verbindungen zwischen dem PEX-Syndrom und verschiedenen Gefäßerkrankungen in Betracht gezogen werden.

Vaskuläre Risikofaktoren für das PEX-Syndrom können beispielsweise transiente ischämische Anfälle, Angina pectoris, Bluthochdruck, Herzinfarkt und Apoplex sein. Es wird auch ein Zusammenhang mit Aneurysmen vermutet. Bei Vorliegen des PEX-Syndroms empfiehlt sich daher die regelmäßige Durchführung einer Doppler-Sonographie, einer Ultraschall-Untersuchung zur Messung der Blutgeschwindigkeit in den Gefäßen.

Die Winkelblockglaukom-Behandlung

Das Winkelblockglaukom, auch bekannt als Pupillarblock, entsteht durch plötzliche Blockaden im Abfluss des Kammerwassers. Die häufigste Ursache für diese Blockade ist eine signifikante Verengung des Kammerwinkels durch die Regenbogenhaut (Iris). Dieser Zustand kann zu einem medizinischen Notfall führen.

Die akute Behinderung des Kammerwasserabflusses führt zu einem raschen und drastischen Anstieg des Augeninnendrucks, oft auf das Dreifache oder mehr des normalen Wertes. Dies kann zu Werten von bis zu 70 mmHg führen. Normalerweise ist nur ein Auge von einem Winkelblockglaukom betroffen.

Es handelt sich hierbei um einen medizinischen Notfall, der sofortige augenärztliche Intervention erfordert, da sonst das Risiko irreparabler Schäden am Sehnerv besteht.

Es ist entscheidend, das betroffene Auge sorgfältig zu untersuchen und gegebenenfalls vorsorgliche Maßnahmen am anderen Auge zu ergreifen, da die anatomischen Gegebenheiten beider Augen in der Regel sehr ähnlich sind.

Es ist erwähnenswert, dass bestimmte Medikamente, insbesondere Arzneimittel mit anticholinerger Wirkung wie Antiemetika oder bestimmte Antidepressiva, das Risiko eines Winkelblockglaukoms erhöhen können. Daher ist eine genaue Anamnese und eine regelmäßige augenärztliche Kontrolle wichtig, um mögliche Risikofaktoren zu identifizieren.

Akute Kammerwinkelverschlüsse äußern sich durch:

Der Augeninnendruck ist in solchen Fällen erhöht. Eine unverzügliche Behandlung mit lokalen und systemischen Medikamenten ist notwendig, um einen dauerhaften Sehverlust zu verhindern. Als definitive Maßnahme folgt in der Regel eine Iridotomie.

Pathophysiologie des Winkelblockglaukoms bzw. des akuten Glaukomanfalls

Ein Verschluss des Kammerwinkels kann in seiner Ursache primär auftreten, wobei die genauen Gründe unbekannt sind, oder sekundär sein, was bedeutet, dass er eine Folge einer anderen Erkrankung ist.

Der Verschluss kann in akuter, subakuter (periodisch auftretender) oder chronischer Form auftreten.

Diagnose des Winkelblockglaukoms

Die Diagnose eines akuten Winkelblockglaukoms wird in der Regel durch klinische Untersuchungen und die Messung des Augeninnendrucks (IOD) gestellt. Aufgrund von Hornhauttrübungen und empfindlichem Hornhautepithel kann die Gonioskopie im betroffenen Auge schwierig sein.

Eine Untersuchung des anderen Auges kann jedoch zeigen, ob ein enger oder blockierter Kammerwinkel vorliegt. Wenn das andere Auge einen normalen Kammerwinkel aufweist, sollten alternative Diagnosen in Betracht gezogen werden, die nicht auf ein primäres Winkelblockglaukom hinweisen.

Die Diagnose des chronischen Winkelblockglaukoms stützt sich auf das Vorhandensein von peripheren anterior Synechien bei der Gonioskopie sowie auf charakteristische Veränderungen im Sehnerven und Gesichtsfeld, wie sie bei Symptomen und Beschwerden des primären Offenwinkelglaukoms beschrieben sind.

  • Akutes, Primäres Winkelblockglaukom: Die Diagnose erfolgt durch die Messung des Augeninnendrucks (IOD) und klinische Befunde.
  • Chronisches, Sekundäres Winkelblockglaukom: Bei dieser Form zeigt die Gonioskopie periphere anteriore Synechien sowie typische Anomalien im Sehnerven und Gesichtsfeld.

Das akute, primäre Winkelblockglaukom

Enge Kammerwinkel sind normalerweise in der jungen Bevölkerung selten anzutreffen. Mit fortschreitendem Alter jedoch wächst die Linse kontinuierlich. Bei einigen Personen, jedoch nicht bei allen, wird diese Linsenvergrößerung dazu führen, dass die Iris nach vorne gedrückt wird, was zu einer Verengung des Kammerwinkels führt.

Risikofaktoren für die Entwicklung eines engen Kammerwinkels umfassen:

Menschen asiatischer und inuitischer Herkunft haben ein höheres Risiko, während das Risiko bei Menschen europäischer und afrikanischer Herkunft geringer ist.

Ein enger Kammerwinkel bedeutet auch, dass der Abstand zwischen der Iris im Pupillenbereich und der Linse sehr gering ist. Wenn die Iris sich erweitert, wird sie zentripetal (nach innen) gezogen und kommt verstärkt in Kontakt mit der Linse.

Dies kann den Fluss des Kammerwassers zwischen Linse und Iris behindern, wodurch es nicht durch die Pupille in die Vorderkammer fließen kann. Dieser Mechanismus wird als „Pupillarblock“ bezeichnet. Aufgrund des Drucks, der durch die kontinuierliche Produktion von Kammerwasser im Ziliarkörper in der hinteren Augenkammer entsteht, wird die Peripherie der Iris nach vorne gedrückt, was zu einer Verengung des Kammerwinkels führt.

Dieser Verschluss blockiert den Abfluss des Kammerwassers und führt innerhalb von Stunden zu einem rapiden Anstieg des Augeninnendrucks (> 40 mmHg).

Aufgrund des schnellen Einsetzens wird dieser Zustand als primäres akutes Winkelblockglaukom bezeichnet. Es handelt sich um einen ophthalmologischen Notfall, der sofortige Behandlung erfordert.

Es gibt auch nicht-pupillare Blockmechanismen, wie das Plateau-Iris-Syndrom, bei dem die zentrale Vorderkammer zwar tief ist, aber die periphere Vorderkammer durch einen nach vorne verlagerten Ziliarkörper flach gedrückt wird.

Das intermittierende Winkelblockglaukom tritt auf, wenn episodischer Pupillarblock für einige Stunden auftritt und dann spontan zurückgeht, oft nach dem Schlafen in Rückenlage.

Der Augeninnendruck steigt in solchen Fällen nur langsam an. Das chronische Winkelblockglaukom entwickelt sich langsam, wenn der Kammerwinkel allmählich verschlossen wird und Narbenbildung zwischen der peripheren Iris und dem Trabekelwerk auftreten kann.

Bei Patienten mit engem Kammerwinkel kann die Erweiterung der Pupillen (Mydriasis) die Iris in den Kammerwinkel drängen und ein akutes Winkelblockglaukom auslösen. Diese Entwicklung ist besonders relevant, wenn topische Medikamente zur Erweiterung der Pupillen (z. B. Cyclopentolat, Phenylephrin) für Untersuchungen oder zur Behandlung (z. B. Homatropin) angewendet werden.

Oder wenn systemische Medikamente verabreicht werden, die das Potenzial haben, die Pupillen zu erweitern (z. B. Scopolamin, alpha-adrenerge Agonisten, die oft zur Behandlung von Harninkontinenz eingesetzt werden, oder Medikamente mit anticholinergen Eigenschaften).

Symptome und Beschwerden des akuten, primären Winkelblockglaukoms

Patienten mit akutem Winkelblockglaukom erleben in der Regel intensiven Augenschmerz, gerötete Augen, eine verminderte Sehschärfe und farbige Ringe um Lichtquellen.

Begleitet werden diese Symptome häufig von Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen. Die systemischen Beschwerden können so schwerwiegend sein, dass irrtümlicherweise ein neurologisches oder gastrointestinales Problem diagnostiziert wird.

Typische klinische Untersuchungsbefunde umfassen gerötete Bindehaut, eine trübe Hornhaut, eine fixierte, mittelweit vergrößerte Pupille und Anzeichen von Entzündung in der vorderen Augenkammer.

Die Sehschärfe ist reduziert, und der gemessene Augeninnendruck (IOD) liegt normalerweise zwischen 40 und 80 mmHg. Aufgrund von Hornhautödemen ist der Sehnerv nur schwer zu erkennen.

Infolge des beeinträchtigten Allgemeinzustands wird in der Regel auf die Untersuchung des Gesichtsfelds verzichtet. Bei Verdacht auf primäre Mechanismen des Engwinkelglaukoms, wie Pupillarblock oder Plateau-Iris, kann die Untersuchung des nicht betroffenen Auges zur Diagnose beitragen.

Behandlung des akuten, primären Winkelblockglaukoms

Die Behandlung des akuten Winkelblockglaukoms erfordert umgehendes Handeln, da die Sehkraft schnell und dauerhaft gefährdet sein kann. Der Patient sollte unverzüglich verschiedene Medikamente erhalten.

Die Reaktion auf die Behandlung wird durch die Messung des Augeninnendrucks (IOD) beurteilt. Miotika wie Pilocarpin wirken im Allgemeinen nicht mehr, wenn der IOD über 40 oder 50 mmHg liegt, da der Pupillensphinkter ischämisch ist und nicht mehr reagiert.

Die endgültige Therapie umfasst die periphere Laseriridotomie, die einen alternativen Abflussweg für das Kammerwasser von der Hinter- zur Vorderkammer schafft und den Pupillarblock auflöst. Dieser Eingriff wird durchgeführt, sobald die Hornhaut klar ist und die Entzündung abgeklungen ist. D

ie Klärung der Hornhaut kann in einigen Fällen innerhalb von Stunden nach Senkung des IOD erfolgen, während es in anderen Fällen 1-2 Tage dauern kann. Da das Risiko eines akuten Anfalls im anderen Auge bei 80% liegt, wird die periphere Laseriridotomie an beiden Augen durchgeführt.

Im Vergleich zu den Vorteilen der peripheren Laseriridotomie ist das Komplikationsrisiko äußerst gering, obwohl es gelegentlich zu Beschwerden wie Blendung (Doppelbilder) kommen kann.

Das chronische, sekundäre Winkelblockglaukom

Die mechanische Blockade des Kammerwinkels tritt aufgrund einer begleitenden Erkrankung auf, wie beispielsweise einer proliferativen diabetischen Retinopathie (PDR), einem ischämischen Zentralvenenverschluss, einer Uveitis oder Epitheleinwachsung.

Die Kontraktion einer neovaskulären Membran (z. B. bei PDR) oder entzündliche Vernarbung kann dazu führen, dass die Iris in den Kammerwinkel gezogen wird. Dies führt zu einem sekundären Winkelblockglaukom.

Symptome und Beschwerden des chronischen, sekundären Winkelblockglaukom

Das chronische Winkelblockglaukom ähnelt in seiner Erscheinung dem Offenwinkelglaukom. Einige Patienten klagen über die typischen Glaukom Symptome rote Augen, Sehstörungen, Unwohlsein oder Kopfschmerzen. Diese Beschwerden nehmen beim Schlafen oft ab, möglicherweise aufgrund der verengten Pupille im Schlaf und der damit verbundenen Verlagerung der Linse durch die Schwerkraft.

Bei einer Untersuchung des Kammerwinkels mittels Gonioskopie zeigt sich eine Verengung, und es können periphere anteriore Synechien (Verwachsungen zwischen der peripheren Iris und den Winkelstrukturen, die den Trabekelapparat und/oder die Ziliarkörperoberfläche blockieren) sichtbar sein. Der Augeninnendruck (IOD) kann normal sein, ist jedoch in der Regel im betroffenen Auge erhöht.

Behandlung des chronischen, sekundären Winkelblockglaukom

Bei Patienten, die unter chronischem, subakutem oder intermittierendem Winkelblockglaukom leiden, ist ebenfalls eine periphere Laseriridotomie eine empfohlene Behandlungsoption.

Darüber hinaus sollte bei einem engen Kammerwinkel, selbst wenn keine Symptome vorliegen, eine periphere Iridotomie sofort in Erwägung gezogen werden, um die Entwicklung eines Winkelblockglaukoms zu verhindern.

Falls eine Katarakt vorhanden ist, kann die Entfernung der Katarakt das Fortschreiten des chronischen Winkelblockglaukoms erheblich verlangsamen.

Die medikamentöse und chirurgische Therapie entspricht weitgehend derjenigen des Offenwinkelglaukoms. Es ist jedoch zu beachten, dass ein Kammerwinkel, der so eng ist, dass nach der Laserbehandlung weitere vordere Synechien auftreten könnten, eine relative Kontraindikation für die Lasertrabekuloplastik darstellt.

In der Regel sind nicht-penetrierende, lamelläre Operationen in solchen Fällen nicht angezeigt.

Grundsätzliches zur Okulären Hypertension-Behandlung

Die Herangehensweise von Medizinern und Therapeuten an die Behandlung der Okulären Hypertension – also des erhöhten Augeninnendrucks – beinhaltet oft eine anfängliche Beobachtung. Sie bewerten das Risiko anhand vorhandener Faktoren, um festzustellen, ob der erhöhte Augeninnendruck zu einem Glaukom führen könnte.

Dies ist von entscheidender Bedeutung, da Schäden am Sehnerv irreversibel sind. Die Grundstrategie besteht zusammengefasst darin, abzuwarten, zu überwachen und den erhöhten Augeninnendruck in regelmäßigen Abständen zu kontrollieren. Untersuchungen wie die Messung des Augeninnendrucks, Augenspiegelung, Perimetrie und andere Verfahren können hierbei zum Einsatz kommen.

Gelegentlich ist jedoch eine Therapie für die okuläre Hypertension erforderlich, insbesondere um den erhöhten Augeninnendruck zu senken und Schäden am Sehnerv zu verhindern. Hierbei werden in der Regel Medikamente eingesetzt, die in Form von Augentropfen lokal im Auge wirken. In selteneren Fällen können auch systemisch wirkende Tabletten verwendet werden.

Es gibt verschiedene Klassen von Medikamenten, die den Augeninnendruck auf unterschiedliche Weisen senken können. Die wichtigsten Medikamentengruppen sind:

Es ist möglich, diese Medikamente miteinander zu kombinieren, und im Falle von Unverträglichkeiten kann auf ein anderes Medikament umgestellt werden.

Zusätzlich besteht die Option, den Abfluss von Kammerwasser mithilfe eines Lasers (Lasertrabekuloplastik) zu verbessern. In Einzelfällen können auch chirurgische Eingriffe in Betracht gezogen werden, um den Augeninnendruck zu senken. Diese werden insbesondere empfohlen, wenn bereits eine Operation zur Entfernung des Grauen Stars (Trübung der Augenlinse) geplant ist und können mit dieser kombiniert werden.

Die Niederdruckglaukom-Behandlung

Das Niederdruckglaukom

Die Erkrankung, die früher auch als Niederdruckglaukom bezeichnet wurde, ist als Normaldruckglaukom bekannt und weist ähnliche charakteristische Schädigungen des Sehnervs auf wie das herkömmliche Glaukom oder das primäre chronische Offenwinkelglaukom.

Das am weitesten verbreitete Glaukom ist das Offenwinkelglaukom. Auffällig ist jedoch das Fehlen des klassischen Hauptsymptoms: ein erhöhter physikalischer Augendruck, der auf die Innenseite des Auges wirkt (Augeninnendruck).

Beim Normaldruckglaukom liegt der Augeninnendruck immer im Normalbereich. Das bedeutet, dass die Patienten keinen höheren Augeninnendruck als 21 mmHg aufweisen, jedoch dennoch Schäden durch Glaukom entwickeln. Dieses Phänomen wird in der Regel als Hauptfaktor für die Entstehung eines Glaukoms betrachtet.

In den jüngsten Jahren haben Studien gezeigt, dass ein normaler Augeninnendruck im Bereich von 11 bis 21 mmHg keineswegs das Vorhandensein von Glaukom ausschließt.

Experten gehen mittlerweile davon aus, dass fast die Hälfte aller diagnostizierten Glaukomfälle in Europa der Niederdruckvariante zugeordnet werden kann.

Ursachen des Niederdruckglaukoms

Das Normaldruckglaukom wird vermutlich durch eine gefäßbedingte Beeinträchtigung des Sehnervs verursacht. Häufig sind niedriger Blutdruck und allgemeine Durchblutungsstörungen damit assoziiert.

Eine erhöhte Empfindlichkeit gegenüber Augeninnendruck ist in der Regel vorhanden. In solchen Fällen treten Schädigungen bereits bei Druckwerten auf, die von anderen Personen problemlos toleriert werden können.

Die Entstehung des Glaukoms erfolgt schrittweise, da die Blutgefäße aufgrund eines konstant zu niedrigen Blutdrucks langfristig nicht ausreichend durchblutet werden.

Dies betrifft auch die Sinneszellen in den Augen, die Schaden nehmen, wenn sie nicht ausreichend mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt werden.

Diagnose des Niederdruckglaukoms

In der Glaukomvorsorge stellt die Pachymetrie, die Messung der Hornhautdicke, eine präzise Methode zur Bestimmung des Augeninnendrucks dar. Eine Herausforderung beim Normaldruckglaukom besteht darin, dass es bei einer routinemäßigen Untersuchung oft unentdeckt bleibt.

Im Kontext einer Verdachtsdiagnose auf Grünen Star ist die Normaldruckvariante in der Regel schwer zu identifizieren, da der Augeninnendruck nicht erhöht ist.

Für die Diagnose untersucht der Augenarzt den Augenhintergrund mithilfe einer Spaltlampe (Ophthalmoskopie). Dies ermöglicht die Untersuchung von Strukturen wie dem Sehnervenkopf und den sie versorgenden Blutgefäßen.

Beim Normaldruckglaukom zeigen sich häufig kleine Eindellungen im Bereich des Sehnervenkopfes sowie gelegentlich Einblutungen und Ausdünnungen am äußeren Rand der Pupille.

Ein spezielles Kontaktglas namens Gonioskop ermöglicht die Erkennung von Krankheitsprozessen in den Kammerwinkeln des Auges, die mit der Entstehung des Glaukoms zusammenhängen.

Wenn der Verdacht auf Grünen Star besteht, liefert die Gesichtsfeldmessung (Perimetrie) weitere Informationen. Die Laserscanning-Fotografie oder auch Laserscanning-Optalmoskospie bietet eine präzise Darstellung des Sehnervenkopfes in 3D und ermöglicht so eine genaue Diagnose bereits im frühen Stadium der Krankheit.

Die Optische Kohärenztomografie (OCT) ist ein bildgebendes Verfahren, das ebenfalls dazu beiträgt, das Vorhandensein eines Glaukoms zu bestätigen.

Ein Sehtest wird durchgeführt, um mögliche Beeinträchtigungen des Sehvermögens und der Sehschärfe zu überprüfen. Bei einem Glaukom sind solche Schädigungen normalerweise erst in einem fortgeschritteneren Stadium erkennbar.

Da beim Normaldruckglaukom die Ursachen häufig auf Gefäßprobleme zurückzuführen sind, wird oft auch eine 24-Stunden-Blutdruckmessung durchgeführt, um Schwankungen und insgesamt niedrige Blutdruckwerte festzustellen.

Wenn eine Schlafapnoe als Ursache vermutet wird, können weitere Untersuchungen wie ein Schlaflabor und eine neurologische Abklärung sinnvoll sein.

Die Möglichkeiten der Niederdruckglaukom Diagnose im Überblick:

  • Pachymetrie: Messung der Hornhautdicke
  • Ophthalmoskopie: Untersuchung von Strukturen im Auge mittels Spaltlampe
  • Gonioskop: Untersuchung des Kammerwinkeln im Auge
  • Perimetrie: Untersuchung der Güte und Größe des Gesichtsfeldes
  • Laserscanning-Optalmoskospie: Untersuchung des Augenhintergrundes
  • Optische Kohärenztomografie (OCT): Berührungsfreie Untersuchung der Netzhautstrukturen
  • Sehtest: Untersuchung des Sehvermögens und der Sehschärfe
  • Langzeit-Blutdruckmessung: Messung des Blutdruck über einen Zeitraum von 24 Stunden und Erstellung eines Blutdruck-Tagesprofils
  • Schlaflabor: Untersuchung verschiedener Schlafparameter von Patienten (Polysomnographie)

Risikofaktoren eines Niederdruckglaukoms

Ein Hauptrisikofaktor für die Entwicklung des Normaldruckglaukoms ist eine beeinträchtigte Durchblutung des Sehnervs, und die Ursachen dafür können vielfältig sein.

Das Flammer-Syndrom

Das Flammer-Syndrom ist gekennzeichnet durch eine gestörte Regulation der Blutversorgung und geht oft mit verschiedenen Symptomen einher, darunter:

  • Niedriger Blutdruck
  • Häufig kalte Hände und Füße
  • Geringes Körpergewicht
  • Eingeschränktes Durstgefühl
  • Regelmäßige Migräne
  • Tinnitus
  • Erhöhte Empfindlichkeit gegenüber Gerüchen oder Schmerzen

Das Problem liegt nicht nur in einem niedrigen Blutdruck, sondern vor allem in starken Blutdruckschwankungen. Diese treten häufig nachts auf und können zu erheblichen Blutdruckabfällen führen.

Die Schlafapnoe

Bei der Schlafapnoe entspannt sich die Muskulatur der oberen Atemwege während des Schlafs und führt zu einer Verengung im Rachenbereich.

Dies äußert sich beim Ein- und Ausatmen oft durch lautes Schnarchen. Die Atemaussetzer während des Schlafs führen dazu, dass der Körper während dieser Phasen nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird.

Das Metabolisches Syndrom

Das Metabolische Syndrom ist eine Ansammlung von Risikofaktoren, die das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Typ-2-Diabetes erhöhen.

Es besteht aus vier Faktoren, die als hohe Risikofaktoren für Durchblutungsstörungen gelten:

  1. Fettleibigkeit, starkes Übergewicht, insbesondere im Bauchbereich
  2. Bluthochdruck
  3. Insulinresistenz, beispielsweise in Form von Diabetes mellitus Typ 2
  4. Störungen im Fettstoffwechsel und abnormale Blutfettwerte

Behandlung des Niederdruckglaukoms

Ein entscheidender Faktor bei der Therapie des Normaldruckglaukoms besteht darin, die Fortschreitung der Sehnervenschädigung zu verhindern. Die Behandlungsmöglichkeiten variieren je nach Schweregrad der Erkrankung und individuellem Befund.

Ein Schlüsselaspekt ist die Regulation oder Optimierung des Blutdrucks auf ein gesundes Niveau. Dies wird in der Regel erreicht durch:

  • eine medikamentöse Therapie (z.B. Miotika, die am längsten bekannte Medikation)
  • eine deutliche und nachhaltige Änderung des Lebensstils erreicht
  • ein konsequentes Gewichtsmanagement
  • Sport! regelmäßige, moderate körperliche Aktivität mit Steigerung über die Zeitachse

Ähnliche wie bei der Makuladegeneration spielt die Ernährung ebenfalls eine wichtige Rolle, wobei antioxidative Lebensmittel wie gesunde pflanzliche Fette, Omega-3-Fettsäuren sowie eine reichliche Aufnahme von Gemüse und Beeren empfohlen werden. Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr, Stressbewältigung, Nikotinkarenz und ausreichender Schlaf tragen zur Gesundheit bei.

Die Therapie des Normaldruckglaukoms erfordert eine interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen verschiedenen medizinischen Fachrichtungen, um die zugrunde liegenden Ursachen anzugehen. Es gibt keine Einheitsbehandlung, da die Therapie individuell angepasst werden muss.

In einigen Fällen können Augentropfen, Laserbehandlungen oder Operationen als ergänzende Maßnahmen empfohlen werden.

Prognose zum Krankheitsbild Niederdruckglaukom

Wie bei den meisten Augenkrankheiten ist der Zeitpunkt der Behandlung ein entscheidender Faktor für die Prognose des Normaldruckglaukoms. Frühzeitiges Erkennen der Erkrankung verbessert die Erfolgschancen erheblich.

Die Behandlung sollte immer darauf abzielen, die zugrunde liegende Ursache anzugehen, um den Verlauf positiv zu beeinflussen.

Eine kontinuierliche ärztliche Überwachung ist von großer Bedeutung, da unbehandelt langfristig eine Erblindung auftreten kann. Durch erfolgreiche Behandlung der zugrunde liegenden Erkrankungen kann oft eine weitgehende Beschwerdefreiheit erreicht werden.

Es ist jedoch wichtig, die zugrunde liegenden Blutdruckprobleme dauerhaft zu kontrollieren. Die Anpassung des Lebensstils spielt ebenfalls eine entscheidende Rolle in der Prävention.

Die Pigmentdispersions-Syndrom- und Pigmentglaukom-Behandlung

Das Pigmentdispersions-Syndrom und Pigmentglaukom

Wenn sich Pigmentzellen von der Rückseite der Iris ablösen und im Kammerwasser der Augen schweben, wird dies in der Augenmedizin als Pigmentdispersions-Syndrom (PDS) bezeichnet. Wenn diese Erkrankung unbehandelt bleibt, kann sie in ein Pigmentdispersionsglaukom übergehen.

Die Entstehung dieser Augenerkrankung erfolgt, wenn Pigmentzellen von der Rückseite der Iris gelöst werden und frei im Kammerwasser des Auges schweben. Wenn die Erkrankung unbehandelt bleibt, können sich Pigmentzellen in der vorderen Augenkammer ansammeln.

Hier führen diese Zellen zur Verstopfung der Hauptstelle für die Entwässerung des Kammerwassers, dem sogenannten Trabekelwerk. Dies hat zur Folge, dass das Kammerwasser nicht ordnungsgemäß abfließen kann und der Augeninnendruck steigt.

Wenn nur das PDS vorliegt, kommt es vorerst nur zu gelegentlichen Anstiegen des Augeninnendrucks. Wenn jedoch der Druck ausreichend hoch und dauerhaft ist, kann dies zu einer Schädigung des Sehnervs führen. In diesem Stadium spricht die Augenmedizin von einem Pigmentdispersionsglaukom (Pigmentglaukom).

Dieses geht mit einem schmerzfreien Verlust der Sehkraft einher. Eine frühzeitige Erkennung der Erkrankung ist entscheidend für die weitere Behandlung.

Ursprung und Risikofaktoren von Pigmentdispersionssyndrom und Pigmentglaukom

Die Entstehung des Pigmentdispersions-Syndroms (PDS) und später des Pigmentglaukoms ist höchstwahrscheinlich auf eine konkave Struktur der Iris zurückzuführen. Bei der normalen Bewegung der Pupille kommt es zu einer Reibung zwischen der hinteren Oberfläche der Iris und der vorderen Linse des Auges.

Dies führt dazu, dass winzige Pigmentkörnchen von der Iris abgelöst werden. Im Laufe der Zeit sammeln sich diese Partikel im Trabekelwerk an, was den Abfluss des Kammerwassers behindert und den Augeninnendruck erhöht. Dieser erhöhte Druck im Inneren des Auges führt häufig zur Entwicklung eines Pigmentglaukoms.

Diese Augenerkrankung betrifft hauptsächlich europäische Männer im Alter von 25 bis 40 Jahren, insbesondere solche, die kurzsichtig sind. Die Progression der Erkrankung endet in der Regel um das 40. Lebensjahr herum, da die Augenlinse zu diesem Zeitpunkt härter wird und keine Berührung mehr zwischen der Iris und der Linse erfolgt.

Es wird vermutet, dass genetische Faktoren den Übergang vom Syndrom zum Glaukom begünstigen können. Es scheint auch, dass körperliche Anstrengung, wie zum Beispiel Sport, die Entstehung der Erkrankung begünstigen kann.

Symptome des Pigmentdispersionssyndroms und Pigmentglaukoms

Menschen, die unter PDS und Pigmentglaukom leiden, weisen häufig Kurzsichtigkeit auf, und in einigen Familien gibt es möglicherweise Vorfälle von Glaukomerkrankungen. Typischerweise sind Symptome beim Syndrom selten.

Einige Patienten können jedoch nach intensiver körperlicher Anstrengung einen sogenannten „Pigmentsturm“ erleben, bei dem es zu einer massiven Freisetzung von Pigmentzellen kommt. Dies führt zu:

  • einem plötzlichen Anstieg des Augeninnendrucks
  • begleitet von Sehstörungen, z.B. verschwommenem Sehen
  • und Kopfschmerzen.

In fortgeschrittenen Stadien, wenn bereits ein Pigmentglaukom vorliegt und beide Augen betroffen sind, zeigt sich eine reduzierte Sehkraft.

Ein spezifisches Symptom des Pigmentdispersionsglaukoms sind sogenannte Regenbogenkreise, die beim Blick in helles Licht auftreten. Diese Kreise entstehen durch Ablagerungen von Melanin-Granulat auf der hinteren Hornhautoberfläche und sind unabhängig vom Augeninnendruck.

Bestimmung der Risikofaktoren für die Entstehung eines Pigmentdispersionssyndroms und Pigmentglaukoms

Im diagnostischen Prozess sollten zunächst die potenziellen Risikofaktoren gründlich berücksichtigt werden, insbesondere bei bereits bestehendem PDS, um die Entwicklung eines Pigmentglaukoms frühzeitig zu erkennen und entsprechend entgegenzuwirken.

Eine reduzierte Hornhautdicke

Eine weitere Risikofaktor für die Entstehung eines Glaukoms ist eine dünnere Hornhaut. Die Hornhautdicke kann kontaktlos gemessen werden. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass bei dickerer Hornhaut der Augeninnendruck falsch hoch und bei dünnerer Hornhaut falsch niedrig gemessen werden kann.

Dies bedeutet, dass die Messung des Augeninnendrucks allein keine ausreichende Grundlage für eine klare Diagnose ist.

Ein höheres Patientenalter

Glaukome sind häufiger bei älteren Menschen, aber Pigmentglaukom als Folge des PDS kann auch jüngere Patienten betreffen. Wenn Veränderungen im Augeninnendruck und der Sehkraft auftreten, sollte eine Diagnose in Betracht gezogen werden.

Ein hoher Augeninnendruck

Der Augeninnendruck spielt eine entscheidende Rolle bei der Entstehung eines Glaukoms, obwohl es keinen absoluten Wert gibt, bei dem ein Glaukom diagnostiziert wird. In der Augenmedizin wird angenommen, dass jedes Auge einen individuellen Innendruck tolerieren kann, der als Zieldruck bezeichnet wird.

Beim Pigmentdispersionssyndrom kann der Augeninnendruck aufgrund des eingeschränkten Kammerwasserabflusses ansteigen und so die Entstehung eines Glaukoms begünstigen.

Die Applanationstonometrie nach Goldmann gilt als genaueste Methode zur Messung des Augeninnendrucks. Dabei wird die betäubte Hornhaut mit einem kleinen Messkolben berührt, und der Augendruck wird anhand des Gegendrucks durch den Kolben berechnet.

Eine weniger präzise Methode ist die Messung mit Luftstößen, bei der die Hornhaut verformt wird und diese Verformung mit Licht gemessen und in den Augendruck umgerechnet wird. Da der Augeninnendruck im Laufe des Tages Schwankungen unterliegt, empfiehlt sich eine 24-stündige regelmäßige Messung.

Eine bestehende Kurzsichtigkeit

Eine bereits vorhandene starke Kurzsichtigkeit (ab -5 Dioptrien) erhöht ebenfalls das Risiko für ein Pigmentglaukom. Der Zusammenhang zwischen Kurzsichtigkeit und Glaukom liegt in einer instabilen Augenhülle, die Schäden am Sehnerv verursachen kann.

Eine geringe Durchblutungsintensität

Eine unzureichende Durchblutung des Sehnervs kann die Entstehung eines Pigmentglaukoms begünstigen, und dies kann durch zu hohen oder zu niedrigen Blutdruck beeinflusst werden.

Migräne oder Gefässkrämpfe können auf Durchblutungsstörungen hinweisen.

Eine genetische Vorbelastung

Wenn in der Familie bereits PDS- oder Pigmentglaukom-Erkrankungen vorhanden sind, steigt das Risiko für die Entwicklung der Erkrankung.

Das Vorliegen eines Schlafapnoesyndroms

Starkes Schnarchen, begleitet von Atempausen, beeinträchtigt die Sauerstoffversorgung des Sehnervs und erhöht das Risiko für ein Pigmentglaukom bei bereits bestehendem PDS.

Eine Belastung durch die ethnische Herkunft

Glaukomerkrankungen sind bei Menschen afrikanischer Herkunft häufiger und haben einen schwerwiegenderen Verlauf. Pigmentglaukom hingegen tritt häufiger bei Menschen europäischer Abstammung auf.

Es ist jedoch schwieriger, Irisdefekte aufgrund der dickeren, braunen Iris bei Menschen afrikanischer Abstammung zu erkennen, sodass die genaue Prävalenz von Pigmentglaukom bei dieser Bevölkerungsgruppe unklar ist.

Diagnose des Pigmentdispersionssyndroms und Pigmentglaukoms

Die Diagnose des Pigmentdispersionssyndroms und Pigmentglaukoms erfordert den Einsatz verschiedener Messmethoden, insbesondere zur Messung des Augeninnendrucks.

Die Biomikroskopie

Die Biomikroskopie verwendet eine Spaltlampe, um den Augenhintergrund, insbesondere den Sehnervenkopf und die Nervenfaserschicht, genauer zu untersuchen.

Zur detaillierten Beurteilung werden etwa 20 Minuten vor der Untersuchung Augentropfen zur Pupillenerweiterung verabreicht. Verdachtsmomente auf ein PDS oder ein Pigmentdispersionsglaukom ergeben sich aus den folgenden Befunden:

  • Spindelförmige Pigmentablagerungen an der Innenseite der Hornhaut (Krukenberg-Spindel).
  • Deutliche Pigmentablagerungen auf der Irisoberfläche und im Kammerwinkel.
  • Defekte in der Regenbogenhaut in Form von Schlitzen (Kirchenfensterphänomen).

Der Augeninnendruck liegt zunächst im normalen Bereich, steigt jedoch an und liegt oft höher als bei einem primären Offenwinkelglaukom. Dies deutet darauf hin, dass der Sehnerv schneller geschädigt wird.

Der Heidelberg Retinatomograph (HRT)

Der HRT ist ein Laserscanner, der die Oberfläche des Sehnervenkopfs dreidimensional im Bereich von Hundertstelmillimetern darstellen kann. Dadurch können frühe Veränderungen am Sehnerv aufgezeigt werden, die mit der Spaltlampe noch nicht sichtbar sind.

Die Untersuchung ist schmerzfrei und berührungslos, und eine Pupillenerweiterung ist nicht erforderlich.

Die optische Kohärenztomographie (OCT)

Die OCT ermöglicht eine hochauflösende Darstellung der verschiedenen Netzhautschichten. Dieses Diagnoseverfahren hilft, Schäden an Nervenfasern im Rahmen der Früherkennung von Glaukom zu identifizieren.

Die OCT-Untersuchung ist ebenfalls berührungslos und schmerzfrei, erfordert jedoch manchmal eine vorherige Pupillenerweiterung.

Die Funktionsdiagnostik

In der Funktionsdiagnostik werden Untersuchungen des Farbsehens sowie des Sehvermögens bei Dämmerung durchgeführt. Dies ermöglicht die Erkennung und Klassifizierung bestimmter Netzhaut- und Sehnervenerkrankungen.

Zu den eingesetzten Methoden der Funktionsdiagnostik gehören zum Beispiel:

  • Die Standard-Gesichtsfeldmessung
  • Die Blau-Gelb-Perimetrie
  • Die Frequenz-Verdopplungs-Perimetrie

Die Standard-Gesichtsfeldmessung (auch Weiss-Weiss-Perimetrie)

Bei dieser Methode werden abwechselnd helle Lichtpunkte auf verschiedene Stellen einer Halbkugel projiziert. Der Patient drückt einen Schalter in seiner Hand, wenn er einen dieser Lichtpunkte wahrnimmt.

Jeder Lichtpunkt entspricht einer bestimmten Stelle auf der Netzhaut des Auges. Diese Messung hilft festzustellen, ob bereits funktionelle Schäden vorliegen, wie sie bei einem Glaukom auftreten können.

Jedes Auge wird einzeln untersucht, und der Patient muss seinen Blick auf einen festen Punkt in der Mitte der Halbkugel richten, ohne den Lichtpunkten mit den Augen zu folgen.

Die Blau-Gelb-Perimetrie

Bei dieser Methode wird ein heller, blauer Punkt auf eine gelb beleuchtete Hohlkugel projiziert. Die Untersuchung verläuft ähnlich wie die Gesichtsfeldmessung.

Dieses Verfahren eignet sich gut für jüngere Patienten ohne Linsentrübung und ist empfindlicher als die Weiss-Weiss-Perimetrie, wodurch auch leichte Gesichtsfeldausfälle nachweisbar sind.

Die Untersuchung erfordert vom Patienten eine hohe Konzentration.

Die Frequenz-Verdopplungs-Perimetrie

Diese Methode ähnelt der Gesichtsfeldmessung, deutet jedoch in der Regel früher auf Schädigungen hin. Statt Lichtpunkten wird ein Flimmerstreifenmuster als Reiz verwendet.

Diese Technik ermöglicht es, frühe Anzeichen von Gesichtsfeldveränderungen zu erkennen und ist besonders empfindlich für Glaukom-spezifische Defekte.

Zu berücksichtigende Differentialdiagnosen im Umfeld Pigmentdispersionssyndrom und Pigmentglaukom

Vorweg: Differentialdiagnosen sind Erkrankungen, die ähnliche oder fast identische Symptome aufweisen und daher vom Arzt neben der Hauptverdachtsdiagnose als potenzielle Ursachen für die Beschwerden des Patienten in Erwägung gezogen werden müssen.

Die Diagnose eines Pigmentdispersionsglaukoms erfordert eine sorgfältige Abwägung von Differentialdiagnosen, um eine genaue Bestätigung zu gewährleisten.

Diese vier Differentialdiagnosen sollten bei der Diagnose eines Pigmentdispersionssyndroms und Pigmentglaukoms in Betracht gezogen werden:

  1. Vorliegen einer Uveitis
  2. Vorliegen eines Traumas oder Traumata
  3. Vorliegen einer Pseudoexfoliationsglaukoms
  4. Vorliegen eines Overlap-Syndroms

Vorliegen einer Uveitis

Uveitis ist eine Augenerkrankung, bei der die Gefässhaut des Auges entzündet ist. Insbesondere die Beteiligung der Iris (Iritis) kann ähnliche Symptome wie das Pigmentdispersionsglaukom verursachen.

Eine Untersuchung mit der Spaltlampe kann Abweichungen erkennen, und Entzündungszellen in der vorderen Augenkammer können auf Uveitis hinweisen.

Vorliegen eines Traumas oder Traumata

Augenverletzungen können zu verschiedenen Beschwerden führen, darunter verschwommenes Sehen, ähnlich wie beim Pigmentdispersionsglaukom.

Die typischen Veränderungen bei dieser Erkrankung und die Krankengeschichte können helfen, Verletzungen auszuschließen.

Vorliegen eines Pseudoexfoliationsglaukoms

Diese Erkrankung tritt hauptsächlich bei älteren Menschen auf und führt zu Ablagerungen in den Abflusswegen des Auges und auf der Linsenoberfläche.

Es kann zu einem Anstieg des Augeninnendrucks führen, jedoch sind die Symptome anders als beim Pigmentdispersionsglaukom.

Vorliegen eines Overlap-Syndroms

Das Overlap-Syndrom ist gekennzeichnet durch Symptome oder diagnostische Merkmale von mindestens zwei Krankheitsbildern.

Es tritt häufig bei Autoimmunerkrankungen auf und kann auch die Augen betreffen, was zu einer Vielzahl von Beschwerden führen kann, darunter Uveitis. Die Behandlung konzentriert sich auf die Linderung der Symptome.

Behandlung eines Pigmentdispersionssyndroms und Pigmentglaukoms

Die Therapie des Pigmentdispersions-Syndroms (PDS) und des Pigmentglaukoms gestaltet sich herausfordernd, da es keine direkte ursächliche Behandlung gibt.

Die Ansätze zur Behandlung ähneln im Wesentlichen denen des primären Offenwinkelglaukoms.

Es gibt diese verschiedene Ansätze, um den erhöhten Augeninnendruck zu kontrollieren und potenzielle Risikofaktoren zu berücksichtigen:

Die medikamentöse Therapie

Eine medikamentöse Therapie wird häufig als erstes Mittel eingesetzt. Pilocarpin, ein Parasympathomimetikum, wurde früher zur Behandlung eingesetzt, um die Konkavität der Iris zu verringern und den Augeninnendruck zu senken.

Allerdings kann Pilocarpin Nebenwirkungen wie Kurzsichtigkeit und akkommodative Krämpfe verursachen, daher werden heute häufiger neuere Medikamente eingesetzt, darunter Betablocker, topische Prostaglandine, Carboanhydrasehemmer und alpha-adrenerge Agonisten.

Prostaglandin-Analoga sind beliebt, da sie den Abfluss der Pigmente aus dem Trabekelwerk fördern. Regelmäßige Kontrollen alle drei bis sechs Monate sind wichtig, um den Augeninnendruck zu überwachen und frühzeitig Anzeichen eines Glaukoms zu erkennen.

Die chirurgische Therapie

Chirurgische Eingriffe können beim Pigmentdispersionssyndrom und Pigmentglaukom in Betracht gezogen werden.

  • Laser-Iridotomie: Die Laser-Iridotomie kann winzige Löcher in der Iris erzeugen, die den Abfluss von Kammerwasser ermöglichen. Dieser minimalinvasive Eingriff wird jedoch eher als vorbeugende Maßnahme angesehen.
  • Argonlasertrabekuloplastik (ALT) oder die selektive Lasertrabekuloplastik (SLT): Die Argonlasertrabekuloplastik (ALT) oder die selektive Lasertrabekuloplastik (SLT) können in einigen Fällen den Augeninnendruck senken, obwohl ihre langfristige Wirksamkeit noch nicht vollständig geklärt ist.
  • Trabekulektomie: Bei schwerwiegenderen Fällen kann eine Trabekulektomie erforderlich sein, bei der ein künstlicher Abfluss für Kammerwasser geschaffen wird.

Das Ziel der chirurgischen Maßnahmen

Das Hauptziel der chirurgischen Eingriffe besteht darin, den Augeninnendruck dauerhaft zu regulieren. Daher sind regelmäßige Nachuntersuchungen von entscheidender Bedeutung, um den Erfolg des Eingriffs zu überwachen.

Bei bereits aufgetretenen Nervenschäden aufgrund eines erhöhten Augeninnendrucks sind diese jedoch leider oft irreversibel.

Mögliche Komplikationen bei chirurgischen Eingriffen 

Die Laser-Iridotomie kann bei Patienten mit PDS und Pigmentglaukom zu einem vorübergehenden Anstieg des Augeninnendrucks führen, was durch die Verwendung niedriger Energieniveaus und die Gabe von alpha-adrenergen Agonisten vor und nach der Behandlung vermieden werden kann.

Bei der Trabekulektomie kann es zu Narbenbildung kommen, die den Erfolg des Eingriffs behindern und zu einem erneuten Anstieg des Augeninnendrucks führen kann.

In solchen Fällen kann ein Needling-Verfahren durchgeführt werden, um die Narbenbildung zu reduzieren und den Kammerwasserabfluss zu verbessern. Bei anhaltender Narbenbildung ist möglicherweise eine erneute Trabekulektomie erforderlich.

Prognose für ein Pigmentdispersionssyndrom und Pigmentglaukom

Die Prognose für Patienten mit Pigmentdispersions-Syndrom ist in etwa 30 Prozent der Fälle ein Pigmentdispersionsglaukom. Trotz dieser Entwicklung ist die Erblindung selten, aber nicht völlig ausgeschlossen.

Es gibt jedoch Hoffnung, da sowohl das Pigmentdispersions-Syndrom als auch Pigmentglaukom in einigen Fällen zurückgehen können. Es wurden sogar Fälle dokumentiert, in denen eine Normalisierung der Pigmentierung und der Iris-Durchleuchtungsdefekte auftrat.

Einige Patienten mit Pigmentglaukom erleben auch eine Verbesserung ihres Augeninnendrucks, möglicherweise aufgrund der Beendigung der Freisetzung von Pigmentzellen.

Die Prognose für diese Erkrankungen kann daher variieren, und eine frühzeitige Diagnose und angemessene Behandlung sind entscheidend für die langfristige Gesundheit der Patienten.

Vorsorge gegen die Entstehung eines Pigmentdispersionssyndroms und Pigmentglaukoms

Die Vorbeugung eines Pigmentdispersionssyndroms und eines Pigmentglaukoms konzentriert sich auf die Reduzierung von Risikofaktoren sowie auf regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen, um die Erkrankungen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.

Hier sind einige Maßnahmen zur Vorbeugung:

  • Regelmäßige Augenuntersuchungen: Besonders wichtig für Personen mit erhöhtem Risiko, um Veränderungen frühzeitig zu erkennen.
  • Gesunde Lebensweise: Eine ausgewogene Ernährung, körperliche Aktivität und die Kontrolle von Bluthochdruck und Diabetes tragen zur Augengesundheit bei.
  • Rauchverzicht: Rauchen erhöht das Risiko für Augenerkrankungen, daher ist Rauchverzicht empfehlenswert.
  • Augenschutz: Bei gefährlichen Aktivitäten Schutzmaßnahmen ergreifen, um Verletzungen zu verhindern.
  • Stressmanagement: Stress kann Augeninnendruck erhöhen, daher Stressmanagement-Techniken anwenden.
  • Stöße vermeiden: Patienten werden oft empfohlen, Sportarten wie Kampfsport oder Ausdauerlauf zu meiden, da sie Stöße verursachen können, die zur Ablösung der Pigmentzellen von der Iris führen können.

Die genetische Veranlagung kann nicht beeinflusst werden, daher ist hier die regelmäßige Vorsorge und eine frühzeitige Diagnose entscheidend.

Die Engwinkelglaukom-Behandlung

Das Engwinkelglaukom

Das Engwinkelglaukom ist eine seltene Form des Glaukoms, auch als Grüner Star bekannt, die durch eine akute Erhöhung des Augeninnendrucks aufgrund einer Blockade des Kammerwasserabflusses im Auge verursacht wird. Dieser Zustand, der als spontaner Glaukomanfall bezeichnet wird, erfordert umgehend eine notärztliche Behandlung.

Ursachen für das Engwinkelglaukoms

Ein Engwinkelglaukom tritt oft auf, wenn die Pupille sich unerwartet stark erweitert, sei es aufgrund von Dunkelheit oder der Verwendung von Pupillenerweiterungsmitteln. Die Erweiterung der Pupille führt dazu, dass der Kammerwinkel im Auge enger wird.

Ein weiterer Risikofaktor ist, wenn sich die vordere Augenkammer abflacht oder wenn wucherndes Gewebe der Iris den Abfluss von Kammerwasser blockiert. In einigen Fällen kann auch die Regenbogenhaut den Abfluss des Kammerwassers behindern, was zu einem Anstieg des Augeninnendrucks führt.

Die akute Erhöhung des Augeninnendrucks kann zu einem Engwinkelglaukomanfall führen.

Diagnose des Engwinkelglaukoms

In der Untersuchung beim Augenarzt werden charakteristische Anzeichen des Engwinkelglaukoms beobachtet. Dazu zählt die Erkennung einer Trübung der Hornhaut, die das Sehen beeinträchtigt. Begleitet werden diese Symptome von einer starken Rötung des Auges und einer ausgeprägten Empfindlichkeit des Patienten.

Das Einsehen des Kammerwinkels ist durch den Gebrauch eines Gonioskops erschwert, und die Pupille zeigt sich starr, entrundet und leicht erweitert. In vielen Fällen tritt zudem eine Vorwölbung der Iris in Richtung der Hornhaut auf, bekannt als „Iris bombata“. Bei Patienten mit wiederholten Engwinkelglaukomanfällen ist oft auch eine Atrophie der Regenbogenhaut zu erkennen.

Symptome des Engwinkelglaukoms

Die Symptome eines Engwinkelglaukoms sind äußerst belastend und erfordern sofortige Behandlung. Zu den charakteristischen Anzeichen gehören heftige Kopfschmerzen, begleitet von Übelkeit und Erbrechen. Das betroffene Auge wird stark gerötet, und Wassereinlagerungen in der Hornhaut führen zu einem Ödem.

Dies geht oft mit einer erheblichen Sehverminderung einher, begleitet von regenbogenartigen Farbspielen (Halos). Dieser Zustand wird in der Regel als sehr dramatisch empfunden – und das zu Recht.

Behandlungsmöglichkeiten des Engwinkelglaukoms

Das Hauptziel bei der Behandlung des Engwinkelglaukoms besteht darin, den blockierten Kammerwinkel so rasch wie möglich zu öffnen. Dies erfordert oft mehr als nur den Einsatz von pupillenverengenden Augentropfen, die in vielen Fällen nicht ausreichen.

Die Verstopfung des Kammerwinkels durch die Regenbogenhaut resultiert aus dem Druck, den die Flüssigkeit im hinteren Teil des Auges auf die Iris ausübt. Um diese Blockade zu lösen, wird versucht, eine Verbindung durch die Iris zu schaffen.

Dies kann mithilfe von Verfahren wie der Iridektomie oder der YAG-Laser-Iridotomie erreicht werden. Diese Verfahren ermöglichen einen kontrollierten Flüssigkeitsaustausch zwischen dem vorderen und hinteren Augenabschnitt, was zu einem Ausgleich des Augeninnendrucks führt und somit eine Normalisierung bewirkt.

Prophylaktische Maßnahmen zur Risikominimierung

Die Behandlung des Engwinkelglaukoms kann auch vorbeugend durchgeführt werden, um das Risiko eines Glaukomanfalls zu minimieren. Als alternative Option kann ein Linsentausch in Betracht gezogen werden.

Dies ist besonders angezeigt, wenn die körpereigene Linse altersbedingt Trübungen in Form eines Grauen Stars aufweist. Da die zu implantierende künstliche Linse etwa sechsmal dünner ist als die natürliche Linse, reduziert sich das lebenslange Risiko eines Glaukomanfalls signifikant.

Sonderfall Intermittierendes Winkelblockglaukom

Hier sprechen wir von einer zeitlich begrenzten und weniger aggressiv verlaufenden Form des Glaukomanfalls.

Symptome des Intermittierenden Winkelblockglaukom

Das intermittierende Winkelblockglaukom äußert sich durch wiederkehrende Symptome, die dem akuten Glaukomanfall ähneln, jedoch in ihrer Intensität weniger ausgeprägt sind. Diese Symptome treten meist in Situationen auf, in denen die Pupille sich erweitert, wie beispielsweise in der Dämmerung. Patienten nehmen sie oft nur in solchen Momenten wahr.

Es ist jedoch wichtig, diese Symptome ernst zu nehmen, da sie Vorboten eines Glaukomanfalls sein können. Die wiederholten Drucksteigerungen können zu irreparablen Schädigungen am Sehnerv führen.

Diagnose des Intermittierenden Winkelblockglaukoms 

Die Anamnese des Patienten, kombiniert mit der herausfordernden Beurteilung des Kammerwinkels, ist entscheidend für die Erkennung des intermittierenden Winkelblockglaukoms. Zur Bestätigung der Diagnose kann ein Tages- und Nachtdruckprofil erstellt werden, um die Drucksteigerungen objektiv zu dokumentieren.

Die Behandlung eines Glaukoms bei Kindern

Das kindliche oder juvenile Glaukom

Das Glaukom bei Kindern ist eine seltene Erkrankung, die ein- oder beidseitig auftreten kann. Im Gegensatz zum Glaukom bei Erwachsenen, das eine der häufigsten Ursachen für Erblindung weltweit darstellt, sind kindliche Glaukome selten.

Sie können in verschiedene Kategorien unterteilt werden, abhängig von ihrem Auftreten und ihrer Ursache.

Kürzlich hat ein internationales Expertengremium eine aktualisierte Klassifizierung für kindliche Glaukome veröffentlicht. Diese Klassifizierung unterscheidet zwei Arten:

  • angeborene Glaukome: von Geburt an vorhanden
  • kindliche Glaukome: Glaukome die sich z.B. nach einer Kataraktoperation im Kindesalter (grauer Star) entwickeln

Darüber hinaus gibt es Glaukome im Kindesalter, die mit körperlichen oder augenbezogenen Fehlbildungen in Verbindung stehen. Ein kindliches Glaukom kann sich auch als Folge erworbener Erkrankungen wie chronischer Entzündungen der Aderhaut (Uveitis) oder nach Unfällen entwickeln.

Schließlich gibt es das juvenile Offenwinkelglaukom, das einem Glaukom im Jugendalter ohne begleitende Fehlbildungen oder Grunderkrankungen entspricht.

Während das Glaukom bei Erwachsenen in der europäischen Normalbevölkerung relativ häufig ist und etwa 1,4-2,0% der Bevölkerung betrifft, stellt es eine seltene Erkrankung bei Kindern dar.

In Ländern wie England sind etwa 5 von 100.000 Neugeborenen von kindlichen Glaukomen betroffen. Häufig sind dabei beide Augen betroffen, und insgesamt sind die Fälle von kindlichem Glaukom relativ selten.

Die geringe Anzahl an betroffenen Patienten erschwert die Erforschung der Ursachen sowie die Bewertung der Wirksamkeit und Sicherheit von Behandlungsstrategien. Dies macht die Erkrankung zu einer Herausforderung im Bereich der medizinischen Forschung und Versorgung von Kindern mit Glaukom.

Das sekundäre kindliche Glaukom und seine Merkmale

Das angeborene Glaukom ist eine seltene Erkrankung, die sich in erhöhtem Augendruck bereits bei der Geburt äußert und in Deutschland etwa 100 Neuerkrankungen pro Jahr betrifft. Diese Erkrankung ist auf eine Fehlentwicklung des Trabekelwerks zurückzuführen, wobei membranartige Strukturen, auch bekannt als Barkan-Membranen, den Kammerwinkel blockieren und den Abfluss des Kammerwassers einschränken.

Dies führt zu einem Anstieg des Augeninnendrucks. Da die Augengewebe bei kleinen Kindern noch elastisch sind, resultiert der hohe Druck in einer Vergrößerung des Auges, auch bekannt als Buphthalmus oder „Stierauge“.

Trotz ihrer Seltenheit sind angeborene Glaukome für etwa 5% der kindlichen Erblindungen verantwortlich. In der Regel handelt es sich um eine sporadisch auftretende Erkrankung ohne familiäre Häufung (rezessive Vererbung). Im Gegensatz dazu sind kindliche Glaukome, die mit anderen Fehlbildungen oder syndromalen Erkrankungen einhergehen, häufig dominant vererbt.

Symptome und Auswirkungen des angeborenen Glaukoms

Das Hauptmerkmal des angeborenen Glaukoms ist die Vergrößerung des Augapfels aufgrund des hohen Augeninnendrucks. Wenn die Erkrankung beide Augen betrifft, kann dies anfangs fälschlicherweise als „große, schöne Augen“ interpretiert werden.

Die Dehnung des Auges führt zu Hornhauttrübungen und einer Zunahme der Kurzsichtigkeit. Kinder mit angeborenem Glaukom zeigen auch Lichtempfindlichkeit, vermehrtes Tränen und neigen dazu, die Augenlider häufig zuzukneifen.

Die Verschlechterung der Sehfunktion bei Kindern mit Glaukom resultiert einerseits aus Schäden am Sehnerv aufgrund des erhöhten Augeninnendrucks und andererseits aus dem hohen Risiko einer Amblyopieentwicklung.

Amblyopie ist eine Form der Schwachsichtigkeit, die auftritt, wenn das Auge nicht angemessen lernen kann zu sehen. Bei der Geburt können Säuglinge nur unscharfe Bilder wahrnehmen, und das Sehen ist ein Lernprozess, bei dem das Auge mit dem Gehirn verknüpft wird.

Wenn jedoch Sinnesreize fehlen, sei es durch Hornhauttrübung, hohe Kurzsichtigkeit oder einen deutlichen Unterschied zwischen den Augen, können die Nervenverbindungen nicht richtig ausgebildet werden. Dies führt dazu, dass das Auge selbst bei möglicherweise intakten Augenstrukturen später schlecht sieht.

Das kindliche Glaukom und seine Merkmale

Abgesehen vom primären angeborenen Glaukom gibt es bei Kindern auch Fälle von erhöhtem Augeninnendruck, die aufgrund anderer Augenerkrankungen auftreten. Besonders wichtig ist die Gruppe der Glaukome nach einer Kataraktoperation bei Kindern.

Wenn bei Kindern eine Linsentrübung auftritt, ist eine rasche Operation erforderlich, um die Entwicklung von Amblyopie (Schwachsichtigkeit) zu verhindern. Warum einige dieser Kinder jedoch nach Jahren häufig schwer zu kontrollierende Augendruckerhöhungen entwickeln, bleibt bisher unklar.

Die Herausforderungen in der Therapie sind generell größer, wenn Fehlbildungen vorliegen, und die Prognose für die Sehentwicklung ist ungünstiger.

Anzeichen eines kindlichen Glaukoms: Symptome aus der Sicht der Eltern

Die Symptome eines angeborenen Glaukoms können bei Neugeborenen, Babys und Kleinkindern schwer zu erkennen sein, da sie ihre Beschwerden noch nicht mitteilen können. Daher ist es von größter Bedeutung, dass Eltern besonders aufmerksam auf Veränderungen bei ihren Kindern achten und bei Auffälligkeiten sofort ärztlichen Rat einholen.

Folgende Symptome könnten auf ein angeborenes Glaukom hinweisen:

  • Empfindlichkeit gegenüber Licht (Photophobie): Wenn Ihr Baby stark auf Licht reagiert und Anzeichen von Lichtscheu zeigt, kann dies auf ein Augenproblem hinweisen.
  • Tränende Augen (Epiphora): Wenn die Augen Ihres Kindes häufig tränen, ohne ersichtlichen Grund, ist dies ein weiteres Symptom, das beachtet werden sollte.
  • Abwendung von Licht: Beobachten Sie, ob Ihr Kind sein Gesicht vom Licht abwendet oder versucht, helles Licht zu vermeiden.
  • Reiben der Augen: Häufiges Reiben der Augen kann ein Hinweis darauf sein, dass etwas mit den Augen nicht stimmt.
  • Auffallend große Augen: Wenn Ihr Kind übermäßig große oder „schöne“ Augen hat, könnte dies auf eine Vergrößerung des Auges durch erhöhten Augeninnendruck hindeuten.
  • Exzessives Weinen: Ein vermehrtes Schreien oder Unruhe Ihres Kindes kann auf Augenbeschwerden hinweisen.
  • Verdacht auf erhöhten Augeninnendruck: Falls Ihr Augenarzt den Verdacht auf erhöhten Augeninnendruck geäußert hat, sollten Sie dies ernst nehmen.
  • Graue oder trübe Hornhaut: Wenn Sie den Eindruck haben, dass die Hornhaut in den Augen Ihres Kindes grau oder trüb aussieht, kann dies auf eine mögliche Trübung der Augen hinweisen.
  • Lidkrampf (Blepharospasmus): Das Kind schliesst oft krampfartig die Augenlider

Die Anzeichen eines kindlichen Glaukoms beeinflussen normalerweise beide Augen, jedoch oft nicht in gleichem Maße. Bei Kindern über drei Jahren mit infantilem Glaukom tritt häufig eine fortschreitende Kurzsichtigkeit (Myopie) auf.

Ohne Behandlung besteht die Gefahr der Erblindung, da der Sehnerv immer mehr Schaden nimmt.

Im Fall eines juvenilen Glaukoms zeigen sich anfangs meist keine Symptome. Oft wird der erhöhte Augeninnendruck von Ärzten bei Routineuntersuchungen zufällig entdeckt. Wenn das juvenile Glaukom fortschreitet, kann die Sehkraft erheblich beeinträchtigt sein.

Betroffene erleben oft eine eingeschränkte Sicht im Gesichtsfeld. Sie können Objekte und Personen im Zentrum ihres Blickfelds noch gut erkennen, aber Dinge am Rand nicht mehr. Dies kann sich in Alltagssituationen wie Treppensteigen oder im Straßenverkehr bemerkbar machen.

Symptom Buphthalmus bei Säuglingen

Ein übermäßig großer Augapfel kann ein Anzeichen für ein angeborenes Glaukom sein, da ein chronisch erhöhter Augendruck aufgrund des noch weichen und elastischen Gewebes während der fötalen Entwicklung oder im Säuglingsalter zu einer Vergrößerung des Augapfels führen kann.

Wenn Sie bei einem Neugeborenen besonders große Augen bemerken, sollten Sie sofort einen niedergelassenen Augenarzt aufsuchen, da dies auf ein mögliches Glaukom hinweisen könnte. Bei älteren Kindern (ab dem 2. bis 3. Lebensjahr) tritt diese Vergrößerung des Augapfels nicht mehr auf, da das Gewebe fester wird.

Kindliches Glaukom: Herausforderungen in der Diagnose und Untersuchungen

Die Diagnose kindlicher Glaukome erfordert spezifische Untersuchungen, die je nach dem Alter der kleinen Patienten variieren. Im Allgemeinen umfassen diese Untersuchungen eine umfassende Augenuntersuchung mit Schwerpunkt auf der Kammerwinkeluntersuchung, Augendruckmessung, Sehnervenuntersuchung und Gesichtsfelduntersuchung.

Zusätzlich ist die Bestimmung der Brechkraft des Auges wichtig, um Anzeichen für eine Vergrößerung des Auges, wie eine Zunahme der Kurzsichtigkeit, zu erkennen. Darüber hinaus ist eine umfassende kinderärztliche Untersuchung erforderlich, um mögliche Grunderkrankungen oder Fehlbildungen auszuschließen oder zu diagnostizieren.

Bei Kleinkindern und Neugeborenen, bei denen die Untersuchungen im wachen Zustand nicht durchgeführt werden können, kann eine Narkoseuntersuchung notwendig sein. Dies erfordert eine spezialisierte kinderintensivmedizinische Abteilung. Bei Verdacht auf Glaukom müssen diese Untersuchungen möglicherweise wiederholt werden, oft unter Narkosebereitschaft für dringende Eingriffe.

Die Diagnose kindlicher Glaukome erfordert eine sorgfältige Untersuchung, die verschiedene Verfahren und Messungen umfasst. Die wesentlichen Methoden zur Diagnose sind:

  • Messung des Durchmessers der Hornhaut: sowohl vertikal als auch horizontal).
  • Pachymetrie: Eine Messung der Dicke der Hornhaut.
  • Tonometrie: Eine Methode zur Messung des Augeninnendrucks, wobei dies bei Babys und kleinen Kindern, sowohl in wachem als auch in narkotisiertem Zustand, fehleranfällig sein kann. Bei wachen Kindern kann die sogenannte Rebound-Tonometrie eine kurze und schmerzfreie Alternative darstellen, die keine betäubenden Augentropfen erfordert. Es gibt auch andere Tonometriemethoden, wie die Applanationstonometrie, die oft zu Beginn einer Narkose durchgeführt wird.
  • Augenspiegelung (Ophthalmoskopie oder Fundoskopie): Augenärzte verwenden ein spezielles Instrument, das Ophthalmoskop, das das Auge stark vergrößert und es ihnen ermöglicht, alle Augenstrukturen und Veränderungen sorgfältig zu untersuchen. Besonderes Augenmerk gilt dem Sehnervenkopf (Papille).
  • Ultraschalluntersuchung (Sonografie): Diese Methode misst die Länge der Augäpfel und eignet sich sowohl zur Diagnose als auch zur Nachbeobachtung.
  • Gonioskopie: Mit dieser Technik kann der Kammerwinkel untersucht werden. Dabei kommt ein spezielles Kontaktglas namens Gonioskop zum Einsatz. Je nach Untersuchungsmethode – direkt oder indirekt – werden unterschiedliche Arten von Kontaktgläsern verwendet.
  • Gesichtsfeldmessung (Perimetrie): Dies wird bei älteren Kindern durchgeführt.

In Familien mit einem erhöhten Risiko für ein angeborenes Glaukom kann auch eine Pränataldiagnostik in Betracht gezogen werden. Diese Art der Diagnostik zielt darauf ab, das Krankheitsrisiko zu ermitteln, insbesondere wenn in der Familie Mutationen bekannt sind, die zu angeborenem Glaukom führen.

Eine genetische Beratung kann ebenfalls nützlich sein, um das Risiko einer Erkrankung besser zu verstehen. Es ist jedoch zu beachten, dass nicht bei allen Betroffenen genetische Faktoren eine Rolle spielen, da die Krankheit auch sporadisch auftreten kann.

Die Diagnose des juvenilen Glaukoms erfolgt ähnlich wie beim angeborenen Glaukom, wobei die Untersuchungen bei älteren Kindern oft einfacher durchzuführen sind. Zusätzlich wird ein Sehtest durchgeführt, um Hinweise auf Kurzsichtigkeit zu erhalten, und ab dem Schulalter kann oft auch eine Einschränkung des Gesichtsfelds nachgewiesen werden.

In vielen Fällen ist das juvenile Glaukom vererbt, daher kann eine genetische Beratung für Familienmitglieder hilfreich sein, um das Risiko einer Erkrankung besser zu verstehen. Humangenetiker und Genetikerinnen können bei der Bestimmung des Erkrankungsrisikos für Familienmitglieder unterstützen.

Typische Befunde beim angeborenen Glaukom sind ein erhöhter Augendruck von mehr als 21 mmHg, eine Zunahme der Kurzsichtigkeit aufgrund der Augenvergrößerung, Hornhauttrübungen und ein Hornhautdurchmesser von mehr als 11 mm bei Neugeborenen sowie Schädigungen des Sehnervs mit einer vergrößerten Exkavation (Aushöhlung des Sehnervs).

Früher waren zahlreiche Narkoseuntersuchungen erforderlich, um Augendruckmessungen nach Operationen oder als Kontrollen durchzuführen. Inzwischen gibt es neue Technologien zur Druckmessung, wie die Reboundtonometrie oder das ICare Tonometer®, die in vielen Fällen auch eine Druckmessung bei wachen Kleinkindern ermöglichen.

Eine enge Anbindung an eine orthoptische Abteilung (Sehschule) ist von großer Bedeutung, um die Sehentwicklung und die Veränderungen in der Brechkraft der Augen zu überwachen und entsprechend zu korrigieren.

Bei älteren Kindern und Jugendlichen werden auch bildgebende Verfahren wie die optische Kohärenztomographie (OCT) oder die konfokale Scanning Laser Ophthalmoskopie (Heidelberg Retina Tomograph®) eingesetzt.

Hierbei ist jedoch zu beachten, dass spezielle Vergleichsdatenbanken für Kinder fehlen. Die Augendruckmessung bei Kindern stellt eine besondere Herausforderung dar, da falsch hohe Werte aufgrund von Kneifen häufig auftreten. Daher ist die genaue Interpretation der Befunde durch den Augenarzt von großer Bedeutung.

Ursachen des kongenitalen Glaukom

Die Prävalenz des angeborenen Glaukoms beträgt in Deutschland etwa 1:15.000. In den meisten Fällen handelt es sich um primäre Glaukome, das bedeutet, dass das Glaukom entweder angeboren ist oder erst im Kindesalter auftritt und keine erkennbaren Begleiterkrankungen oder Ursachen aufweist.

Die genauen Ursachen des kongenitalen Glaukoms sind noch nicht vollständig geklärt. Es wird vermutet, dass kurz vor oder nach der Geburt bestimmte Augenstrukturen, insbesondere der Kammerwinkel und das Trabekelmaschenwerk, nicht ausreichend ausgereift sind.

Dadurch kann das Kammerwasser, die klare Flüssigkeit im Auge, nicht ordnungsgemäß zwischen der Iris (Regenbogenhaut) und der Hornhaut (Cornea) im Trabekelmaschenwerk abfließen.

Das Trabekelmaschenwerk ist ein lockeres Gewebe, das als Hauptabflussweg für das Kammerwasser im Auge dient und unter dem Mikroskop an einen Schwamm erinnert. Obwohl die Produktion des Kammerwassers normal verläuft, steigt der Augeninnendruck an, wenn der Abfluss behindert ist.

Ursachen des kindlichen Glaukoms: Juveniles Glaukom

Die Ursachen des juvenilen Glaukoms ähneln denen der angeborenen Variante. Es besteht eine Störung im Abfluss des Kammerwassers durch das Trabekelmaschenwerk in den Schlemm’schen Kanal, den Abflusskanal im Auge.

Allerdings tritt der erhöhte Augeninnendruck beim juvenilen Glaukom erst zu einem späteren Zeitpunkt auf. Es wird angenommen, dass der Kammerwinkel und das Trabekelmaschenwerk besser ausgereift sind, wodurch der erhöhte Augeninnendruck erst in späteren Lebensabschnitten bemerkbar wird.

Dieses Muster ist beim infantilen Glaukom wahrscheinlich ähnlich. Da das Abflusssystem teilweise ausgereift ist, kann der Augeninnendruck in den ersten Lebensjahren noch im normalen Bereich liegen. Im Laufe der Kindheit steigt der Druck dann allmählich an.

Das juvenile Glaukom zeigt oft eine erbliche Veranlagung, und Ärzte haben Mutationen in den Genen CYP1B1 und MYOC als mögliche Ursachen identifiziert.

Behandlung der kindlichen Glaukome

Die Therapie des angeborenen Glaukoms ist in erster Linie operativ ausgerichtet. Das Hauptziel besteht darin, das abnormale Trabekelwerk zu öffnen, um den Abfluss des Kammerwassers zu ermöglichen. Dies wird traditionell durch eine Trabekulotomie erreicht.

Bei diesem Verfahren wird der Schlemm’sche Kanal mithilfe einer feinen Metallsonde lokalisiert und das Trabekelwerk in Richtung des Augeninneren eingerissen. In den letzten Jahren hat sich die 360°-Trabekulotomie mit einer speziellen beleuchteten Sonde zunehmend durchgesetzt, bei der das Trabekelwerk über den gesamten Kammerwinkelbereich geöffnet wird.

Wenn die Augeninnendrucksenkung nach dieser Operation nicht ausreichend ist, können weitere operative Verfahren wie die Trabekulektomie (eine klassische Glaukomoperation) oder Eingriffe mit implantierbaren Geräten in Betracht gezogen werden.

Bei Kindern besteht jedoch ein erhöhtes Risiko für Narbenbildung, die den Erfolg der Operation beeinträchtigen kann. Eine weitere Option ist die Cyclophotokoagulation, bei der der Ziliarkörper, der für die Produktion des Kammerwassers verantwortlich ist, verödet wird.

Die Erfolgschancen sind bei der ersten Operation am höchsten und nehmen ab, wenn weitere Nachoperationen erforderlich sind. Insgesamt wird geschätzt, dass bei etwa 75 % der kleinen Patienten der Augeninnendruck, unabhängig von der Anzahl der Eingriffe, nach 10 Jahren reguliert ist.

Wenn die drucksenkende Operation allein nicht ausreicht, können zusätzlich drucksenkende Augentropfen verwendet werden. Bei Kleinkindern sind Prostaglandinpräparate wie Latanoprost und Travoprost die einzigen zugelassenen Optionen, obwohl ihr drucksenkender Effekt bei Kindern geringer sein kann als bei Erwachsenen.

Der langjährig eingesetzte Betablocker Timolol sollte bei Kindern in speziellen niedrigen Dosierungen und erst nach Ausschluss von Herz- oder Lungenerkrankungen durch den Kinderarzt verwendet werden.

Carboanhydrasehemmstoffe wie Dorzolamid und Brinzolamid stehen unter dem Verdacht, das Endothel der Hornhaut zu schädigen, und sollten sparsam eingesetzt werden.

Der Wirkstoff Brimonidin ist strikt kontraindiziert, da er schwerwiegende Atemprobleme verursachen kann. Pilokarpin wird bei Kindern ebenfalls nur in Ausnahmefällen angewendet.

Eine wesentliche Komponente der Therapie ist die Behandlung von Refraktionsfehlern (Brillen) und Amblyopie (Schwachsichtigkeit). In enger Zusammenarbeit mit einer Abteilung für Orthoptik/Sehschule müssen regelmäßig die Brillenwerte und die Sehfunktion überwacht werden.

Die Amblyopie wird je nach Befund mit einer Okklusionstherapie behandelt, bei der das stärkere Auge abgedeckt wird, um das schwächere Auge zu stärken.

Wenn ein sekundäres kindliches Glaukom vorliegt, das auf eine andere Grunderkrankung zurückzuführen ist, richtet sich die Behandlung nach der jeweiligen Ursache oder Begleiterkrankung. Die Therapie kann komplex sein und erfordert eine intensive Betreuung sowie individuelle Behandlungsansätze.

Zusätzlich zur medizinischen Behandlung ist die Frühförderung der kleinen Patienten notwendig, um eine bestmögliche Entwicklung zu ermöglichen. Der Bundesverband Glaukom-Selbsthilfe ist ein wichtiger Ansprechpartner für Eltern und Familien, der wichtige Informationen und Unterstützung bietet.

Operationsmethoden zur Behandlung kindlicher Glaukome

Im Gegensatz zum Glaukom bei Erwachsenen ist die operative Korrektur angeborener und kindlicher Glaukome äußerst effektiv und weist eine hohe Erfolgsrate auf. Die am häufigsten angewandte Methode ist die Trabekulotomie oder Sonden-Trabekulotomie.

Sonden-Trabekulotomie – Schaffung des Abflusswegs

Die Operation zur Behandlung des Glaukoms zielt darauf ab, das gestörte Abflusssystem im Auge zu korrigieren. Bei der Sonden-Trabekulotomie wird der Schlemm-Kanal sondiert und geöffnet, was über einen begrenzten Abschnitt erfolgt.

Dieser Eingriff ermöglicht ein verbessertes Abfließen des Kammerwassers und führt zur Normalisierung des Augeninnendrucks. Gelegentlich kann es zu einem Rückfluss von Blut in die Vorderkammer des Auges kommen, was in der Regel ein Anzeichen für den Erfolg der Operation ist und sich normalerweise schnell auflöst.

360-Grad-Trabekulotomie – Umfassende Abflussverbesserung

Bei der 360-Grad-Trabekulotomie wird der Schlemm-Kanal zuerst mit einem Katheter erweitert und dann entlang seines gesamten Umfangs geöffnet.

Etwas Blut im Auge in den ersten Tagen nach dem Eingriff wird ebenfalls als Zeichen für den erfolgreichen Verlauf angesehen.

Kontrollierte Zyklophotokoagulation – Reduzierung der Kammerwasserproduktion

In einigen Fällen kann im späteren Verlauf eine kontrollierte Zyklophotokoagulation erforderlich sein. Dabei wird durch gezielte Hitzeeinwirkung (Laserkoagulation) ein Teil des Ziliarkörpers verödet, der für die Produktion des Kammerwassers verantwortlich ist.

Dies führt zu einer Verringerung der Kammerwasserproduktion und damit zu einem langfristigen Abfall des Augeninnendrucks. Diese Behandlung kann bei Bedarf mehrmals wiederholt werden.

Kältebehandlung des Ziliarkörpers (Zyklokryokoagulation) – Stabilisierung des Augeninnendrucks

Für sekundäre Glaukome, die beispielsweise aufgrund von Augenentzündungen auftreten, kann eine Kältebehandlung des Ziliarkörpers helfen, den Augeninnendruck zu stabilisieren.

Bei diesem Eingriff wird ein bestimmter Teil des Ziliarkörpers mit einer Temperatur von -80 Grad Celsius behandelt, wodurch die Produktion von Kammerwasser reduziert wird. Eine vorübergehende Schwellung der Bindehaut nach der Operation ist normalerweise nicht besorgniserregend.

Verlauf und Aussichten bei angeborenem und juvenilen Glaukom

Der Verlauf und die Prognose des kongenitalen und juvenilen Glaukoms variieren individuell und sind schwer im Voraus zu bestimmen. Sie sind stark abhängig von dem Zeitpunkt, zu dem die Augenerkrankung diagnostiziert und behandelt wird.

Frühzeitige Therapiebeginn führt zu besseren Aussichten. Wenn das Glaukom frühzeitig erkannt und behandelt wird, hat der Sehnerv noch keinen irreparablen Schaden erlitten, das Sehvermögen kann erhalten bleiben und Erblindung kann vermieden werden.

Die meisten Patienten, bei denen das Glaukom in der Kindheit erfolgreich behandelt wurde, weisen im weiteren Verlauf ihres Lebens einen stabilen Augeninnendruck, einen gesunden Sehnerv und keine Einschränkungen im Gesichtsfeld auf.

Beim juvenilen Glaukom ist die Prognose in der Regel günstiger, sofern die Diagnose frühzeitig gestellt und die Augenkrankheit rechtzeitig behandelt wird.

Die Medikamente zur Glaukom-Behandlung

Das angestrebte Ziel in der Glaukombehandlung

Die Grundlage der Glaukombehandlung besteht darin, den Augeninnendruck zu senken, sowohl bei erhöhten Augeninnendruckwerten als auch beim Normaldruckglaukom. Das Normaldruckglaukom ist eine Form des Glaukoms, bei der der Augeninnendruck nicht erhöht ist, aber dennoch Schäden am Sehnerv auftreten.

Die schwerwiegenden Konsequenzen dieser Krankheit können durch rechtzeitige Einleitung einer geeigneten Therapie verhindert werden.

Die Behandlung zielt darauf ab, den Augeninnendruck zu senken, und umfasst verschiedene Ansätze, darunter topische Augentropfen, orale Arzneimittel, Laserverfahren und chirurgische Eingriffe. Bei dieser Form der Erkrankung beginnt die Therapie oft mit der Anwendung geeigneter topischer Präparate, um die Produktion von Kammerwasser zu reduzieren.

Verschiedene Medikamentengruppen in der Glaukombehandlung

Bei der medikamentösen Therapie des Glaukoms, einschließlich akuter Glaukomanfälle, kommen verschiedene Medikamentengruppen zum Einsatz. Diese Gruppen zielen darauf ab, den Abfluss der Augenflüssigkeit zu verbessern oder die Produktion der Flüssigkeit zu reduzieren und werden oft in Kombination angewendet.

Die Medikamente können entweder topisch in Form von Augentropfen oder systemisch verabreicht werden. Hier sind einige der Präparate und Gruppen, die je nach Zustand des Patienten ausgewählt werden:

  • Prostaglandin-Analoga
  • Betablocker
  • Alpha-Agonisten (Sympathomimetika)
  • Carboanhydrasehemmer
  • Rho-Kinase-Inhibitoren
  • Clofazolin

Prostaglandin-Analoga

Diese Augentropfen erhöhen das uveosklerale Ödem der intraokularen Flüssigkeit, was zu einer Senkung des erhöhten Augeninnendrucks führt. Beliebte Vertreter sind Latanoprost und Bimatoprost.

Obwohl wirksam, können sie Nebenwirkungen wie Augenrötung, veränderte Irispigmentierung, Hautpigmentveränderungen an den Augenlidern und verschwommenes Sehen verursachen.

Prostaglandin-Analoga sollten nicht bei schwerem Asthma, während der Schwangerschaft oder Stillzeit und vor Augenoperationen angewendet werden.

Betablocker

Medikamente dieser Gruppe reduzieren die Produktion von Augenflüssigkeit durch den Ziliarkörper und senken so den Augeninnendruck. Oft verwendete Präparate sind Timolol und Betaxolol.

Nebenwirkungen können Augenrötung, verschwommenes Sehen, Bronchospasmen, Bradykardie und Hypotonie sein. Betablocker können auch Müdigkeit, Schläfrigkeit und depressive Verstimmungen verursachen.

Sie sind nicht geeignet für Patienten mit Herz-Kreislauf-Problemen, Atemwegserkrankungen oder Allergien gegen die Inhaltsstoffe.

Alpha-Agonisten (Sympathomimetika)

Diese Präparate reduzieren die Produktion von Augenflüssigkeit und senken den Augeninnendruck. Brimonidin und Apraclonidin werden manchmal verwendet und können zu lokalen Nebenwirkungen wie Augenrötung, Brennen, Jucken, Konjunktivitis und einem Fremdkörpergefühl im Auge führen.

Systemische Nebenwirkungen können Blutdruckanstieg, Herzrhythmusstörungen, Mundtrockenheit und allergische Reaktionen sein. Die gleichzeitige Anwendung mit bestimmten Antidepressiva wird nicht empfohlen.

Carboanhydrasehemmer

Diese Gruppe von Medikamenten wird weniger häufig eingesetzt und umfasst Präparate wie Dorzolamid und Brinzolamid. Sie hemmen das Enzym Carboanhydrase im Ziliarkörper, wodurch die Produktion von Augenflüssigkeit verringert wird.

Carboanhydrasehemmer sind weniger wirksam und haben eine kürzere Wirkdauer im Vergleich zu anderen Medikamenten.

Sie werden häufiger in akuten Glaukomanfällen eingesetzt, meistens nicht topisch, sondern systemisch. Nebenwirkungen können Trockenheit und Rötung der Augen, Dermatitis, Parästhesien und Depressionen sein.

Rho-Kinase-Inhibitoren

Diese Medikamente, wie Rhokiinsa-Augentropfen mit dem Wirkstoff Netarsudil, wurden ab 2018 eingeführt. Sie senken den Augeninnendruck bei Erwachsenen mit Offenwinkelglaukom oder okulärer Hypertension.

Netarsudil blockiert das Enzym Rho-Kinase, das den Flüssigkeitsfluss aus dem Auge reguliert. Rhokiinsa fördert den Abfluss von Flüssigkeit aus dem Auge und senkt so den Augeninnendruck.

Die häufigste Nebenwirkung ist eine Rötung der Bindehaut. Andere mögliche Nebenwirkungen sind Hornhautverkrümmung, Schmerzen beim Eintropfen und verschwommenes Sehen.

Clofazolin

Dieses Medikament ist besonders wirksam bei Patienten mit hohem Blutdruck, da es nicht nur den systemischen Blutdruck senkt, sondern auch den Augeninnendruck reduziert.

Die kombinierte medikamentöse Therapie des Glaukoms

Im Allgemeinen bevorzugen wir in der Glaukombehandlung anfänglich eine Monotherapie mit nur einem Präparat. Jedoch, wenn diese nicht die gewünschte Wirkung zeigt, greifen wir zur Kombination von mehreren Wirkstoffen aus verschiedenen Gruppen.

Hierbei werden häufig Kombinationspräparate verwendet, um die Patienten zu entlasten und eine optimale Wirkung zu erzielen. Diese Kombi-Augentropfen beinhalten zwei Wirkstoffe, die durch komplementäre Mechanismen den Augendruck senken.

Die Anwendung ist simpel – ein Tropfen pro Tag, entweder morgens oder abends. Diese innovativen Kombinationspräparate erweitern unsere therapeutischen Möglichkeiten und ermöglichen es, den gewünschten Augeninnendruck zu erreichen und das Sehvermögen vor Schäden zu schützen.

Ein Beispiel für ein solches Präparat ist Simbrinza, welches die Wirkstoffe Brinzolamid und Brimonidintartrat enthält. Brinzolamid ist ein Carboanhydrase-Hemmer, während Brimonidintartrat zu den Alpha2-Adrenorezeptor-Agonisten gehört.

Diese beiden Substanzen arbeiten Hand in Hand, um den Augeninnendruck zu senken. Ein weiteres Präparat, Ganfort, enthält Bimatoprost und Timolol, zwei Wirkstoffe, die ebenfalls den Augeninnendruck reduzieren. Bimatoprost gehört zur Gruppe der Prostamide, ein Prostaglandin-Analogon, während Timolol zu den Betablockern zählt.

Die medikamentöse Therapie des Glaukomanfalls

Ein Glaukomanfall ist ein akuter Notfall, bei dem der Augeninnendruck rapide ansteigt, oft auf Werte über 35 mmHg, in schweren Fällen sogar bis zu 50-60 mmHg. Dies führt innerhalb weniger Stunden zu charakteristischen Symptomen:

  • verschwommenes Sehen
  • gerötete Augen
  • Tränenfluss
  • Schwellung der Hornhaut, die trüb wird wie „beschlagenes Glas“

Betroffene sehen bunte Ringe oder einen Regenbogen-Halo um Lichtquellen. In schweren Fällen kann dies zu einem Verlust des Sehvermögens führen.

Ein Glaukomanfall erfordert sofortige ärztliche Behandlung durch einen Augenarzt. Die konservative Therapie zielt darauf ab, den Augeninnendruck zu senken, indem der Kammerwinkel geöffnet und der Abfluss der Augenflüssigkeit wiederhergestellt wird.

Die Behandlung beginnt oft mit 1%iger Pilocarpin-Lösung, die alle 5 Minuten für eine halbe Stunde getropft wird, danach stündlich, bis der Augeninnendruck sinkt. Zusätzlich werden 1-2 Tabletten Acetazolamid verabreicht. Bei Bedarf kann auch Glyzerin oral verabreicht werden. In einigen Fällen sind Beruhigungsmittel und Schmerzmittel erforderlich.

Konservierungsmittelfreie Glaukompräparate und ihre Bedeutung

In den jüngsten Jahren hat die Palette der medikamentösen Therapieoptionen für Glaukom-Patienten eine erfreuliche Erweiterung erfahren, insbesondere durch die Einführung von konservierungsmittelfreien Präparaten.

Denn bei einigen Patienten löst das in Augentropfen enthaltene Konservierungsmittel eine sogenannte „Sicca“-Problematik aus oder verschärft sogar eine bereits bestehende Tränenfilmstörung.

Glücklicherweise sind mittlerweile nahezu alle gängigen Wirkstoffklassen in konservierungsmittelfreier Form erhältlich, sei es in Einzeldosierungen oder anderen Darreichungsformen, die auf Benzalkoniumchlorid verzichten – dieses ist das am häufigsten verwendete Konservierungsmittel in der Augenheilkunde.

Diese Entwicklung markiert zweifelsohne einen Meilenstein, insbesondere weil heute auch konservierungsmittelfreie Prostaglandine verfügbar sind.

Sowohl Bimatoprost als auch Tafluprost und Latanoprost sind in Einzeldosisbehältern erhältlich. Darüber hinaus sind konservierungsmittelfreie Kombinationspräparate wie beispielsweise Bimatoprost plus Timolol verfügbar.

Der Verzicht auf konservierungsmittelfreie Präparate ist nicht nur für Patienten mit empfindlichen Augen, Trockenheit oder Neigung zu Entzündungen ratsam. Da man nie vorhersagen kann, ob möglicherweise in der Zukunft eine drucksenkende Operation erforderlich sein wird, erweist sich die Entscheidung, Benzalkoniumchlorid zu vermeiden, als vorausschauend.

Denn die Heilungsfähigkeit der Bindehaut nach einem solchen Eingriff könnte durch jahrelange Exposition gegenüber diesem Konservierungsmittel beeinträchtigt sein. Für Patienten mit Glaukom und Trockenem Auge empfiehlt sich zudem die Anwendung eines konservierungsmittelfreien Tränenersatzmittels zur Ergänzung der Therapie.

Hier stehen verschiedene Varianten zur Verfügung, sei es in Einmaldosen oder in speziellen Fläschchen, die ohne Konservierungsmittel auskommen, wie etwa solche, die das Disaccharid Trehalose enthalten.

Mögliche Nebenwirkungen einer medikamentösen Glaukom-Behandlung

Die Wirkung von Medikamenten gegen Glaukom besteht darin, die Sehkraft zu bewahren. Allerdings können sie auch unerwünschte Nebenwirkungen haben. Einige dieser möglichen Nebenwirkungen sind:

  • Ein stechendes oder juckendes Gefühl in den Augen
  • Rote Augen oder gerötete Haut um die Augen
  • Herzrasen
  • Erhöhter Blutdruck
  • Potenzprobleme
  • Veränderungen in der Atmung – insbesondere bei Personen mit Asthma oder anderen Atemproblemen
  • Mundtrockenheit
  • Verschwommene Sicht
  • Veränderungen in der Augenfarbe, der Haut um die Augen oder den Augenlidern.

Falls Nebenwirkungen von Glaukom-Medikamenten bemerkt werden, ist es wichtig, diese mit dem Augenarzt zu besprechen. Es sollte jedoch niemals eigenmächtig die Glaukom-Medikation geändert oder abgesetzt werden, ohne vorher Rücksprache mit dem Augenarzt zu halten.

Wenn das Glaukom nicht auf die medikamentöse Therapie anspricht oder Nebenwirkungen nicht toleriert werden können, kann der Arzt eine Änderung der Medikation oder einen operativen Eingriffe empfehlen.

Glaukom-Medikation während der Schwangerschaft: Sicherheit und Risiken

Es ist von entscheidender Bedeutung, vor Beginn oder Fortführung einer Therapie während der Schwangerschaft gemeinsam mit der betroffenen Frau das Vorgehen festzulegen und den Ziel-Augeninnendruck auf Grundlage vorhandener Befunde zu definieren.

In der Regel hat eine Schwangerschaft keinen signifikanten Einfluss auf den Augeninnendruck, und Frauen mit Glaukom können beruhigt sein, wenn sie einen Kinderwunsch haben.

In bestimmten Fällen kann jedoch das vorübergehende Absetzen der Glaukom-Medikation im ersten Trimester in Erwägung gezogen werden, insbesondere wenn der Sehnerv gesund ist und der Augeninnendruck nicht extrem erhöht ist.

Im Hinblick auf Betablocker, Epinephrin, Apraclonidin, Carboanhydrasehemmer, Parasympathomimetika und Prostaglandinderivate während der Schwangerschaft gibt es offizielle Richtlinien zur Einstufung wie folgt:

  • Die Sicherheit in der Schwangerschaft ist unsicher
  • Es liegen keine Studienergebnisse am Menschen vor

Einzig Brimonidin wird aufgrund von Tierversuchen als vermutlich sicher eingestuft.

Besondere Vorsicht ist insbesondere im ersten Trimester geboten, da alle topischen Augentropfen die Plazenta passieren können.

Betablocker können im Fötus Herzrhythmusstörungen und Bradykardie verursachen und werden während des Stillens in die Muttermilch übertragen.

Für Metipranolol ist eine fetotoxische Wirkung im zweiten und dritten Trimester nachgewiesen.

Prostaglandinderivate können die fetale Entwicklung beschleunigen und zu Frühgeburten führen.

Brimonidin sollte vor der Geburt abgesetzt werden, da es beim Neugeborenen zu Hypotonie, Sedierung und sogar lebensbedrohlicher Atemnot führen kann.

Carboanhydrasehemmer, insbesondere in systemischer Form, können beim Fötus schwere Elektrolytstörungen verursachen und sind möglicherweise im ersten Trimester teratogen.

Die Glaukom-Behandlung mit Cannabis

Die Verwendung von Cannabis zur Linderung der Glaukomsymptome wurde in zahlreichen Studien untersucht, und obwohl einige positive Ergebnisse erzielt wurden, bleiben Zweifel an seiner Wirksamkeit und Konsistenz bestehen.

Dennoch ist es einer der Hauptgründe, warum Menschen medizinisches Cannabis nachfragen. Wir werfen einen genaueren Blick auf die Forschungsergebnisse und die Grenzen von Cannabis als Behandlungsoption für Glaukom im Vergleich zur herkömmlichen medikamentösen Therapie.

Die potenzielle Wirksamkeit von Cannabis bei der Senkung des Augeninnendrucks wurde erstmals in den 1970er Jahren erkannt. Der Pharmakologe Prof. Manley West und sein Kollege, der Augenarzt Dr. Albert Lockhart, veröffentlichten 1978 Berichte über den Einsatz von Cannabis zur Glaukombehandlung.

West entwickelte Cannabis-basierte Augentropfen namens „Canasol“ zur Behandlung von Glaukom. Im Jahr 1987 erhielt er die Genehmigung zur Vermarktung von Canasol in Jamaika. Canasol enthält keine psychoaktiven Cannabinoide und wurde Berichten zufolge in verschiedenen Ländern weltweit verschrieben, obwohl es nur in Jamaika zugelassen ist. West entwickelte später „Cantimol,“ eine Kombination aus Canasol und dem Beta-Blocker Timolol Maleate.

Die Wirkung von Cannabis auf den Augeninnendruck wurde somit seit den 1970er Jahren erforscht, aber die medizinische Gemeinschaft hat Cannabis als Mittel zur Glaukombehandlung bisher nicht vollständig akzeptiert. Ein Hauptgrund dafür sind Bedenken hinsichtlich der Dosierung und potenzieller Nebenwirkungen.

Die medizinische Gemeinschaft zögert

Obwohl Cannabis den Augeninnendruck senken kann, ergeben sich einige Herausforderungen bei seiner Anwendung als Glaukombehandlung. Die Wirkung von Cannabis auf den Augeninnendruck ist nur von kurzer Dauer, was eine häufige und hohe Dosierung erforderlich macht, um einen signifikanten Effekt zu erzielen.

Patienten müssten sechs bis acht Mal täglich etwa 18 bis 20 mg THC einnehmen, um den Augeninnendruck im normalen Bereich zu halten. Dies führt zu erheblichen Beeinträchtigungen im täglichen Leben, da es zu Nebenwirkungen wie Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen und psychologischen Problemen kommen kann.

Eine weitere Herausforderung besteht darin, dass Toleranz gegenüber den Augeninnendruck senkenden Eigenschaften von Cannabis entwickelt werden könnte.

Eine Studie zeigte jedoch, dass langjährige Cannabiskonsumenten immer noch niedrigere Augeninnendruckwerte hatten als Nichtkonsumenten, selbst nach einer Pause von 3 bis 10 Stunden vor den Tests.

Die Behandlung mit Cannabidiol (CBD) versus Tetrahydrocannabinol (THC)

Cannabidiol (CBD) hat in den letzten Jahren an Popularität gewonnen, aber es ist wichtig zu beachten, dass CBD nicht die gleichen Eigenschaften zur Senkung des Augeninnendrucks wie THC aufweist.

Tatsächlich wurde in Studien festgestellt, dass CBD den Augeninnendruck nicht senkt und möglicherweise zu einem vorübergehenden Anstieg führt. Es kann auch die Fähigkeit von THC beeinträchtigen, den Augeninnendruck zu senken.

Die Vor- und Nachteile einer Glaukom-Behandlung mit Cannabis im Überblick

Vorteile der Cannabis-Therapie:

  • Die Cannabis-Therapie bietet eine rasche Wirkung, gute Verträglichkeit und vielfältige Nutzen aus einem gut abgestimmten Präparat.
  • Sie zeichnet sich durch die Abwesenheit von Toxizität in Cannabisprodukten aus, weist eine hohe Wirksamkeit auf und ist nahezu frei von Nebenwirkungen.
  • Darüber hinaus wird die bekannte neuroprotektive Wirkung von Cannabis als potenzieller Schutz vor der fortschreitenden Schädigung des Sehnervs betrachtet.

Nachteile der Cannabis-Therapie:

  • Ein Nachteil der Cannabis-Therapie liegt in der begrenzten Dauer der drucksenkenden Wirkung.
  • Die kurzfristige Effektivität erfordert häufige Anwendungen.
  • Die Beschaffung und Versorgung von medizinischem Cannabis gestalten sich oft schwierig, und die verschiedenen Verabreichungsformen können den Zugang für Patienten erschweren.

Zugang zu medizinischem Cannabis für Glaukom-Patienten

In einigen Ländern und Regionen ist der Zugang zu medizinischem Cannabis für Glaukom-Patienten gesetzlich geregelt. Diese Patienten können Cannabis auf ärztliche Verschreibung erhalten.

Es ist wichtig, sich an einen Facharzt zu wenden, der Erfahrung mit der Cannabinoid-Therapie hat. Allgemeinmediziner, Privatärzte und andere Fachärzte können medizinisches Cannabis auf Kosten der Patientinnen verschreiben, wenn dies gemäß den geltenden Gesetzen und Richtlinien angemessen ist.

In Südtirol, Italien, sind die Abteilungen für Augenheilkunde der Krankenhäuser und anderer territorialer Einrichtungen als Fachzentren für die Verschreibung von medizinischem Cannabis aufgeführt.

Patienten mit Grünem Star haben immer die Möglichkeit, diese Therapieoption in Betracht zu ziehen, um ihre Gesundheit zu verbessern.

Ausblick für die medikamentöse Behandlung mit Canabis

Die Erforschung der Endocannabinoid-Mechanismen im Zusammenhang mit dem Augeninnendruck hat Interesse an der Entwicklung von Glaukommedikamenten auf Cannabinoidbasis geweckt.

Diese Medikamente könnten die Glaukombehandlung erheblich verbessern, indem sie neben der Senkung des Augeninnendrucks auch neuroprotektive, vasodilatorische, antioxidative und entzündungshemmende Eigenschaften bieten.

Solche neuen Therapien könnten besonders für Patienten von Vorteil sein, bei denen trotz eines normalen Augeninnendrucks eine glaukomatöse Optikusneuropathie auftritt. Vorausgesetzt, sie werden durch hochwertige klinische Studien unterstützt, könnten sie eine innovative und effektive Behandlungsoption für Glaukom darstellen.

Regelmäßige ärztliche Nachsorge bei der medikamentösen Behandlung des Glaukoms

Das Glaukom ist eine ernsthafte Erkrankung und eine der führenden Ursachen für Erblindung. Die Progression der Krankheit zu verhindern, ist eine gemeinsame Herausforderung. Glaukom führt unabhängig von seiner Form zu einem irreversiblen Sehverlust.

Daher sind regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen und ein sorgfältiges Screening unerlässlich, um die Krankheit frühzeitig zu erkennen, den Augeninnendruck zu kontrollieren und schwere Schäden am Sehnerv zu verhindern.

Die alternative Glaukom-Behandlung

Die Senkung eines erhöhten Augeninnendrucks erfolgt häufig mithilfe von Augentropfen. Dennoch besteht die Möglichkeit, diesen auf natürliche Weise zu reduzieren.

Es ist jedoch zu beachten, dass diese Maßnahmen in schwerwiegenden Fällen möglicherweise nicht ausreichen, aber dennoch zur Prävention beitragen können. Es schadet nicht, die folgenden Tipps auszuprobieren.

Hier eine Auswahl der möglichen, alternativen Glaukom-Behandlungen im Überblick:

  • Ernährung
  • Änderung des Lebensstils
  • Augentraining
  • Entgiftung
  • Meditation
  • Akupunktur
  • Alternativen Ansätze der Heilpraktiker

Ernährung und der Augeninnendruck

Die Ernährung spielt eine entscheidende Rolle bei der Regulierung des Augendrucks:

Insulinspiegel

Ein Anstieg des Insulinspiegels im Blut kann den Augeninnendruck erhöhen. Daher ist es ratsam, Kohlenhydrate aus Lebensmitteln wie Kartoffeln, Pasta, Brot und Reis zu vermeiden, da sie den Insulinwert schnell steigen lassen.

Mahlzeiten sollten regelmäßig eingenommen werden, und es ist empfehlenswert, zwischen den Mahlzeiten auf Snacks zu verzichten.

Antioxidantien

Lebensmittel reich an Antioxidantien tragen zur Gesundheit der Augen bei. Täglich sollten kleine Mengen dunkler Beeren wie Heidelbeeren und Brombeeren, sowie Cranberries in die Ernährung integriert werden.

Dabei sollte jedoch auf eine moderate Aufnahme geachtet werden, um den Insulinspiegel nicht zu erhöhen.

Lutein und Zeaxanthin

Diese Karotinoide schützen den Sehnerv und sind in grünem Gemüse wie Spinat, Brokkoli und Grünkohl enthalten. Diese Lebensmittel sollten mit einer kleinen Menge hochwertiger Fette kombiniert werden, da sie für die Aufnahme dieser wichtigen Stoffe im Körper erforderlich sind.

Vitamine

Vitamine wie Vitamin C (in Karotten oder Paprika), Vitamin A und Vitamin E sind für einen gesunden Augendruck von Vorteil. Auch hier sollten sie mit Fett kombiniert werden. Omega-3-Fettsäuren, die beispielsweise in Fisch vorkommen, sind eine gute Wahl.

Verzicht auf Nikotin, Koffein und Alkohol

Hoher Koffeinkonsum, Rauchen und Alkoholkonsum können sich negativ auf den Augendruck auswirken. Es ist ratsam, den Konsum von Kaffee auf nicht mehr als 2-3 Tassen pro Tag zu beschränken.

Flüssigkeitszufuhr

Im Laufe des Tages sollten ausreichend Flüssigkeiten, etwa 2-3 Liter Wasser, getrunken werden. Der Körper sollte kontinuierlich kleine Mengen Flüssigkeit erhalten, anstatt große Mengen auf einmal zu trinken.

Grüner Tee kann sich positiv auf den Augeninnendruck auswirken, da er die Durchblutung fördert und Flavonoide enthält. Obwohl er Koffein enthält, ist die Menge geringer als bei Kaffee.

Vermeidung von Transfetten

Auf Transfette, die in Fertiggerichten, frittierten Lebensmitteln und Gebäck vorkommen, sollte verzichtet werden. Dies fördert nicht nur die Augengesundheit, sondern auch die Gesundheit des gesamten Körpers.

Lebensstil und Augendruck

Auch der Lebensstil beeinflusst den Augendruck:

Bewegung und Sport

Regelmäßige körperliche Aktivität kann den Insulinspiegel beeinflussen und somit den Augendruck reduzieren. Es ist sinnvoll, drei- bis fünfmal pro Woche etwa 30 Minuten Sport zu treiben, insbesondere Ausdauersportarten wie Radfahren.

Sportarten mit vielen Muskelkontraktionen oder Übungen, bei denen der Kopf nach unten geneigt wird, sollten vermieden werden.

Stressmanagement

Chronischer Stress kann den Augendruck erhöhen. Daher ist es ratsam, Stress zu vermeiden, sei es beruflicher oder persönlicher Stress.

Selbst wenn kein Stress im Beruf vorhanden ist, können Konflikte im Privatleben oder mit sich selbst als Stressfaktoren wirken.

Augenpflege

Übermäßige Anstrengung der Augen, insbesondere bei langer Bildschirmarbeit, sollte vermieden werden. Es ist wichtig, unter geeigneten Lichtverhältnissen zu arbeiten und den Augen regelmäßige Pausen zu gönnen. Es gibt auch einige Übungen, die die Augen stärken und den Augendruck senken können.

Übungen zur Stärkung der Augen und Senkung des Augendrucks

Einige einfache Übungen können zur Förderung eines gesunden Augendrucks beitragen:

Blinken

Blinzeln Sie für etwa eine Minute so oft wie möglich, alle drei Sekunden. Dies ist besonders erfrischend nach langer Bildschirmarbeit.

Achter-Linie

Zeichnen Sie eine große „8“ auf ein Blatt und befestigen Sie es in einiger Entfernung an der Wand. Fahren Sie dann mit den Augen die Achter-Linie nach, ohne den Kopf zu bewegen und stärken Sie so die Augenmuskulatur.

Daumen-Fokus

Halten Sie den ausgestreckten Daumen in etwa 10 cm Entfernung vor Ihr Gesicht und fokussieren Sie den Blick einige Sekunden darauf. Schwenken Sie dann mit den Augen zu einem Punkt in der Ferne. Wechseln Sie einige Minuten lang immer wieder zwischen den Distanzen hin und her.

Atemübung

Stressreduktion kann durch regelmäßiges bewusstes Atmen erreicht werden. Setzen Sie sich für 5 Minuten an einem ruhigen Ort aufrecht hin oder stehen Sie gerade und atmen Sie ruhig ein und aus.

Konzentrieren Sie sich dabei auf die Bauchgegend und legen Sie gegebenenfalls die flache Hand locker auf den Bauch. Idealerweise steigern Sie sich von den 5 Minuten auf einen längeren Zeitraum.

Natürlich ist keine der genannten Übungen ein alleiniges Heilmittel bei zu hohem Augendruck. Jede einzelne davon stärkt jedoch die (Augen-)Gesundheit und ist deshalb immer einguter Anfang.

Entgiftung und Schlackenabbau als alternative Ansätze zur Glaukom-Behandlung

Grüner Star, medizinisch als Glaukom bekannt, kann unter anderem durch eine umfassende Ansammlung von Schlacken im Auge entstehen. Dieser Ablagerungsprozess kann auch Giftstoffe wie Quecksilber einschließen, wie eine Untersuchung der University of California im Jahr 2015 ergab.

Die Forscher stellten fest, dass das Glaukomrisiko umso höher ist, je mehr Quecksilber im Blut vorhanden ist. Gleichzeitig wurde eine erhöhte Anfälligkeit für Glaukom bei niedrigen Manganwerten festgestellt. (Mangan ist reichlich in Lebensmitteln wie Amaranth, Haferflocken, Hülsenfrüchten und Nüssen enthalten.)

Um Glaukom zu behandeln oder vorzubeugen, sind regelmäßige Maßnahmen zur Entschlackung und Entgiftung erforderlich, um Schlacken und Schwermetalle aus dem Körper, einschließlich des Augengewebes, zu eliminieren.

Detaillierte Anleitungen zur Durchführung einer Entschlackung (idealerweise ein- bis zweimal im Jahr) oder Entgiftung finden Sie hier: Entschlackung – aber richtig und Die ganzheitliche Entgiftungskur.

Meditation zur Unterstützung bei der Glaukom-Behandlung

Unabhängig davon, ob bei Ihnen bereits ein Glaukom diagnostiziert wurde oder ob Sie lediglich einen erhöhten Augeninnendruck haben, ist es ratsam, Ruhe zu bewahren.

Oft kann der Begriff „erhöhter Augeninnendruck“ beunruhigend sein, da er fälschlicherweise oft mit der Entwicklung von Glaukom gleichgesetzt wird.

Wie bereits erwähnt, entwickelt jedoch nur eine sehr kleine Anzahl von Menschen mit hohem Augeninnendruck tatsächlich ein Glaukom.

Es kann hilfreich sein, mit der Praxis der Meditation zu beginnen, um nicht nur Ruhe zu bewahren, sondern auch den Augeninnendruck zu senken.

Eine im Jahr 2014 veröffentlichte Studie im Fachmagazin Neuro-Ophthalmology & Visual Neuroscience ergab, dass Meditation den Augeninnendruck senken kann, unabhängig davon, ob die Teilnehmer bereits erfahrene Meditierende waren oder Anfänger.

Akupunktur als alternative Behandlungsmethode

Akupunkturtherapie kann sich positiv auf den Zustand des Glaukoms auswirken, wie zumindest zwei chinesische Studien zeigen. In einer dieser Studien aus dem Jahr 2011 wurden 39 Glaukom-Patienten einer Akupunkturbehandlung unterzogen.

Nach der Behandlung war der Augeninnendruck signifikant niedriger als zuvor. Dieser niedrigere Druck konnte für mindestens 24 Stunden aufrechterhalten werden.

Quelle: Liu W et al., Impact of acupuncture on 24 h intraocular pressure of glaucoma. Juni 2011, Zhongguo zhen jiu = Chinese acupuncture & moxibustion, (Wirkung von Akupunktur auf den 24-h-Augeninnendruck beim Glaukom)

Eine andere Studie aus dem Jahr 2012 zeigte, dass Akupunktur dazu beitragen kann, Leber-Qi-Stagnation zu beseitigen und die Durchblutung zu fördern, was besonders bei Glaukom ohne erhöhten Augeninnendruck positive Ergebnisse erzielte.

Quelle: Xu H, ZHANG Ren`s experience of treatment on glaucoma with acupuncture, Mai 2012, Zhongguo zhen jiu = Chinese acupuncture & moxibustion, (ZHANG Rens Erfahrungen bei der Behandlung des Glaukoms mit Akupunktur)

„Das Sehen wurde besser. Das Gesichtsfeld hat sich positiv verändert.“

Frau Brigitte K. aus Dreieich, 74 Jahre, berichtet ihre Augenakupunktur Erfahrung bei der Glaukom-Behandlung

Zu den Patientenstimmen

Alternativen Ansätze der Heilpraktiker zur Glaukom Behandlung

Heilpraktiker verfolgen einen ganzheitlichen Ansatz in der Behandlung von Krankheiten. Sie betrachten Krankheiten nicht isoliert, sondern als Teil eines umfassenden Systems.

Ihre vielfältigen Behandlungskonzepte können auch begleitend zur schulmedizinischen Therapie eingesetzt werden.

Um Glaukom vorzubeugen oder seinen Verlauf positiv zu beeinflussen, ist es beispielsweise sinnvoll, Risikofaktoren zu identifizieren. Dies erfordert eine umfassende, ganzheitliche Betrachtung. Aus naturheilkundlicher Sicht können Probleme in der (Hals-)Wirbelsäule die Entwicklung von Glaukom begünstigen, ebenso wie ein Mangel an Nährstoffen oder Vitaminen.

Die Traditionelle Chinesische Medizin sieht einen Zusammenhang zwischen dem Auge und dem Leberfunktionskreis, während Therapeuten der Ohrakupunktur glauben, dass Ohrschmuck (Augenpunkt/Ohrakupunktur) Einfluss haben kann.

Heilpraktiker erkennen auch eine Verbindung zwischen Stress und einem erhöhten Augeninnendruck, ähnlich wie bei Bluthochdruck. Zum einen kann Stress den Augeninnendruck negativ beeinflussen. Zum anderen kann der mit der Druckerhöhung einhergehende Sehverlust, die Verschlechterung der Lebensqualität und die Angst vor Erblindung zu weiterem Stress führen.

Dies erklärt möglicherweise, warum Entspannungstherapien wie Autogenes Training den Augeninnendruck senken können, wie von der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG) festgestellt wurde.

Andere Entspannungstechniken wie Hypnose können ebenfalls einen positiven Effekt auf den Augeninnendruck haben, die Versorgung des Sehnervs verbessern und so den Krankheitsverlauf verlangsamen – in Ergänzung zur herkömmlichen Tropfentherapie.

Um den Augenstoffwechsel zu verbessern, können die „Entgiftungs“- und Ausscheidungsfunktionen von Leber, Nieren oder Lymphsystem gestärkt werden. Hierfür stehen verschiedene ab- und ausleitende Verfahren sowie Mittel aus der Phytotherapie, Spagyrik oder Homöopathie zur Verfügung.

Alle diese Methoden sind nur einige Beispiele für die vielen Möglichkeiten, die Heilpraktikern zur Verfügung stehen. Die richtige Auswahl erfolgt individuell.

Bei der Behandlung von Glaukom können daher verschiedene Therapieverfahren zum Einsatz kommen, oft in Kombination. Beispiele hierfür sind:

  • Anthroposophische Medizin: Die anthroposophische Medizin ist eine ganzheitliche, komplementäre Heilmethode, die auf den Ideen des österreichischen Philosophen Rudolf Steiner basiert und die körperliche, seelische und geistige Gesundheit des Individuums berücksichtigt.
  • Akupunktur: Akupunktur ist eine traditionelle chinesische Heilmethode, bei der dünnen Nadeln an spezifischen Punkten auf der Haut gestochen werden, um Gesundheit und Wohlbefinden zu fördern, Schmerzen zu lindern und verschiedene medizinische Zustände zu behandeln.
  • Neuraltherapeutische und segmentgezielte Injektionen: Neuraltherapeutische und segmentgezielte Injektionen sind medizinische Verfahren, bei denen bestimmte Injektionen in Nerven oder spezifische Körpersegmente zur Linderung von Schmerzen und zur Behandlung von Erkrankungen eingesetzt werden.
  • Ernährungstherapie: Ernährungstherapie ist eine medizinische Behandlungsmethode, die sich auf die gezielte Anpassung der Ernährung konzentriert, um gesundheitliche Zustände zu verbessern oder zu behandeln.
  • Orthomolekulare Therapie mit Mikronährstoffen: Die orthomolekulare Therapie mit Mikronährstoffen ist eine medizinische Praxis, die auf die gezielte Verwendung von Vitaminen, Mineralstoffen und anderen natürlichen Substanzen abzielt, um die Gesundheit zu fördern und Krankheiten zu behandeln, indem sie optimale Nährstoffniveaus im Körper anstrebt.
  • Osteopathie (Craniosacrale Therapie/Osteopathie): Die Osteopathie, einschließlich der Craniosacralen Therapie, ist eine manuelle Gesundheitsdisziplin, die darauf abzielt, die Selbstheilungskräfte des Körpers durch die Mobilisierung und Manipulation von Geweben und Gelenken zu fördern, insbesondere im Bereich des Schädels und des Kreuzbeins (Sacrum).
  • Reflexzonentherapie am Fuß: Die Reflexzonentherapie am Fuß ist eine alternative Heilmethode, die davon ausgeht, dass bestimmte Bereiche der Fußsohle mit Organen und anderen Körperteilen korrespondieren und durch gezielte Druckmassage oder Stimulation am Fuß die Gesundheit und das Wohlbefinden des gesamten Körpers verbessert werden können.

Neue Therapien für die Glaukom-Behandlung

Ermutigende Forschung aus den USA zur Gentherapie von Glaukomerkrankungen

Hoffnungsschimmer in der Glaukombehandlung kommt aus den Labors der Harvard Medical School in Boston. Hier haben Wissenschaftler bahnbrechende Erkenntnisse darüber gewonnen, dass Sehnervenzellen regenerationsfähig sind.

In einer wegweisenden Studie (Reprogramming to recover youthful epigenetic information and restore vision.) berichten die Forscher über ihre erfolgreichen Bemühungen, Mäusen mit Glaukom mithilfe von Gentherapie zu verbessertem Sehvermögen zu verhelfen.

Dieser Fortschritt ist von großer Bedeutung, da er die Möglichkeit eröffnet, Glaukom, auch bekannt als Grüner Star, auf innovative Weise zu behandeln.

Die Harvard-Forscher erzielten diese Erfolge, indem sie spezifische Zellfaktoren mithilfe von Proteininjektionen inaktivierten. Dieser Ansatz führte zu einer effektiven Verjüngung des Sehnervs bei den Mäusen. Als Konsequenz reagierten diese Tiere wieder auf visuelle Reize und konnten sich mithilfe optischer Muster im Raum orientieren.

Diese therapeutischen Fortschritte zeigten bei etwa der Hälfte der behandelten Tiere Erfolg, und es traten keine nennenswerten Nebenwirkungen auf.

Die US-Wissenschaftler gehen sogar so weit, die Hoffnung zu äußern, dass ihre Erkenntnisse in Zukunft auf den Menschen übertragbar sein könnten. Sie konnten erfolgreich menschliche Neuronen in Zellkulturexperimenten umprogrammieren. Dieser Fortschritt weckt optimistische Perspektiven für die Behandlung von Glaukom-Patienten.

Dieser Fortschritt eröffnet die Aussicht auf eine vielversprechende neue Therapieform für das Glaukom, die möglicherweise eine Revolution in der Behandlung dieser Erkrankung darstellen könnte.

Neues, innovatives Messverfahren zur Vereinfachung der Glaukom-Behandlung

In der Welt der Augenheilkunde hat sich eine vielversprechende neue Methode entwickelt, die die Überwachung und das Management des Glaukoms revolutionieren könnte. Ein winziger implantierter Chip, der im Rahmen einer Kataraktoperation eingesetzt wird, ermöglicht die kontinuierliche Messung des Augeninnendrucks und liefert diese Informationen an ein externes Lesegerät.

Während einer Kataraktoperation wird normalerweise eine Kunstlinse im Auge platziert. Der Raum, der vor dieser Linse frei wird, der sogenannte Sulcus, bietet die ideale Umgebung für die Implantation dieses ringförmigen Chips. Der Chip selbst ist äußerst flach und fein strukturiert. Er nutzt externe induzierte Ströme, um den Augeninnendruck während der Messung von außen nach innen zu erfassen.

Der Chip ist während seiner Messungen „aktiv“ und überträgt die gewonnenen Daten an das Lesegerät. In der Inaktivitätsphase ist der Chip elektronisch inaktiv und verbraucht keine Energie. Er kann nur gemessen werden, wenn er durch externe Impulse aktiviert wird.

Ein wesentlicher Vorteil dieser Technologie ist, dass Patienten nun in der Lage sind, ihren Augeninnendruck eigenständig und so oft wie nötig zu überwachen. Sie haben die Möglichkeit, den Verlauf ihrer Augengesundheit aktiv zu verfolgen und gegebenenfalls auf Veränderungen oder Behandlungsbedarf hinzuweisen.

Dies kann insbesondere bei der Anpassung neuer Medikationen hilfreich sein, da Patienten unmittelbar feststellen können, ob die verschriebene Therapie effektiv ist.

Die breite Anwendung dieser Technologie steht noch aus. In einer Studie, an der wir in Magdeburg und vielen anderen Studienzentren teilgenommen haben, wurden insgesamt 23 Patienten erfolgreich mit diesem Augenchip ausgestattet. Die Ergebnisse waren vielversprechend, und die Patienten tolerierten die Implantation gut.

Die Selbstüberwachung des Augeninnendrucks ermöglicht es den Betroffenen, aktiv an der Überwachung ihrer Gesundheit teilzunehmen und dem Augenarzt wichtige Informationen zur Verfügung zu stellen. Dieser innovative Ansatz könnte die Glaukombehandlung erheblich verbessern und die Lebensqualität der Patienten erhöhen.

Die Glaukom-Operation

Die Behandlung eines Glaukoms kann sowohl durch eine Operation als auch durch eine Laserbehandlung erfolgen. Diese Optionen werden in Betracht gezogen, wenn es nicht möglich ist, den Augeninnendruck allein mit Medikamenten zu kontrollieren oder wenn die Tropfen nicht gut vertragen werden.

Insgesamt können drei Operations- beziehungsweise Laserbehandlungstypen unterschieden werden:

  1. Glaukom-Operation Trabekulektomie
  2. Laserbehandlung
  3. Minimalinvasive Operation

Glaukom-Operation Trabekulektomie

Eine Operation des Glaukoms hat das langfristige Ziel, den Augeninnendruck dauerhaft auf niedrige Werte zu senken. Die gängigste Operationsmethode ist die Trabekulektomie.

Dabei schneidet der Chirurg ein kleines Stück der Lederhaut und der Iris heraus, um den Abfluss des Kammerwassers zu verbessern und den Druck im Auge zu reduzieren.

Mögliche unerwünschte Folgen einer Operation sind vorübergehende Sehstörungen, Narbenbildung und langfristig die Entwicklung eines Grauen Stars.

Laserbehandlung

Eine Laserbehandlung kann ebenfalls den Augeninnendruck senken, jedoch normalerweise nicht so stark wie eine Operation.

Die meisten Laserprozeduren zielen darauf ab, den Abfluss des Kammerwassers zu verbessern. Es gibt auch Laserbehandlungen, die die Produktion von Kammerwasser verringern.

Eine Laserbehandlung kann als Ergänzung zur Therapie mit Augentropfen durchgeführt werden, kann jedoch vorübergehende Nebenwirkungen wie Rötungen, trockene Augen und vorübergehende Sehverschlechterung haben.

Zwei Hauptarten der Laserchirurgie stehen zur Verfügung. Diese Eingriffe sind darauf ausgerichtet, den Abfluss des Kammerwassers aus dem Auge zu erleichtern. In der Regel werden diese Verfahren in der Praxis eines Augenarztes oder in einem ambulanten Operationszentrum durchgeführt:

Laser-Trabekulotomie

Ein chirurgischer Eingriff zur Senkung des Augeninnendrucks bei Glaukom Die Laser-Trabekulotomie ist ein chirurgisches Verfahren, das in Fällen angewendet wird, in denen der Augeninnendruck deutlich zu hoch ist und der Sehnerv bereits Schäden aufweist.

Bei dieser Operation nutzt der Augenchirurg einen Laser, um den Abflusskanal mit der Vorderkammer des Auges zu verbinden. Dies ermöglicht einen verbesserten Abfluss des Kammerwassers aus dem Auge und führt zur Reduzierung des Augeninnendrucks.

Laser-Iridektomie

Ein weiterer Schritt zur Glaukombehandlung Die Laser-Iridektomie ist ein Verfahren, bei dem der Augenarzt einen Laser verwendet, um ein winziges Loch in der Iris (der Regenbogenhaut) zu erzeugen. Dieses Loch schafft einen Druckausgleich zwischen der Vorder- und Hinterkammer des Auges, wodurch das Kammerwasser erleichtert wird, in den Drainagewinkel zu fließen und aus dem Auge abzuführen.

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Dieser Eingriff kann dazu beitragen, den Augeninnendruck bei Glaukom zu reduzieren und so den Krankheitsverlauf zu kontrollieren.

Minimalinvasive Operation

In den letzten Jahren wurden vermehrt minimalinvasive Glaukom-Operationen eingeführt. Dabei werden kleine Implantate (Stents) in den Abflusskanal eingesetzt, um das Kammerwasser abzuleiten und den Augeninnendruck zu senken.

Dieser Eingriff wird in der Regel Menschen mit leichtem oder mittelschwerem Glaukom angeboten. In den meisten Fällen werden minimalinvasive Eingriffe von den Krankenkassen nicht abgedeckt, wenn sie ambulant durchgeführt werden.

Bisher fehlen aussagekräftige Studien, die die Vor- und Nachteile der verschiedenen minimalinvasiven Methoden im Vergleich zur Operation oder Laserbehandlung umfassend untersucht haben.

Zwei minivalinvasive Operationsmethoden sind zu unterscheiden: Implantate zur Glaukom-Drainage und die Kanaloplastie (360° Canaloplasty)

Implantate zur Förderung der Glaukom-Drainage

In einigen Fällen kann Ihr Augenarzt ein winziges Drainagerohr in Ihr Auge einsetzen, das die Kammerflüssigkeit zu einem Reservoir leitet. Dieses Reservoir wird unter der Bindehaut erstellt und ermöglicht es benachbarten Blutgefäßen, die Flüssigkeit aufzunehmen und abzuführen.

Kanaloplastie (360° Canaloplasty)

Die Kanaloplastie ist eine relativ neue Methode, bei der ein ringförmiges Implantat dauerhaft im Schlemm-Kanal platziert wird, um ihn offen zu halten und den Abfluss zu unterstützen.

Indikation für eine Glaukom-Operation

In den meisten Fällen stellt die Operation nicht die erste Wahl bei der Behandlung des Glaukoms dar, jedoch kann sie Ihre Sehkraft retten, wenn andere Therapien nicht wirksam sind.

Eine Operation kann auch in Betracht gezogen werden, wenn glaukombehandelnde Medikamente schwerwiegende Nebenwirkungen wie erhöhten Blutdruck, Herzklopfen oder Impotenz verursachen.

Bei einigen Patienten kann eine Operation notwendig sein, wenn der Augeninnendruck deutlich zu hoch ist und eine Gefährdung für den Sehnerv und somit das Sehvermögen besteht.

Erwartungshaltung gegenüber einer Glaukom-Operation

Eine Laseroperation zur Behandlung des Grünen Stars kann in der Regel in der Praxis eines Augenarztes oder in einem ambulanten Augenoperationszentrum durchgeführt werden.

Während des Eingriffs wird das Auge betäubt, so dass der Patient während der Behandlung wenig bis keine Schmerzen verspürt. Es ist möglich, dass er einen leichten Stich oder ein Brennen bemerkt und möglicherweise einen kurzen, hellen Blitz sieht.

Unmittelbar nach der Operation kann das Sehvermögen leicht verschwommen sein, und das Auge kann sich etwas gereizt anfühlen. Der Arzt wird den Augeninnendruck einige Stunden nach dem Eingriff überprüfen. Der Patient sollte nach der Operation nicht selbst fahren, sondern von jemand anderem nach Hause gebracht werden.

Es wird empfohlen, sich etwa eine Woche lang zu Hause auszuruhen. Vermeiden sollte der Patient das Autofahren, Lesen und das Heben schwerer Gegenstände. Direkten Kontakt von Wasser oder Seife mit dem operierten Auge sollte er vermeiden.

Das Auge kann gerötet, empfindlich oder leicht geschwollen sein. Die Sicht kann für etwa sechs Wochen leicht verschwommen sein. Kontaktlinsen passen möglicherweise erst wieder, nachdem die Schwellung abgeklungen ist.

Etwa die Hälfte der Patienten, die sich dieser Operation unterziehen, benötigen danach keine Medikamente mehr zur Senkung des Augeninnendrucks.

Ablauf einer Glaukom-Operation im Allgemeinen

Nach der Diagnose eines Grünen Stars wird in der Regel eine medikamentöse Behandlung eingeleitet, bevor eine Glaukom-Operation erwogen wird. Der Augenarzt führt ein ausführliches Vorgespräch, selbst wenn er bereits die medizinische Historie kennt.

Während dieses Gesprächs fragt er nach den regelmäßig eingenommenen Medikamenten, da bestimmte Präparate, wie beispielsweise Blutverdünner, vorübergehend abgesetzt werden müssen.

Anschließend bespricht er gemeinsam mit dem Patienten die geeignete Form der Narkose. In den meisten Fällen erfolgt die Grüner Star-Operation unter örtlicher Betäubung. Die Entscheidung für einen stationären oder ambulanten Eingriff hängt vom spezifischen operativen Verfahren ab.

Die Glaukom-Operation variiert in ihrer Dauer je nach Komplexität und kann etwa 15 bis 90 Minuten in Anspruch nehmen. Wenn beide Augen vom Grünen Star betroffen sind, wird in der Regel zuerst das stärker betroffene Auge operiert, gefolgt von der Operation des zweiten Auges nach einigen Wochen. Dieses gestaffelte Vorgehen minimiert die alltäglichen Beeinträchtigungen für den Patienten.

Was nach einer Glaukom-Operation zu beachten ist: Schonung und Medikamente

Nach einer Glaukom-Operation ist es von größter Bedeutung, dass der Patient sich körperlich für einige Wochen schont. Die verschriebenen Augentropfen sollten gewissenhaft und regelmäßig angewendet werden, da der Erfolg der Behandlung hiervon abhängt.

Ebenso wichtig ist, dass er vermeidet, die Augen zu reiben, um mögliche Komplikationen zu verhindern. Sollten nach dem Eingriff Beschwerden wie Beeinträchtigungen der Sehschärfe, Blutungen oder Schmerzen auftreten, sollte der Patient nicht zögern, den behandelnden Augenarzt unverzüglich zu kontaktieren.

Risiken und Erfolgsaussichten einer Glaukom-Operation

Die Risiken einer Glaukomoperation variieren stark und sind abhängig vom Zustand des Auges vor dem Eingriff sowie von der angewandten Technik. Der Arzt wird ausführlich über seltene Komplikationen wie Infektionen, Probleme bei der Wundheilung, Gesichtsfeldausfälle oder Nachblutungen informieren, bevor der Patient sich für den Eingriff entscheiden kann.

Der Erfolg der Operation hängt auch von der gründlichen Nachsorge ab, daher sind regelmäßige Kontrolltermine entscheidend.

Es ist wichtig zu beachten, dass bereits eingetretene Schäden am Sehnerv und der Netzhaut durch die Operation nicht rückgängig gemacht werden können.

Die Operation zielt darauf ab, das bestehende Sehvermögen zu erhalten. Wenn es nach dem Eingriff keine spürbare Verbesserung des Sehvermögens gibt, sollte dies nicht als Misserfolg der Operation betrachtet werden.

Eine Operation zur Behandlung des Glaukoms kann das Risiko erhöhen, später an Grauem Star zu erkranken. Andere mögliche Risiken können sein:

  • Augenschmerzen oder Rötung
  • Fortbestehen eines zu hohen oder zu niedrigen Augeninnendrucks
  • Sehverlust
  • Infektion
  • Entzündung
  • Blutungen im Auge

Behandlung von Glaukom und Grauer Star in einer kombinierten Operation

Immer häufiger sind Patienten nicht nur von Glaukom betroffen, sondern auch von Grauem Star oder Katarakt. Dies ist auf das zunehmende Alter der Bevölkerung zurückzuführen, da diese Erkrankungen vorwiegend im Alter auftreten.

Mit steigender Lebenserwartung werden Menschen immer älter, was zu einer Zunahme der Diagnosen „Glaukom“ und „Katarakt“ führt. Beim Grauen Star tritt eine Trübung der Augenlinse aufgrund von Gewebeveränderungen im Laufe der Zeit auf, wodurch immer weniger Licht die Netzhaut erreicht. Unbehandelt führt dies ebenfalls zur Erblindung.

Glücklicherweise können sowohl der Grüne Star als auch der Graue Star behandelt werden:

  • Der Grüne Star wird mit Medikamenten, Operationen oder Laserbehandlungen behandelt, um den Augeninnendruck zu senken.
  • Die Behandlung des Grauen Stars erfolgt hingegen immer operativ. Bei einer Kataraktoperation ersetzt der Chirurg die getrübte Augenlinse durch eine Kunstlinse.

Die Auswahl der geeigneten Behandlung ermöglicht es, das Augenlicht der Patienten langfristig zu erhalten.

Kombinierte Operation von Glaukom und Grauem Star

Normalerweise werden Glaukom und Grauer Star unabhängig voneinander behandelt. Unter bestimmten Umständen ist es jedoch möglich, beide Erkrankungen in einer einzigen Operation zu behandeln.

In der Regel beginnt diese mit einer herkömmlichen Kataraktoperation: Der Chirurg eröffnet das Auge mit einem kleinen Schnitt in die Hornhaut, zerkleinert und entfernt die getrübte Augenlinse und setzt eine neue Kunstlinse ein.

Anschließend wird in derselben Operation der Grüne Star behandelt. Hierbei stehen diese verschiedene Operationsmethoden zur Verfügung, darunter:

  • Trabekulotomie: Der Operateur schneidet kleine Löcher in das Trabekelwerk oder verwendet einen Laser, um den Abfluss des Kammerwassers zu verbessern.
  • Trabekulektomie: Ein kleiner Kanal wird zwischen der Augenkammer und der Bindehaut des Auges geschaffen, um den Abfluss des Kammerwassers zu ermöglichen.
  • Trabekelaspiration: Der Kammerwinkel wird durch Spülen mit dem Trabekelwerk gereinigt.

Alternativen zur kombinierten Operation von Glaukom und Grauem Star

Obwohl die kombinierte Operation von Glaukom und Grauem Star oft vorteilhaft ist, ist sie nicht die einzige Behandlungsoption. Der Graue Star kann auch unabhängig vom Grünen Star durch den Austausch der Linse behoben werden.

Oft führt bereits diese Operation dazu, dass der Augeninnendruck sinkt. Im Alter verdickt sich die Augenlinse leicht, was zu einem leichten Anstieg des Augeninnendrucks führen kann.

Durch den Austausch der alten Linse durch eine dünnere Kunstlinse wird dieser Anstieg behoben, und der Augeninnendruck kann wieder auf normale Werte sinken. Bei leicht erhöhtem Augeninnendruck kann dies ausreichen, und keine weitere Behandlung ist erforderlich.

Es ist auch möglich, sämtliche Behandlungen für das Glaukom unabhängig von der Kataraktoperation durchzuführen. In diesem Fall stehen alle üblichen Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung, einschließlich Augentropfen, chirurgischer Eingriffe und verschiedener Laserbehandlungen wie oben beschrieben.

Die zeitliche Trennung von Katarakt- und Glaukom-Operationen bietet einige Vorteile. Zunächst kann der leicht blutdrucksenkende Effekt der Katarakt-Operation abgewartet werden, bevor gezielte Maßnahmen zur Behandlung des Glaukoms ergriffen werden.

In einigen Fällen kann dies ausreichen, um die Notwendigkeit einer Glaukom-Operation vorübergehend zu verhindern. Früher sprach auch die relativ traumatische Natur der antiglaukomatösen Operationen, die oft eine Fistelbildung zur Folge hatten, gegen kombinierte Eingriffe.

Das Glaukom lasern – die Selektive Laser-Trabekuloplastik (SLT)

Kurzbeschreibung der Selektiven Laser-Trabekuloplastik (SLT)

Die schonende SLT-Lasertrabekuloplastik zur Behandlung des Glaukoms ermöglicht eine narbenfreie Methode, bei der der Abflusskanal im Kammerwinkel des Auges durch Laserbehandlung erweitert wird.

Dies schafft neue Abflussmöglichkeiten für das Kammerwasser, während das Gewebe im Kammerwinkel, das Trabekelmaschenwerk, unversehrt bleibt.

Funktionsweise der Selektiven Laser-Trabekuloplastik (SLT)

Die SLT-Laserbehandlung zur Bewältigung des Glaukoms verwendet winzige Laserimpulse, die gezielt auf das Pigment im Kammerwinkel einwirken und Makrophagen (Fresszellen) aktivieren. Diese Zellen fördern einen Umbau des Trabekelmaschenwerkes, wodurch die Abflussstrukturen für das Kammerwasser im Laufe der Zeit wieder normalisiert werden.

Diese schmerzfreie Behandlung wird in der Regel ambulant durchgeführt und dauert nicht länger als 10 Minuten. Bei Bedarf kann sie auch wiederholt werden, wobei bisher keine Komplikationen berichtet wurden. Normalerweise kann die SLT-Laserbehandlung dazu beitragen, die Belastung des Sehnervs zu verringern, was möglicherweise die Anwendung von Glaukom-Augentropfen nach der Behandlung reduzieren oder sogar beenden kann.

In klinischen Studien konnte festgestellt werden, dass der Augeninnendruck bei etwa 75 % der Patienten über einen längeren Zeitraum um etwa 25 % gesenkt werden konnte.

Eignung der Selektiven Laser-Trabekuloplastik (SLT) aus Sicht der Patienten

Die selektive Laser-Trabekuloplastik (SLT) empfiehlt sich auf Empfehlung eines Arztes vor allem für Patienten mit sogenannten Offenwinkelglaukomen. Bei dieser Form des Glaukoms bleibt das Abflusssystem für das innere Augenwasser im vorderen Augenbereich offen, wodurch das Augenwasser auf natürliche Weise abfließen kann.

Darüber hinaus stellt die SLT eine sinnvolle Alternative für Glaukom-Patienten dar, bei denen Augentropfen aufgrund von Unverträglichkeiten keine Option sind. Unter gewissen Umständen kann die SLT auch als ergänzende Maßnahme oder zur Beendigung einer bestehenden medikamentösen Behandlung dienen, sofern die Laserbehandlung einen ausreichend niedrigen Augeninnendruck erzielt.

Nutzen der SLT-Behandlung für Patienten

Die SLT-Behandlung kann in verschiedenen Fällen für Patienten mit Glaukom vorteilhaft sein:

  • Offenwinkelglaukom und Verwandte: Die SLT eignet sich für Patienten mit Offenwinkelglaukom, Pseudoexfoliationsglaukom oder Pigmentglaukom.
  • Probleme mit Glaukomtropfen: Wenn Patienten Schwierigkeiten haben, Glaukomtropfen zu vertragen oder ihre Augen zu tropfen, kann die SLT eine Alternative sein.
  • Kombinationstherapie: Die SLT kann auch zusätzlich zu bereits bestehenden Glaukom-Tropfen angewendet werden.
  • Schwierige Behandlungs- und Kontrollverläufe: Für Patienten, die regelmäßige Kontrolluntersuchungen und Behandlungen nur schwer wahrnehmen können, bietet die SLT eine Option zur Verbesserung des Glaukom-Management.
  • Nach Anstieg des Augendrucks: Wenn der Augendruck nach einer zuvor erfolgten Argon Laser Trabekuloplastik (ALT) erneut ansteigt, kann die SLT eine Lösung sein.

Vorteile der Selektiven Laser-Trabekuloplastik (SLT)

Die selektive Laser-Trabekuloplastik (SLT) bietet mehrere Vorzüge. Die verschiedenen Vorteile für Patienten mit Glaukom im Überblick:

  • Keine systemischen Nebenwirkungen: Bisher sind keine systemischen Nebenwirkungen von SLT bekannt.
  • Bessere Compliance und Kosteneffizienz: Die Anwendung von SLT führt weder zu Problemen mit der Therapietreue noch zu den Kosten, die oft mit Glaukom-Medikamenten verbunden sind.
  • Förderung der Selbstheilung: SLT regt den körpereigenen Selbstheilungsprozess an, um den Abfluss der Kammerflüssigkeit zu verbessern. Dadurch wird der Augeninnendruck reduziert, ohne dass dem Auge dabei Schaden zugefügt wird.
  • Erstattung durch Krankenversicherungen: Viele Krankenversicherungen erstatten die Kosten für SLT-Behandlungen.

Mögliche Nebenwirkungen der Selektiven Laser-Trabekuloplastik (SLT)

Die SLT-Behandlung ist in der Regel gut verträglich und mit wenigen Nebenwirkungen verbunden. Dennoch gibt es einige seltene, aber mögliche Nebenwirkungen:

  • Entzündungen: Es kann zu Entzündungen im behandelten Bereich kommen. Dies ist jedoch eine seltene Reaktion auf die SLT.
  • Zeitweiliger Anstieg des Augeninnendrucks: In einigen Fällen kann es nach der SLT-Behandlung vorübergehend zu einem Anstieg des Augeninnendrucks kommen. Dieser Effekt normalisiert sich normalerweise von selbst.
  • Augenschmerzen: Gelegentlich können Patienten nach der SLT-Behandlung leichte Augenschmerzen verspüren. Dies ist jedoch in der Regel vorübergehend.
  • Konjunktivitis (Bindehautentzündung): Eine weitere mögliche Nebenwirkung ist die Entwicklung einer Konjunktivitis oder Bindehautentzündung. Diese kann nach der Behandlung auftreten, ist jedoch selten.

Es ist wichtig zu beachten, dass diese Nebenwirkungen selten sind und normalerweise von kurzer Dauer. Patienten sollten ihren behandelnden Augenarzt über alle auftretenden Symptome informieren, damit geeignete Maßnahmen ergriffen werden können.

Laseralternativen zur Selektiven Laser-Trabekuloplastik (SLT)

In den meisten Fällen erfolgt die medikamentöse Behandlung des Glaukoms mit Augentropfen. Als eine alternative Laserbehandlung zur SLT kann die sogenannte Argonlaser-Trabekuloplastik (ALT) in Betracht gezogen werden.

Diese Methode erzielt ebenfalls positive Resultate, weist jedoch eine höhere Nebenwirkungsrate auf, zu der Entzündungen und Vernarbungen aufgrund des thermischen Gewebeschadens durch den Laser gehören. Im Unterschied zur SLT ist die ALT nicht wiederholbar. Aus diesen Gründen kommt die ALT heutzutage seltener zum Einsatz.

YAG-Laser Iridotomie

Der YAG-Laser wird in der Regel präventiv bei Patienten mit Kammerwinkelverengung und flacher Vorderkammer eingesetzt. Durch die gezielte Anwendung des Laserstrahls wird eine kleine Öffnung in die periphere Regenbogenhaut erzeugt, wodurch die Zirkulation und der Abfluss des Kammerwassers verbessert werden.

Das akute Winkelblockglaukom ist eine dringliche Situation, die durch plötzliche, schmerzhafte Anstiege des Augeninnendrucks gekennzeichnet ist. Patienten leiden oft unter starken Kopfschmerzen und bemerken eine drastische Verschlechterung ihres Sehvermögens.

Übelkeit und Erbrechen sind weitere mögliche Symptome. In solchen Fällen ist es von größter Bedeutung, den Augeninnendruck so schnell wie möglich zu senken, in der Regel durch die Anwendung von Medikamenten in Tablettenform oder intravenös verabreicht. Dabei werden drucksenkende und pupillenverengende Augentropfen eingesetzt.

Der Wirkstoff Pilocarpin bewirkt eine Kontraktion der Pupille und erweitert somit den Kammerwinkel. Dadurch wird der Abfluss des Kammerwassers verbessert und der Augeninnendruck gesenkt. Um die langfristige Verbesserung der Kammerwasserzirkulation sicherzustellen, besteht die Option, mit einem YAG-Laser eine kleine Öffnung in der Regenbogenhaut zu erzeugen, die als Iridotomie bezeichnet wird. Dieser Eingriff verhindert zukünftige Glaukomanfälle.

Zyclophotokoagulation (CPC)

Der Ziliarkörper, Teil der Uvea, produziert Kammerwasser im Auge und reguliert den Augeninnendruck. Die Zyklophotokoagulation (CPC) nutzt Laser oder Wärme, um die Kammerwasserproduktion zu verringern. Ein Laserstrahl wird durch die Bindehaut und Lederhaut geleitet.

Diese Arten der Zyklophotokoagulation können unterschieden werden:

  • Transsklerale Zyklophotokoagulation (TCP): Von außen wird Laserenergie auf den Strahlenkörper gerichtet, wodurch das Gewebe koaguliert und der Augeninnendruck gesenkt wird. Bei fortgeschrittenem Glaukom angewandt.
  • Endoskopische Zyklophotokoagulation (ECP): Ein Endoskop visualisiert den Strahlenkörper, während ein Endoskoplaser gezielte Laserenergie abgibt. Präzise Behandlung, kann mit anderen Operationen kombiniert werden.
  • Diodenlaser-Zyklophotokoagulation: Ein weiteres Verfahren, bei dem Laserwärme das Ziliarkörpergewebe koaguliert, den Augeninnendruck senkt und ambulant durchgeführt wird.

Anwendungsbereiche und Vorteile:

CPC wird hauptsächlich bei fortgeschrittenem Glaukom eingesetzt, wenn andere Maßnahmen nicht ausreichen. Es senkt den Augeninnendruck, ist minimalinvasiv, ermöglicht langanhaltende Drucksenkung und individuelle Anpassung.

Risiken und Komplikationen:

Potenzielle Risiken umfassen Augeninfektionen, vorübergehende Reizungen und Augeninnendruck-Ungleichgewicht, die sorgfältige Überwachung erfordern.

Zusammenfassung und Ausblick:

Die Cyclophotokoagulation ist wirksam bei fortgeschrittenem Glaukom und erfordert sorgfältige Abwägung der Vorteile und Risiken. Die Zukunft der CPC liegt in der Weiterentwicklung von Techniken und Instrumenten zur präzisen und individuellen Behandlung. Forschung und klinische Studien sind erforderlich, um die Langzeitwirkungen zu bewerten und neue Ansätze zu entwickeln.

Transsklerale MikroPuls Lasertherapie

Die Mikropuls-Laserbehandlung ist eine weniger invasive Alternative zur herkömmlichen Zyklophotokoagulation. Dabei wird der Abflussweg in der Lederhaut durch eine 80-sekündige Behandlung verbessert.

Diese Methode zeichnet sich durch kurze Eingriffsdauer und seltener benötigte Nachkontrollen aus. Allerdings ist die drucksenkende Wirkung schwer vorhersehbar, was wiederholte Behandlungen und fortgesetzte Anwendung von Augentropfen erforderlich machen kann.

Die transsklerale MikroPuls Lasertherapie ist in erster Linie für Patienten mit Offenwinkelglaukomen geeignet.

Behandlungsprinzip:

Die Mikropuls-Transsklerale Lasertherapie (MP-TLT) zielt darauf ab, den Augeninnendruck zu reduzieren. Dies wird erreicht, indem die Ziliarkörperzotten zerstört werden, was die Produktion von Kammerwasser verringert und den Abfluss des Kammerwassers durch den uveoskleralen und trabekulären Weg verbessert.

Ablauf der Behandlung:

Die MP-TLT ist ein ambulanter Eingriff, der entweder unter Lokalanästhesie oder gelegentlich unter Vollnarkose durchgeführt wird. Die durchschnittliche Dauer des Eingriffs beträgt etwa 10 Minuten. Unter Lokalanästhesie bleibt der Patient ansprechbar, und das Auge wird durch einen Augenverband geschützt, der bis zum Tag nach der Operation getragen wird.

Ablauf der Nachbehandlung

Am Tag nach der Behandlung wird der Verband entfernt, und das operierte Auge wird kontrolliert. Die drucksenkenden Augentropfen werden weiterhin am behandelten Auge verwendet.

Es kann eine vorübergehende Abnahme der Sehschärfe und des Sehvermögens auftreten, und die vollständige Erholung der Sehschärfe kann bis zu 3 Monate dauern. Das Auge kann nach der Operation entzündet sein, lichtempfindlicher und empfindlicher gegenüber äußeren Umwelteinflüssen. Das Tragen einer Schutzkappe während der Nacht ist normalerweise nicht erforderlich.

In der Regel gibt es nur kurzfristige Einschränkungen bei Aktivitäten wie Autofahren, Lesen, Bücken und schwerem Heben. Weitere Informationen dazu erhalten Sie während des Aufklärungsgesprächs über die Operation.

Nach der Behandlung sind Kontrolluntersuchungen einen Tag, eine Woche und einen Monat nach der Operation entweder bei uns oder Ihrem persönlichen Augenarzt obligatorisch.

Die Glaukom-Heilungschancen und ein Ausblick

Es ist möglich, den Augeninnendruck zu reduzieren, was dazu beitragen kann, den fortschreitenden Verlust des Sehvermögens zu verlangsamen oder aufzuhalten. Dennoch ist es wichtig zu verstehen, dass ein Glaukom nicht geheilt werden kann, da bereits eingetretene Schäden am Sehnerv irreversibel sind.

Die Forschung im Bereich des Glaukoms zeigt vielversprechende Entwicklungen. Forscher weltweit arbeiten intensiv an wirksameren Behandlungsmöglichkeiten, die in Zukunft möglicherweise zu Heilungschancen führen könnten. Hier sind einige der bedeutsamen Forschungsprogramme, die bereits vielversprechende Ergebnisse liefern:

  • Neue Ansätze in der Medikation: Es gibt kontinuierliche Fortschritte im Bereich der Medikamente, darunter beispielsweise Kontaktlinsen, die Medikamente abgeben können, und Mikropumpen, die die tägliche Anwendung von Augentropfen überflüssig machen könnten.
  • Genetische und zelluläre Regenerationstherapien: Aktuelle Experimente in diesem Bereich wecken Hoffnung darauf, dass diese Therapien in der Zukunft dazu beitragen könnten, Schäden am Sehnervengewebe zu verhindern oder gar umzukehren.
  • Kataraktchirurgie: Es gibt vielversprechende Hinweise darauf, dass die Kataraktchirurgie das Glaukom effektiv behandeln kann.
  • Innovative Stents: Neue Stents sind verfügbar, die in der Augenarztpraxis mittels einer einfachen Spritze eingesetzt werden können, wodurch aufwendige Operationen überflüssig werden.
  • Weitere Technologien: Zusätzlich zu kontaktlinsenbasierten Medikamentenabgabesystemen gibt es Kontaktlinsen zur Überwachung des Augeninnendrucks, implantierbare Medikamentenpumpen, spezielle Brillen zur Vergrößerung des Sichtfelds und Technologien, die visuelle Signale direkt an das Gehirn übertragen können. Diese Entwicklungen zeigen vielversprechende Wege auf, wie das Glaukom in der Zukunft effektiver behandelt werden könnte.

Glaukom (Grüner Star) ganzheitlich behandeln

Augenakupunktur Noll behandelt degenerative Augenerkrankungen

Die Praxis Augenakupunktur Noll hat sich auf die Behandlung degenerativer Augenerkrankungen spezialisiert. Dazu wurde die Integrierte Augentherapie nach Noll von Michaela Noll entwickelt und ständig verfeinert. Sie besteht aus 4 Elementen:

  1. einer umfassenden Anamnese
  2. der Augenakupunktur nach Prof. Boel
  3. individuellen Infusionen
  4. einer speziellen Physiotherapie

Im Mittelpunkt der Therapie steht die Augenakupunktur nach Prof. John Boel. Auf der Grundlage der Anamnese wird für jeden Patienten ein auf seine Erkrankung oder Beeinträchtigung zugeschnittenes Behandlungskonzept entwickelt.

In den 13 Jahren ihres Bestehens hat sich die Praxis einen internationalen Patientenstamm aufgebaut und ist besonders stolz auf die vielen positiven Rückmeldungen der Patienten nach den Behandlungen.

Behandlung degenerativer Augenerkrankungen

Die Integrierte Augentherapie nach Noll besteht auf vier Elementen

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