Die Medikamente zur Glaukom Behandlung

Auch Cannabis ist ein Medikament zur Glaukom Behandlung. Die Verwendung von Cannabis zur Linderung der Glaukomsymptome wurde in zahlreichen Studien untersucht, und obwohl einige positive Ergebnisse erzielt wurden, bleiben Zweifel an seiner Wirksamkeit und Konsistenz bestehen.

Auch Cannabis ist ein Medikament zur Glaukom Behandlung. Die Verwendung von Cannabis zur Glaukom Behandlung wurde in zahlreichen Studien untersucht.

Das angestrebte Ziel in der Glaukombehandlung mit Medikamenten

Die Grundlage der Glaukombehandlung besteht darin, den Augeninnendruck zu senken, sowohl bei erhöhten Augeninnendruckwerten als auch beim Normaldruckglaukom. Das Normaldruckglaukom ist eine Form des Glaukoms, bei der der Augeninnendruck nicht erhöht ist, aber dennoch Schäden am Sehnerv auftreten.

Die schwerwiegenden Konsequenzen dieser Krankheit können durch rechtzeitige Einleitung einer geeigneten Therapie verhindert werden.

Die Behandlung zielt darauf ab, den Augeninnendruck zu senken, und umfasst verschiedene Ansätze, darunter topische Augentropfen, orale Arzneimittel, Laserverfahren und chirurgische Eingriffe. Bei dieser Form der Erkrankung beginnt die Therapie oft mit der Anwendung geeigneter topischer Präparate, um die Produktion von Kammerwasser zu reduzieren.

Verschiedene Medikamentengruppen in der Glaukombehandlung

Bei der medikamentösen Therapie des Glaukoms, einschließlich akuter Glaukomanfälle, kommen verschiedene Medikamentengruppen zum Einsatz. Diese Gruppen zielen darauf ab, den Abfluss der Augenflüssigkeit zu verbessern oder die Produktion der Flüssigkeit zu reduzieren und werden oft in Kombination angewendet.

Glaukom (Grüner Star) ganzheitlich behandelnDie Medikamente können entweder topisch in Form von Augentropfen oder systemisch verabreicht werden. Hier sind einige der Präparate und Gruppen, die je nach Zustand des Patienten ausgewählt werden:

  • Prostaglandin-Analoga
  • Betablocker
  • Alpha-Agonisten (Sympathomimetika)
  • Carboanhydrasehemmer
  • Rho-Kinase-Inhibitoren
  • Clofazolin

Prostaglandin-Analoga

Diese Augentropfen erhöhen das uveosklerale Ödem der intraokularen Flüssigkeit, was zu einer Senkung des erhöhten Augeninnendrucks führt. Beliebte Vertreter sind Latanoprost und Bimatoprost.

Obwohl wirksam, können sie Nebenwirkungen wie Augenrötung, veränderte Irispigmentierung, Hautpigmentveränderungen an den Augenlidern und verschwommenes Sehen verursachen.

Prostaglandin-Analoga sollten nicht bei schwerem Asthma, während der Schwangerschaft oder Stillzeit und vor Augenoperationen angewendet werden.

Betablocker

Medikamente dieser Gruppe reduzieren die Produktion von Augenflüssigkeit durch den Ziliarkörper und senken so den Augeninnendruck. Oft verwendete Präparate sind Timolol und Betaxolol.

Nebenwirkungen können Augenrötung, verschwommenes Sehen, Bronchospasmen, Bradykardie und Hypotonie sein. Betablocker können auch Müdigkeit, Schläfrigkeit und depressive Verstimmungen verursachen.

Sie sind nicht geeignet für Patienten mit Herz-Kreislauf-Problemen, Atemwegserkrankungen oder Allergien gegen die Inhaltsstoffe.

Alpha-Agonisten (Sympathomimetika)

Diese Präparate reduzieren die Produktion von Augenflüssigkeit und senken den Augeninnendruck. Brimonidin und Apraclonidin werden manchmal verwendet und können zu lokalen Nebenwirkungen wie Augenrötung, Brennen, Jucken, Konjunktivitis und einem Fremdkörpergefühl im Auge führen.

Systemische Nebenwirkungen können Blutdruckanstieg, Herzrhythmusstörungen, Mundtrockenheit und allergische Reaktionen sein. Die gleichzeitige Anwendung mit bestimmten Antidepressiva wird nicht empfohlen.

Carboanhydrasehemmer

Diese Gruppe von Medikamenten wird weniger häufig eingesetzt und umfasst Präparate wie Dorzolamid und Brinzolamid. Sie hemmen das Enzym Carboanhydrase im Ziliarkörper, wodurch die Produktion von Augenflüssigkeit verringert wird.

Carboanhydrasehemmer sind weniger wirksam und haben eine kürzere Wirkdauer im Vergleich zu anderen Medikamenten.

Sie werden häufiger in akuten Glaukomanfällen eingesetzt, meistens nicht topisch, sondern systemisch. Nebenwirkungen können Trockenheit und Rötung der Augen, Dermatitis, Parästhesien und Depressionen sein.

Rho-Kinase-Inhibitoren

Diese Medikamente, wie Rhokiinsa-Augentropfen mit dem Wirkstoff Netarsudil, wurden ab 2018 eingeführt. Sie senken den Augeninnendruck bei Erwachsenen mit Offenwinkelglaukom oder okulärer Hypertension.

Netarsudil blockiert das Enzym Rho-Kinase, das den Flüssigkeitsfluss aus dem Auge reguliert. Rhokiinsa fördert den Abfluss von Flüssigkeit aus dem Auge und senkt so den Augeninnendruck.

Die häufigste Nebenwirkung ist eine Rötung der Bindehaut. Andere mögliche Nebenwirkungen sind Hornhautverkrümmung, Schmerzen beim Eintropfen und verschwommenes Sehen.

Clofazolin

Dieses Medikament ist besonders wirksam bei Patienten mit hohem Blutdruck, da es nicht nur den systemischen Blutdruck senkt, sondern auch den Augeninnendruck reduziert.

Die kombinierte medikamentöse Therapie des Glaukoms

Im Allgemeinen bevorzugen wir in der Glaukombehandlung anfänglich eine Monotherapie mit nur einem Präparat. Jedoch, wenn diese nicht die gewünschte Wirkung zeigt, greifen wir zur Kombination von mehreren Wirkstoffen aus verschiedenen Gruppen.

Hierbei werden häufig Kombinationspräparate verwendet, um die Patienten zu entlasten und eine optimale Wirkung zu erzielen. Diese Kombi-Augentropfen beinhalten zwei Wirkstoffe, die durch komplementäre Mechanismen den Augendruck senken.

Die Anwendung ist simpel – ein Tropfen pro Tag, entweder morgens oder abends. Diese innovativen Kombinationspräparate erweitern unsere therapeutischen Möglichkeiten und ermöglichen es, den gewünschten Augeninnendruck zu erreichen und das Sehvermögen vor Schäden zu schützen.

Ein Beispiel für ein solches Präparat ist Simbrinza, welches die Wirkstoffe Brinzolamid und Brimonidintartrat enthält. Brinzolamid ist ein Carboanhydrase-Hemmer, während Brimonidintartrat zu den Alpha2-Adrenorezeptor-Agonisten gehört.

Diese beiden Substanzen arbeiten Hand in Hand, um den Augeninnendruck zu senken. Ein weiteres Präparat, Ganfort, enthält Bimatoprost und Timolol, zwei Wirkstoffe, die ebenfalls den Augeninnendruck reduzieren. Bimatoprost gehört zur Gruppe der Prostamide, ein Prostaglandin-Analogon, während Timolol zu den Betablockern zählt.

Die medikamentöse Therapie des Glaukomanfalls

Ein Glaukomanfall ist ein akuter Notfall, bei dem der Augeninnendruck rapide ansteigt, oft auf Werte über 35 mmHg, in schweren Fällen sogar bis zu 50-60 mmHg. Dies führt innerhalb weniger Stunden zu charakteristischen Symptomen:

  • verschwommenes Sehen
  • gerötete Augen
  • Tränenfluss
  • Schwellung der Hornhaut, die trüb wird wie „beschlagenes Glas“

Betroffene sehen bunte Ringe oder einen Regenbogen-Halo um Lichtquellen. In schweren Fällen kann dies zu einem Verlust des Sehvermögens führen.

Ein Glaukomanfall erfordert sofortige ärztliche Behandlung durch einen Augenarzt. Die konservative Therapie zielt darauf ab, den Augeninnendruck zu senken, indem der Kammerwinkel geöffnet und der Abfluss der Augenflüssigkeit wiederhergestellt wird.

Die Behandlung beginnt oft mit 1%iger Pilocarpin-Lösung, die alle 5 Minuten für eine halbe Stunde getropft wird, danach stündlich, bis der Augeninnendruck sinkt. Zusätzlich werden 1-2 Tabletten Acetazolamid verabreicht. Bei Bedarf kann auch Glyzerin oral verabreicht werden. In einigen Fällen sind Beruhigungsmittel und Schmerzmittel erforderlich.

Konservierungsmittelfreie Glaukompräparate und ihre Bedeutung

In den jüngsten Jahren hat die Palette der medikamentösen Therapieoptionen für Glaukom-Patienten eine erfreuliche Erweiterung erfahren, insbesondere durch die Einführung von konservierungsmittelfreien Präparaten.

Denn bei einigen Patienten löst das in Augentropfen enthaltene Konservierungsmittel eine sogenannte „Sicca“-Problematik aus oder verschärft sogar eine bereits bestehende Tränenfilmstörung.

Glücklicherweise sind mittlerweile nahezu alle gängigen Wirkstoffklassen in konservierungsmittelfreier Form erhältlich, sei es in Einzeldosierungen oder anderen Darreichungsformen, die auf Benzalkoniumchlorid verzichten – dieses ist das am häufigsten verwendete Konservierungsmittel in der Augenheilkunde.

Diese Entwicklung markiert zweifelsohne einen Meilenstein, insbesondere weil heute auch konservierungsmittelfreie Prostaglandine verfügbar sind.

Sowohl Bimatoprost als auch Tafluprost und Latanoprost sind in Einzeldosisbehältern erhältlich. Darüber hinaus sind konservierungsmittelfreie Kombinationspräparate wie beispielsweise Bimatoprost plus Timolol verfügbar.

Der Verzicht auf konservierungsmittelfreie Präparate ist nicht nur für Patienten mit empfindlichen Augen, Trockenheit oder Neigung zu Entzündungen ratsam. Da man nie vorhersagen kann, ob möglicherweise in der Zukunft eine drucksenkende Operation erforderlich sein wird, erweist sich die Entscheidung, Benzalkoniumchlorid zu vermeiden, als vorausschauend.

Denn die Heilungsfähigkeit der Bindehaut nach einem solchen Eingriff könnte durch jahrelange Exposition gegenüber diesem Konservierungsmittel beeinträchtigt sein. Für Patienten mit Glaukom und Trockenem Auge empfiehlt sich zudem die Anwendung eines konservierungsmittelfreien Tränenersatzmittels zur Ergänzung der Therapie.

Hier stehen verschiedene Varianten zur Verfügung, sei es in Einmaldosen oder in speziellen Fläschchen, die ohne Konservierungsmittel auskommen, wie etwa solche, die das Disaccharid Trehalose enthalten.

Mögliche Nebenwirkungen einer medikamentösen Glaukom-Behandlung

Die Wirkung von Medikamenten gegen Glaukom besteht darin, die Sehkraft zu bewahren. Allerdings können sie auch unerwünschte Nebenwirkungen haben. Einige dieser möglichen Nebenwirkungen sind:

  • Ein stechendes oder juckendes Gefühl in den Augen
  • Rote Augen oder gerötete Haut um die Augen
  • Herzrasen
  • Erhöhter Blutdruck
  • Potenzprobleme
  • Veränderungen in der Atmung – insbesondere bei Personen mit Asthma oder anderen Atemproblemen
  • Mundtrockenheit
  • Verschwommene Sicht
  • Veränderungen in der Augenfarbe, der Haut um die Augen oder den Augenlidern.

Falls Nebenwirkungen von Glaukom-Medikamenten bemerkt werden, ist es wichtig, diese mit dem Augenarzt zu besprechen. Es sollte jedoch niemals eigenmächtig die Glaukom-Medikation geändert oder abgesetzt werden, ohne vorher Rücksprache mit dem Augenarzt zu halten.

Wenn das Glaukom nicht auf die medikamentöse Therapie anspricht oder Nebenwirkungen nicht toleriert werden können, kann der Arzt eine Änderung der Medikation oder einen operativen Eingriffe empfehlen.

Glaukom-Medikation während der Schwangerschaft: Sicherheit und Risiken

Es ist von entscheidender Bedeutung, vor Beginn oder Fortführung einer Therapie während der Schwangerschaft gemeinsam mit der betroffenen Frau das Vorgehen festzulegen und den Ziel-Augeninnendruck auf Grundlage vorhandener Befunde zu definieren.

In der Regel hat eine Schwangerschaft keinen signifikanten Einfluss auf den Augeninnendruck, und Frauen mit Glaukom können beruhigt sein, wenn sie einen Kinderwunsch haben.

In bestimmten Fällen kann jedoch das vorübergehende Absetzen der Glaukom-Medikation im ersten Trimester in Erwägung gezogen werden, insbesondere wenn der Sehnerv gesund ist und der Augeninnendruck nicht extrem erhöht ist.

Im Hinblick auf Betablocker, Epinephrin, Apraclonidin, Carboanhydrasehemmer, Parasympathomimetika und Prostaglandinderivate während der Schwangerschaft gibt es offizielle Richtlinien zur Einstufung wie folgt:

  • Die Sicherheit in der Schwangerschaft ist unsicher
  • Es liegen keine Studienergebnisse am Menschen vor

Einzig Brimonidin wird aufgrund von Tierversuchen als vermutlich sicher eingestuft.

Besondere Vorsicht ist insbesondere im ersten Trimester geboten, da alle topischen Augentropfen die Plazenta passieren können.

Betablocker können im Fötus Herzrhythmusstörungen und Bradykardie verursachen und werden während des Stillens in die Muttermilch übertragen.

Für Metipranolol ist eine fetotoxische Wirkung im zweiten und dritten Trimester nachgewiesen.

Prostaglandinderivate können die fetale Entwicklung beschleunigen und zu Frühgeburten führen.

Brimonidin sollte vor der Geburt abgesetzt werden, da es beim Neugeborenen zu Hypotonie, Sedierung und sogar lebensbedrohlicher Atemnot führen kann.

Carboanhydrasehemmer, insbesondere in systemischer Form, können beim Fötus schwere Elektrolytstörungen verursachen und sind möglicherweise im ersten Trimester teratogen.

Die Glaukom-Behandlung mit Cannabis

Die Verwendung von Cannabis zur Linderung der Glaukomsymptome wurde in zahlreichen Studien untersucht, und obwohl einige positive Ergebnisse erzielt wurden, bleiben Zweifel an seiner Wirksamkeit und Konsistenz bestehen.

Dennoch ist es einer der Hauptgründe, warum Menschen medizinisches Cannabis nachfragen. Wir werfen einen genaueren Blick auf die Forschungsergebnisse und die Grenzen von Cannabis als Behandlungsoption für Glaukom im Vergleich zur herkömmlichen medikamentösen Therapie.

Die potenzielle Wirksamkeit von Cannabis bei der Senkung des Augeninnendrucks wurde erstmals in den 1970er Jahren erkannt. Der Pharmakologe Prof. Manley West und sein Kollege, der Augenarzt Dr. Albert Lockhart, veröffentlichten 1978 Berichte über den Einsatz von Cannabis zur Glaukombehandlung.

West entwickelte Cannabis-basierte Augentropfen namens „Canasol“ zur Behandlung von Glaukom. Im Jahr 1987 erhielt er die Genehmigung zur Vermarktung von Canasol in Jamaika. Canasol enthält keine psychoaktiven Cannabinoide und wurde Berichten zufolge in verschiedenen Ländern weltweit verschrieben, obwohl es nur in Jamaika zugelassen ist. West entwickelte später „Cantimol,“ eine Kombination aus Canasol und dem Beta-Blocker Timolol Maleate.

Die Wirkung von Cannabis auf den Augeninnendruck wurde somit seit den 1970er Jahren erforscht, aber die medizinische Gemeinschaft hat Cannabis als Mittel zur Glaukombehandlung bisher nicht vollständig akzeptiert. Ein Hauptgrund dafür sind Bedenken hinsichtlich der Dosierung und potenzieller Nebenwirkungen.

Die medizinische Gemeinschaft zögert

Obwohl Cannabis den Augeninnendruck senken kann, ergeben sich einige Herausforderungen bei seiner Anwendung als Glaukombehandlung. Die Wirkung von Cannabis auf den Augeninnendruck ist nur von kurzer Dauer, was eine häufige und hohe Dosierung erforderlich macht, um einen signifikanten Effekt zu erzielen.

Patienten müssten sechs bis acht Mal täglich etwa 18 bis 20 mg THC einnehmen, um den Augeninnendruck im normalen Bereich zu halten. Dies führt zu erheblichen Beeinträchtigungen im täglichen Leben, da es zu Nebenwirkungen wie Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen und psychologischen Problemen kommen kann.

Eine weitere Herausforderung besteht darin, dass Toleranz gegenüber den Augeninnendruck senkenden Eigenschaften von Cannabis entwickelt werden könnte.

Eine Studie zeigte jedoch, dass langjährige Cannabiskonsumenten immer noch niedrigere Augeninnendruckwerte hatten als Nichtkonsumenten, selbst nach einer Pause von 3 bis 10 Stunden vor den Tests.

Die Behandlung mit Cannabidiol (CBD) versus Tetrahydrocannabinol (THC)

Cannabidiol (CBD) hat in den letzten Jahren an Popularität gewonnen, aber es ist wichtig zu beachten, dass CBD nicht die gleichen Eigenschaften zur Senkung des Augeninnendrucks wie THC aufweist.

Tatsächlich wurde in Studien festgestellt, dass CBD den Augeninnendruck nicht senkt und möglicherweise zu einem vorübergehenden Anstieg führt. Es kann auch die Fähigkeit von THC beeinträchtigen, den Augeninnendruck zu senken.

Die Vor- und Nachteile einer Glaukom-Behandlung mit Cannabis im Überblick

Vorteile der Cannabis-Therapie:

  • Die Cannabis-Therapie bietet eine rasche Wirkung, gute Verträglichkeit und vielfältige Nutzen aus einem gut abgestimmten Präparat.
  • Sie zeichnet sich durch die Abwesenheit von Toxizität in Cannabisprodukten aus, weist eine hohe Wirksamkeit auf und ist nahezu frei von Nebenwirkungen.
  • Darüber hinaus wird die bekannte neuroprotektive Wirkung von Cannabis als potenzieller Schutz vor der fortschreitenden Schädigung des Sehnervs betrachtet.

Nachteile der Cannabis-Therapie:

  • Ein Nachteil der Cannabis-Therapie liegt in der begrenzten Dauer der drucksenkenden Wirkung.
  • Die kurzfristige Effektivität erfordert häufige Anwendungen.
  • Die Beschaffung und Versorgung von medizinischem Cannabis gestalten sich oft schwierig, und die verschiedenen Verabreichungsformen können den Zugang für Patienten erschweren.

Zugang zu medizinischem Cannabis für Glaukom-Patienten

In einigen Ländern und Regionen ist der Zugang zu medizinischem Cannabis für Glaukom-Patienten gesetzlich geregelt. Diese Patienten können Cannabis auf ärztliche Verschreibung erhalten.

Es ist wichtig, sich an einen Facharzt zu wenden, der Erfahrung mit der Cannabinoid-Therapie hat. Allgemeinmediziner, Privatärzte und andere Fachärzte können medizinisches Cannabis auf Kosten der Patientinnen verschreiben, wenn dies gemäß den geltenden Gesetzen und Richtlinien angemessen ist.

In Südtirol, Italien, sind die Abteilungen für Augenheilkunde der Krankenhäuser und anderer territorialer Einrichtungen als Fachzentren für die Verschreibung von medizinischem Cannabis aufgeführt.

Patienten mit Grünem Star haben immer die Möglichkeit, diese Therapieoption in Betracht zu ziehen, um ihre Gesundheit zu verbessern.

Ausblick für die medikamentöse Behandlung mit Canabis

Die Erforschung der Endocannabinoid-Mechanismen im Zusammenhang mit dem Augeninnendruck hat Interesse an der Entwicklung von Glaukommedikamenten auf Cannabinoidbasis geweckt.

Diese Medikamente könnten die Glaukombehandlung erheblich verbessern, indem sie neben der Senkung des Augeninnendrucks auch neuroprotektive, vasodilatorische, antioxidative und entzündungshemmende Eigenschaften bieten.

Solche neuen Therapien könnten besonders für Patienten von Vorteil sein, bei denen trotz eines normalen Augeninnendrucks eine glaukomatöse Optikusneuropathie auftritt. Vorausgesetzt, sie werden durch hochwertige klinische Studien unterstützt, könnten sie eine innovative und effektive Behandlungsoption für Glaukom darstellen.

Regelmäßige ärztliche Nachsorge bei der medikamentösen Behandlung des Glaukoms

Das Glaukom ist eine ernsthafte Erkrankung und eine der führenden Ursachen für Erblindung. Die Progression der Krankheit zu verhindern, ist eine gemeinsame Herausforderung. Glaukom führt unabhängig von seiner Form zu einem irreversiblen Sehverlust.

Daher sind regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen und ein sorgfältiges Screening unerlässlich, um die Krankheit frühzeitig zu erkennen, den Augeninnendruck zu kontrollieren und schwere Schäden am Sehnerv zu verhindern.