Lipofuszin als Ursache für Makuladegeneration (AMD)
Bei Lipofuszin handelt es sich um ein Abfallprodukt des Körpers. Es besteht aus oxidierten Protein- und Lipid-Clustern. Auf der alternden Haut tritt es in Form von bräunlichen Stellen (Altersflecken) in Erscheinung. Deshalb wird Lipofuszin auch als Alterspigment bezeichnet.
Zu den sogenannten Schlacken zählend, ist diese Substanz vom Körper nicht mehr verwertbar. Als Ursache kommt oxidativer Stress in Betracht, ein ansonsten ganz normaler Vorgang des Stoffwechsels im zunehmenden Alter. Während sich durch eine gesunde Lebensweise die Bildung von Lipofuszin verringern lässt, wirkt sich Rauchen negativ aus.
Lipofuszin und seine Wirkung auf das Sehvermögen
Lipofuszin lagert sich hauptsächlich im Herzmuskel, in den Nerven-Zellen und im retinalen Pigmentepithel (RPE) des Auges an. Durch die kumulativ erfolgende Anreicherung des Pigments kommt es allmählich zum Absterben der Sehzellen. Da bei diesem Prozess auch die lichtempfindlichen Photorezeptoren in Mitleidenschaft gezogen werden, kommt es zu einem Verlust an Sehvermögen. Im Endstadium nehmen die betroffenen Personen nur noch einen „blinden Fleck“ im Gesichtsfeld wahr.
Lipofuszin und AMD
In erster Linie ist die Makula (Netzhaut des Auges mit der Stelle des schärfsten Sehens) von dieser Ansammlung von Pigmenten betroffen. Charakteristisch ist eine Unterversorgung mit Sauerstoff, Nährstoffen und wichtigen Vitaminen bei gleichzeitiger Reduzierung des Abbaus der Abfallprodukte. Durch das Absterben verbrauchter Sehzellen entsteht wiederum neues Lipofuszin – ein Teufelskreis entsteht.
Ablagerungen (Drusen) können die Entstehung einer altersbedingten Makuladegeneration (AMD) beschleunigen
Im Laufe der Zeit kann durch weitere Ablagerungen (Drusen) eine altersbedingte Makuladegeneration (AMD) entstehen. Sie tritt zunächst als trockene AMD auf, kann aber beim weiteren Fortschreiten in die feuchte Form übergehen. Schwellungen und Bildung von Ödemen sind die Folge. In diesem Stadium nimmt die Sehleistung rapide ab – es droht Altersblindheit.
Die trockene AMD ist mit einem Anteil von ca. 80% die häufigste Form. Sie verläuft sehr langsam, aber unaufhaltsam. Ursache hierfür sind Durchblutungsstörungen der Aderhaut und die Ansammlung von Lipofuszin. Die Schulmedizin kennt bisher noch keine Therapie gegen Lipofuszin. Glücklicherweise führt die trockene AMD nur in wenigen Fällen zu einer vollständigen Erblindung.
Wesentlich gefährlicher: die feuchte Makuladegeneration (AMD)
Hier bilden sich unter der Netzhaut pathologische Gefäßmembranen. Es kommt zu Blutungen und zur Ausscheidung von Flüssigkeiten (deshalb feuchte Makuladegeneration). Einfallende Lichtstrahlen können diese Substanz nicht durchdringen. Die Folge ist, dass die Photorezeptoren keine Lichtreize mehr erhalten. In der Schulmedizin wurde jedoch ein Medikament entwickelt, mit dem Lipofuszin aus den Zellen beim Menschen und Affen entfernt werden konnte.
Da die schulmedizinische Behandlung der AMD noch in den Kinderschuhen steckt, ist es deshalb wichtig, sich auf Früherkennung und Prävention dieser heimtückischen Erkrankung zu konzentrieren.