Über einen längeren Zeitraum hinweg wurde immer wieder über eine mögliche Verbindung zwischen der Einnahme von Acetylsalicylsäure (Aspirin ASS) und der neovaskuläre, altersbedingten Makuladegeneration (AMD) berichtet.

Nun haben drei Studien frische Erkenntnisse geliefert:

Überraschende Verbindung zwischen Makuladegeneration (AMD) und der Einnahme von Aspirin (ASS)

Eine bahnbrechende Untersuchung, durchgeführt von niederländischen Forschern, hat kürzlich eine bemerkenswerte Verbindung zwischen regelmäßiger Aspirin-Einnahme und einem erhöhten Risiko für altersassoziierte Makuladegeneration (AMD) aufgedeckt.

Die Studie, die eine Querschnittsstudie und zwei prospektive Untersuchungen umfasst, enthüllt faszinierende Einblicke.

In der European Eye Study führte die tägliche Einnahme von Aspirin zu einer bemerkenswerten Odds-Ratio von 2,22 für die neovaskuläre, „feuchte“ Form der AMD. Diese Entdeckung wirft Fragen auf und eröffnet neue Wege für die Forschung zur Behandlung und Prävention von AMD.

Anmerkung:
Die Odds Ratio (OR) ist eine Maßzahl zur Darstellung von Wahrscheinlichkeiten und Assoziationen zwischen Gruppen. Eine OR von 1 zeigt keine Assoziation, eine OR über 1 deutet auf ein erhöhtes Risiko hin, und eine OR unter 1 auf ein vermindertes Risiko.

Aspirin (ASS) und Makuladegeneration (AMD): Einblicke durch Langzeitstudien

In den tiefgreifenden Langzeitstudien der Beaver Dam Eye Study und der Blue Mountains Eye Study sind bemerkenswerte Erkenntnisse ans Licht gekommen, die das Verständnis der Beziehung zwischen der regelmäßigen Einnahme von Aspirin (Acetylsalicylsäure ASS) und der altersbedingten Makuladegeneration (AMD) erweitern.

Durchblicken bei Makuladegeneration - Was Sie wissen müssen und was Sie tun könnenDie Beaver Dam Eye Study, die über einen Zeitraum von 20 Jahren durchgeführt wurde, ergab ein relatives Risiko von 2,20 für die neovaskuläre, altersbedingten Makuladegeneration (AMD) bei Personen, die regelmäßig Aspirin einnahmen.

Diese Statistik weckt Aufmerksamkeit und wirft Fragen nach den möglichen Auswirkungen von Aspirin auf die Augengesundheit auf.

Anmerkung:
Das relative Risiko zeigt, wie viel höher oder niedriger das Risiko für ein Ereignis in einer Gruppe im Vergleich zu einer anderen Gruppe ist. Ein relatives Risiko von 2,20 bedeutet, dass das Risiko in einer Gruppe um das 2,20-fache höher ist als in der anderen.

Erstaunliche Entdeckung: Aspirin (ASS) erhöht das Risiko für Makuladegeneration (AMD) um das 2,46-fache in 15-Jahres-Studie

In ähnlicher Weise zeigte die Blue Mountains Eye Study, die eine 15-jährige Nachverfolgungszeit umfasste, ein kumulatives Risiko von 2,46 für die neovaskuläre, altersbedingten Makuladegeneration (feuchte Makuladegeneration) bei Menschen, die regelmäßig Aspirin einnahmen.

Diese Entdeckungen sind von besonderem Interesse, da sie eine mögliche Verbindung zwischen Aspirin und dieser speziellen Form der AMD nahelegen.

Anmerkung:
Das kumulative Risiko ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein bestimmtes Ereignis über einen bestimmten Zeitraum eintritt.

In diesem Kontext bedeutet ein kumulatives Risiko von 2,46, dass die Wahrscheinlichkeit, dass Menschen, die regelmäßig Aspirin einnehmen, eine neovaskuläre AMD entwickeln, um das 2,46-Fache höher ist als bei denen, die kein Aspirin einnehmen.

Fehlende Verbindung: Aspirin und trockene Makuladegeneration (AMD) – neue Forschungsfragen aufgeworfen

Interessanterweise fanden sich in keiner der beiden Studien Anzeichen für eine Verbindung zwischen der Einnahme von Aspirin und der geografischen Atrophie, der sogenannten „trockenen“ Form der altersbedingten Makuladegeneration (AMD).

Dies eröffnet Raum für weitere Untersuchungen und wirft die Frage auf, ob die Auswirkungen von Aspirin auf verschiedene Formen der AMD unterschiedlich sein könnten.

Individualisierte Aspirin-Therapie: Wie Sie Ihr AMD-Risiko sorgfältig abwägen können

Die Entscheidung für oder gegen eine Aspirin-Therapie sollte sorgfältig abgewogen werden, so die Empfehlung der Studienautoren.

Das Risiko für die neovaskuläre, altersbedingten Makuladegeneration (AMD) sollte im Kontext des Nutzens der Aspirin-Therapie sowie unter Berücksichtigung anderer Risikofaktoren wie Alter und bestehender Begleiterkrankungen oder kardiovaskulärer Risikofaktoren betrachtet werden.

In Zukunft könnten die Empfehlungen zur Verwendung von Acetylsalicylsäure möglicherweise besser auf die individuellen Bedürfnisse jedes Patienten zugeschnitten werden.

Dies könnte auf der Grundlage von Umweltfaktoren und genetischen Profilen erfolgen, um das Risiko für altersbedingte Makuladegeneration genauer vorherzusagen.

Zusammenhang von Makuladegeneration (AMD) und der Einnahme von Aspirin (ASS) – Fazit

  • Eine Studie zeigt eine bemerkenswerte Verbindung zwischen der regelmäßigen Einnahme von Aspirin und einem erhöhten Risiko für die neovaskuläre, „feuchte“ Form der altersbedingten Makuladegeneration (AMD) mit einer Odds Ratio von 2,22.
  • Langzeitstudien zeigen ein relatives Risiko von 2,20 und ein kumulatives Risiko von 2,46 für die neovaskuläre AMD bei Personen, die regelmäßig Aspirin einnehmen.
  • Es gibt keine Anzeichen für eine Verbindung zwischen Aspirin und der geografischen Atrophie, der „trockenen“ Form der AMD.
  • Die Entscheidung für oder gegen eine Aspirin-Therapie sollte sorgfältig abgewogen werden, unter Berücksichtigung anderer Risikofaktoren, wie Alter und bestehende Begleiterkrankungen.
  • Zukünftige Empfehlungen zur Verwendung von Aspirin könnten auf individuellen Bedürfnissen und genetischen Profilen basieren, um das Risiko für AMD genauer vorherzusagen.

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