Die Makuladegeneration ist eine weit verbreitete Augenerkrankung, die oft mit Missverständnissen und falschen Vorstellungen verbunden ist. In diesem Beitrag werden wir sieben häufige Mythen über die Makuladegeneration beleuchten und wissenschaftlich fundiert aufklären.

Diese Mythen reichen von der Annahme, dass diese Krankheit ausschließlich ältere Menschen betrifft, bis hin zur falschen Vorstellung, dass Brillen oder Augenübungen sie heilen können.

Es ist entscheidend, diese falschen Vorstellungen zu klären, da eine fundierte Aufklärung und Früherkennung der Makuladegeneration von entscheidender Bedeutung ist, um das Sehvermögen zu schützen und die bestmögliche Betreuung zu erhalten.

Diese Mythen sind aus dem Praxisalltag und den Anamnesegesprächen mit unseren Patienten der Praxis Augenakupunktur Noll hervorgegangen. Wir beginnen mit Mythos 1: „Makuladegeneration betrifft nur ältere Menschen.“

Die Makuladegeneration ist eine altersbedingte Augenerkrankung, die die Sehkraft beeinträchtigen kann. Es gibt einige Mythen und Missverständnisse rund um die Diagnose dieser Erkrankung. Hier sind fünf häufige Mythen zur Diagnose der Makuladegeneration:

Mythos 1: „Makuladegeneration betrifft nur ältere Menschen.“

Tatsache: Die Makuladegeneration ist eine altersbedingte Augenerkrankung, bei der die Funktion der Makula, dem zentralen Bereich der Netzhaut, beeinträchtigt ist.

Es ist richtig, dass die Makuladegeneration häufiger bei älteren Menschen auftritt, insbesondere bei Personen über 50 oder 60 Jahren. Dies ist auf den natürlichen Alterungsprozess des Auges zurückzuführen, der als Altersbedingte Makuladegeneration (AMD) bezeichnet wird.

Aber es gibt auch viele Fälle, in denen jüngere Menschen betroffen sind. Oft aufgrund von genetischen Mutationen, dann spricht man von der sogenannten juvenilen Makuladegeneration. Auch bei Menschen die seit ihrer Kindheit sehr kurzsichtig sind, ist die Gefahr da das sie recht jung eine Makuladegeneration entwickeln. Dies unterstreicht, dass die Krankheit nicht ausschließlich auf das Alter beschränkt ist.

Früherkennung und Prävention, obwohl das Risiko für Makuladegeneration im Alter steigt, ist es wichtig zu betonen, dass eine rechtzeitige Diagnose und bestimmte vorbeugende Maßnahmen dazu beitragen können, das Risiko zu minimieren oder das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen.

 

Durchblicken bei Makuladegeneration - Was Sie wissen müssen und was Sie tun könnenMythos 2: „Wenn meine Sehkraft stabil ist, habe ich keine Makuladegeneration.“

Tatsache: Die Makuladegeneration kann in ihren frühen Stadien asymptomatisch sein, und eine scheinbar stabile Sehkraft bedeutet nicht zwangsläufig, dass keine Makuladegeneration vorliegt. Um diesen Mythos wissenschaftlicher zu erklären, ist es wichtig zu verstehen, wie die Makuladegeneration fortschreitet und wie sie die Sehkraft beeinflussen kann:

Frühe Stadien der Makuladegeneration

In den frühen Stadien der Makuladegeneration können sich kleine Ablagerungen, sogenannte Drusen, unter der Netzhaut ansammeln. Diese Drusen können die Sehzellen in der Makula schädigen, ohne dass es zu offensichtlichen Symptomen wie verschwommenem Sehen oder Verzerrungen kommt. Menschen in diesem Stadium können eine scheinbar stabile Sehkraft haben.

Progression der Makuladegeneration

Die Makuladegeneration kann sich im Laufe der Zeit verschlimmern, insbesondere wenn sie unbehandelt bleibt. Mit der Zeit können sich abnorme Blutgefäße (bei feuchter Makuladegeneration) entwickeln oder die Drusen größer werden, was zu einer Verschlechterung des Sehvermögens führen kann.

Dieser Prozess kann schleichend sein und zu späten Stadien der Makuladegeneration führen, in denen das Sehvermögen erheblich beeinträchtigt ist.

Regelmäßige Augenuntersuchungen

Die Bedeutung regelmäßiger Augenuntersuchungen kann nicht genug betont werden. Ein Augenarzt oder Retinaspezialist kann mithilfe von speziellen Tests und Bildgebungstechniken Veränderungen in der Makula erkennen, noch bevor Symptome auftreten.

Frühe Diagnose ermöglicht eine frühzeitige Behandlung, was entscheidend ist, um das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen und das Sehvermögen zu erhalten.

Selbstüberwachung

Menschen, die ein erhöhtes Risiko für Makuladegeneration haben, sollten auch ihre Sehkraft selbst überwachen. Veränderungen wie verschwommenes Sehen, Verzerrungen oder das Fehlen von klaren Details im zentralen Sichtfeld sollten sofort ärztlich abgeklärt werden.

Zusammengefasst bedeutet dieser Mythos, dass die Makuladegeneration in ihren frühen Stadien oft keine offensichtlichen Symptome verursacht und die Sehkraft zunächst stabil erscheinen kann.

Daher sollten insbesondere ältere Menschen und Menschen mit Risikofaktoren, wie familiärer Vorbelastung, regelmäßig Augenuntersuchungen durchführen lassen, um Veränderungen frühzeitig zu erkennen und die besten Chancen auf eine erfolgreiche Behandlung zu haben. Eine scheinbar stabile Sehkraft ist kein zuverlässiges Anzeichen dafür, dass keine Makuladegeneration vorliegt.

Mythos 3: „Es gibt keine Behandlung für Makuladegeneration.“

Tatsache: Dieser Mythos ist nicht korrekt.Es gibt zwar keine Heilung für die Makuladegeneration, aber es stehen verschiedene Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung, insbesondere für die feuchte (exsudative) Form der Makuladegeneration.

Aber auch bei der trockenen Form der Makuladegeneration leistet die Naturheilkunde Möglichkeiten die Augen zu unterstützen, sodass ein Verlauf der Erkrankung verlangsamt wird.

Bei der feuchten Makuladegeneration stehen aus der schulmedizinischen Richtung verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung:

Anti-VEGF-Therapie

Bei der feuchten Makuladegeneration spielen bestimmte Proteine, sogenannte vaskuläre endotheliale Wachstumsfaktoren (VEGF), eine wichtige Rolle bei der Entstehung von abnormen Blutgefäßen unter der Netzhaut.

Diese abnormen Blutgefäße sind für die Verschlechterung des Sehvermögens verantwortlich. Die Anti-VEGF-Therapie besteht darin, Medikamente wie Ranibizumab, Bevacizumab oder Aflibercept in das Auge zu injizieren.

Diese Medikamente blockieren VEGF und können das Fortschreiten der Krankheit verlangsamen, in einigen Fällen sogar die Sehkraft verbessern.

Photodynamische Therapie (PDT)

Bei dieser Methode wird ein lichtempfindliches Medikament in die Vene injiziert, gefolgt von der Anwendung eines speziellen Lasers auf die abnormen Blutgefäße. Die PDT kann bei ausgewählten Fällen der feuchten Makuladegeneration angewendet werden, um die Blutgefäße zu schließen und Schäden an der Netzhaut zu minimieren.

Lasertherapie

In einigen Fällen kann eine Laserbehandlung zur Zerstörung oder Abdichtung von abnormen Blutgefäßen unter der Netzhaut in Betracht gezogen werden. Diese Methode wird jedoch seltener eingesetzt und hat einige Einschränkungen.

Augenakupunktur und Naturheilkunde

Die Naturheilkunde bietet verschiedene Behandlungsmöglichkeiten bei Makuladegeneration an, nicht nur bei der feuchten Form, sondern auch bei der trockenen. Bewegung und Ernährung spielen eine wichtige Rolle und eine Unterstützung mit geeigneten Mikronährstoffen ist notwendig. Bewegung und Ernährung spielen eine wichtige Rolle und eine Unterstützung mit geeigneten Mikronährstoffen ist notwendig.

Hierbei gibt es die sogenannte ARED-Studie als Beleg. Man sollte die Behandlung mit Akupunktur nicht außer Acht lassen. Es gibt verschiedene Verfahren, mit denen die Durchblutung des Auges angeregt werden kann. Dadurch werden die Stoffwechselprozesse wieder in Gang gesetzt. Auch Techniken in der Physiotherapie können Betroffene bei der Regeneration der Augen unterstützen.

Es ist zu beachten, dass die Wahl der Behandlung von verschiedenen Faktoren abhängt, einschließlich des Stadiums der Makuladegeneration, der Art der abnormen Blutgefäße sowie anderen individuellen Gesundheitsfaktoren.

Eine frühzeitige Diagnose der Makuladegeneration und Behandlung sind entscheidend, um das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen und das Sehvermögen zu erhalten.

Die trockene Form der Makuladegeneration, bei der sich in der Regel Drusen auf der Netzhaut ansammeln, erfordert keine spezifische medikamentöse Behandlung. Allerdings können bestimmte Nahrungsergänzungsmittel und Änderungen im Lebensstil dazu beitragen, das Risiko eines Fortschreitens zu verringern.

Mythos 4: „Eine einmalige Augenuntersuchung reicht aus, um Makuladegeneration auszuschließen.“

Tatsache: Der Mythos, dass eine einmalige Augenuntersuchung ausreicht, um die Makuladegeneration auszuschließen, ist falsch und beruht auf einem Missverständnis der komplexen Natur dieser Augenerkrankung. Die Makuladegeneration entwickelt sich im Laufe der Zeit und kann in ihren frühen Stadien symptomfrei sein. Eine einzelne Untersuchung kann nur den aktuellen Zustand der Makula bewerten und Veränderungen später übersehen.

Die Diagnose der Makuladegeneration erfordert spezielle Tests und bildgebende Verfahren wie OCT und Fluoreszeinangiographie, um Veränderungen in der Makula zu erkennen. Es gibt verschiedene Stadien und Formen der Makuladegeneration, und eine einmalige Untersuchung kann nicht immer die genaue Form und das Stadium feststellen.

Menschen mit einem erhöhten Risiko sollten regelmäßig untersucht werden. Die Behandlung der Makuladegeneration ist am effektivsten, wenn sie frühzeitig beginnt. Daher ist regelmäßige Überwachung und gegebenenfalls spezialisierte Diagnoseverfahren wichtig.

Die Früherkennung und rechtzeitige Intervention sind entscheidend, um das Sehvermögen zu erhalten und das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen.

Mythos 5: „Makuladegeneration betrifft beide Augen gleichzeitig.“

Tatsache: Der Mythos, dass die Makuladegeneration zwangsläufig beide Augen gleichzeitig betrifft, ist nicht korrekt. Die Makuladegeneration ist eine komplexe Augenerkrankung, die sich asymmetrisch entwickeln kann. In den meisten Fällen beginnt sie in einem Auge, bevor sie sich auf das andere ausbreitet.

Es gibt zwei Hauptformen der Makuladegeneration: die trockene (atrophe) und die feuchte (exsudative) Form. Die trockene Form entwickelt sich oft allmählich und kann zunächst nur ein Auge betreffen. Die feuchte Form kann plötzlicher auftreten, und auch sie beschränkt sich in der Regel auf ein Auge, obwohl sie schwerwiegendere Sehprobleme verursachen kann.

Die individuellen Risikofaktoren und Einflüsse, wie genetische Veranlagung, Lebensstil und Umweltfaktoren, spielen eine wichtige Rolle bei der Entwicklung und Progression der Makuladegeneration. Diese Faktoren können von Person zu Person variieren und dazu führen, dass sich die Auswirkungen der Krankheit in beiden Augen unterschiedlich zeigen.

Es ist wichtig zu betonen, dass die Behandlung in der Regel auf das betroffene Auge oder die betroffenen Augen abzielt. Daher sollten Menschen regelmäßige Augenuntersuchungen für beide Augen durchführen lassen, um Veränderungen in der Makula frühzeitig zu erkennen und geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um das Sehvermögen in beiden Augen zu schützen.

Mythos 6: „Die Makuladegeneration betrifft nur Menschen mit einer familiären Vorgeschichte.“

Tatsache: Familiäre Vorbelastung, insbesondere wenn nahe Verwandte wie Eltern oder Geschwister bereits an Makuladegeneration erkrankt sind, kann tatsächlich das Risiko erhöhen, dass eine Person selbst die Krankheit entwickelt. Dies liegt daran, dass genetische Faktoren eine Rolle bei der Anfälligkeit für diese Erkrankung spielen können.

Es gibt bestimmte Genvarianten, die mit einem höheren Risiko für die Makuladegeneration in Verbindung gebracht werden, und diese Varianten können innerhalb von Familien weitergegeben werden.

Allerdings ist es wichtig zu betonen, dass eine familiäre Vorbelastung nicht gleichbedeutend damit ist, dass jemand zwangsläufig die Makuladegeneration entwickelt.

Es gibt viele Faktoren, die das individuelle Risiko beeinflussen, einschließlich Umwelt- und Lebensstilfaktoren. Selbst wenn in der Familie Fälle von Makuladegeneration bekannt sind, bedeutet dies nicht, dass jedes Familienmitglied die Krankheit entwickeln wird.

Menschen mit einer familiären Vorbelastung sollten jedoch besonders auf ihre Augengesundheit achten und regelmäßige Augenuntersuchungen durchführen lassen, um Veränderungen in der Makula frühzeitig zu erkennen.

Insgesamt ist familiäre Vorbelastung ein Risikofaktor für die Makuladegeneration, aber sie allein ist nicht ausschlaggebend. Diese Erkrankung ist das Ergebnis eines komplexen Zusammenspiels von genetischen, altersbedingten, Umwelt- und Lebensstilfaktoren.

Daher sollten Menschen, unabhängig von ihrer familiären Geschichte, proaktiv Maßnahmen zur Erhaltung ihrer Augengesundheit ergreifen, um das Risiko der Makuladegeneration zu minimieren.

Mythos 7: „Brillen oder Augenübungen können die Makuladegeneration heilen oder verhindern.“

Tatsache: Der Mythos, dass Brillen oder Augenübungen die Makuladegeneration heilen oder verhindern können, beruht auf einem grundlegenden Missverständnis über die Natur dieser Augenerkrankung und die Rolle von Brillen und Augenübungen in der Augenheilkunde.

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Brillen und Makuladegeneration

Brillen sind optische Hilfsmittel, die dazu dienen, Fehlsichtigkeiten wie Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit oder Astigmatismus zu korrigieren. Die Makuladegeneration ist jedoch keine Fehlsichtigkeit des Auges.

Sie betrifft die Makula, den zentralen Bereich der Netzhaut, der für das scharfe Sehen verantwortlich ist. Brillen können die Makuladegeneration weder heilen noch direkt beeinflussen.

Augenübungen und Makuladegeneration

Augenübungen konzentrieren sich in der Regel auf das Training der Augenmuskulatur und die Verbesserung der allgemeinen Sehkraft. Augentraining ist nicht darauf ausgerichtet, Erkrankungen der Netzhaut oder der Makula zu behandeln oder zu verhindern.

Die Makuladegeneration ist eine altersbedingte Erkrankung, bei der die zugrunde liegenden Ursachen komplex und vielfältig sind, und sie geht über die Muskulatur der Augen hinaus.

Zusammengefasst kann die Makuladegeneration nicht durch Brillen oder Augenübungen geheilt oder verhindert werden. Stattdessen ist die Aufrechterhaltung einer gesunden Lebensweise und die regelmäßige Überwachung Ihrer Augengesundheit durch einen Augenarzt entscheidend, um das Risiko der Makuladegeneration zu minimieren und die bestmögliche Betreuung zu erhalten.

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